In operativen Fächern ist die arterielle Versorgung der Organe und Körperregionen immer von besonderer Bedeutung. Für die Wahl des Zugangswegs ist die genaue Kenntnis der Lage der Gefäße und deren Variationen entscheidend für den Ausgang des Eingriffs.

Das Team aus zwei namhaften Anatomen und einem interventionellen Radiologen der Medizinischen Hochschule Hannover hat jetzt in englischer Sprache ein atlasartiges Werk hierzu im Thieme-Verlag herausgegeben. Das Format ist atlastypisch etwas größer als DIN-A4. Mit etwas mehr als 200 Seiten liegt das Buch gut in der Hand.

Das Buch ist nach Körperregionen gegliedert und behandelt alle Organe und Extremitäten. Der für Orthopäden und Unfallchirurgen besonders interessante Teil des Bewegungsapparats kommt dabei nicht zu kurz. Auch Wirbelsäule und Rückenmark werden behandelt.

Die Hauptfläche nimmt die hochwertige Bebilderung ein, wobei Schemazeichnungen Röntgen- und CT-Angiografien gegenübergestellt werden. Hierbei werden auch farbige VR-Rekonstruktionen in hoher Qualität gezeigt.

In der Regel gibt es neben einer ausführlichen Bildbeschriftung und -beschreibung auch einen einleitenden Text zur Einschätzung der Anomalien und zur embryonalen Entwicklung der Arterienregion. Für jede Variation ist die genaue Häufigkeit des Auftretens angegeben. Dies wurde speziell rot hervorgehoben. Norm und Variationen werden jeweils gegenübergestellt. Am Ende jedes Kapitels gibt es ein herausragend ausführliches Literaturverzeichnis.

Der bereits im Titel genannten Zielgruppe ist damit ein hervorragendes zusätzliches Werkzeug als Referenz an die Hand gegeben.

Bodo Schlangmann, Kassel