Editorial - OUP 12/2015
Behandlungsstrategien bei Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe liegt auf der Behandlung von traumatischen bzw. degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule.
Die Wirbelsäulenchirurgie hat in den letzten Jahrzehnten einen deutlichen Aufschwung erlebt. Dies liegt neben dem zunehmenden Wissensgewinn über die adäquate Diagnostik und Therapie auch in der steigenden Inzidenz von degenerativen und traumatischen Erkrankungen der Wirbelsäule. Letztere sind vor allem auch bedingt durch die zunehmende Alterung unserer Gesellschaft.
Mit den Beiträgen in diesem Heft wollen wir Ihnen einen Blick in die Entwicklungen in den unterschiedlichen Bereichen der Wirbelsäulenchirurgie von der Grundlagenforschung über die Diagnostik bis hin zur Lebensqualität nach Wirbelsäuleneingriffen bieten. Wir freuen uns sehr, dass wir für die Publikationen zum Themenschwerpunkt in diesem Heft renommierte Fachexperten gewinnen konnten.
Der erste Beitrag von Dr. Krüger und Mitarbeitern beschäftigt sich mit Forschungsergebnissen zur Behandlung von
osteoporotischen Wirbelkörperkompressionsfrakturen. Als
Alternative zu den Techniken der Kyphoplastie und Vertebroplastie werden neue Möglichkeiten zur Rekonstruktion der Wirbelkörperhöhe im präklinischen Test dargestellt.
In der Arbeit von Dr. Schröder et al. wird die Diagnostik von skoliotischen Veränderungen mit Hilfe der Rasterstereographie aufgezeigt. Das Ärzteteam konnte beweisen, dass die nicht-invasive Diagnostik insbesondere bei klinisch relevanten Veränderungen eine bedeutende Alternative zur klassischen Röntgendiagnostik darstellt.
Bereits seit Jahren ist in der Therapie von komplexen Wirbelkörperfrakturen die ventrale minimalinvasive Osteosynthese ein etabliertes Verfahren. Dr. Gonschorek aus Murnau fasst in seinem Übersichtsreferat die aktuellen Standards in der videoassistierten Spondylodese von dem thorakolumbalen Übergang zusammen.
In einem weiteren Beitrag zu operativen Strategien stellen Dr. Waldron und Mitarbeiter die Ergebnisse der unilateralen Dekompression mit und ohne Undercutting der Gegenseite bei der erworbenen Spinalkanalstenose gegenüber.
In einer Studie von Herrn Bosse aus dem Orthopädiezentrum Bad Füssing wurde die Arbeits- und Sportfähigkeit 12 Monate nach operativer Versorgung und orthopädischer Rehabilitation von Wirbelsäulenerkrankungen untersucht. Dabei zeigte sich dass der körperliche Gesundheitszustand nach einem Jahr nach der AHB bereits höchst signifikant verbessert ist. Die Ergebnisse sprechen indirekt für die Bedeutung adäquat angewendeter operativer Verfahren in der Versorgung von Wirbelsäulenerkrankungen.
Wir bedanken uns hiermit zum wiederholten Mal für Ihr Interesse an der OUP und wünschen Ihnen eine informative Lektüre.
Herzlichst
Prof. Dr. med. Steffen Ruchholtz
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