Editorial - OUP 02/2022
Editorial
Schulter
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
das Verständnis zur Pathogenese von Schulterbeschwerden, v.a. aber zu den operativen Versorgungsmöglichkeiten, zeigt die letzten Jahre eine intensive und wissenschaftlich fundierte Entwicklung. Die Verfahren sind nicht nur schonender, sondern hinsichtlich guter Therapieergebnisse deutlich sicherer und nachhaltiger geworden. Diese Entwicklungen kommen 1:1 bei unseren Patienten an. Gerade vor diesem Hintergrund freue ich mich, dass wir für dieses Themenheft international führende Kollegen gewinnen konnten.
Zuerst danke ich Prof. Schnetzke und Prof. Loew für ihren Beitrag zur primären und sekundären Schultersteife. Nach Trauma oder auch postoperativ sind dies häufige, aber auch ebenso erfolgreich therapierbare Pathologien. Neue Erkenntnisse, inwiefern ein konsequentes Vorgehen nachhaltige Ergebnisse sichert, sind für uns und v.a. für den Patienten von besonderer Bedeutung.
Prof. Steinbeck, Dr. Witt und Dr. Holschen danke ich für ihren wertvollen Artikel zu den arthroskopischen Therapiemöglichkeiten akuter und chronischer Verletzungen des Schultereckgelenkes. Aktuelle Buttonsysteme, der Nutzen von Augmentaten und die Möglichkeiten, diese sinnvoll einzusetzen wird anhand der aktuellen Literatur erörtert.
Rotatorenmanschettenrisse und Partialrupturen der Sehnen sind die häufigste Ursache für Schulterschmerzen. Unser Patientenspektrum reicht hier vom jungen Hochleistungssportler bis zum älteren Patienten. In unseren Händen haben sich die arthroskopischen OP-Techniken und auch die Indikationen in den letzten 10 Jahren deutlich weiterentwickelt. Ziel des Artikels von Prof. Jerosch und mir ist es, dies anhand der Literatur zu beschreiben.
Prof. Kasten, PD Nowotny und Dr. Tille verdanke ich einen exzellenten Artikel zu den vielfältigen Konzepten zum Gelenkerhalt bei Massenrupturen der Rotatorenmanschette. Auch hier hat sich bei den operativen Möglichkeiten und Indikationen viel getan. Die Autoren zeigen deutlich, inwiefern ein differenziertes Vorgehen für gute Ergebnisse wesentlich ist.
In unseren OP-Kursen erleben wir ein intensives Interesse an den mittlerweile äußerst unterschiedlichen, inversen Versorgungsmöglichkeiten. Prof. Jerosch, Dr. Nathan, Dr. Breil und mir ist es gelungen, unsere ersten Ergebnisse zu einer schaftfreien inversen Onlay-Schulterendoprothese bereits in dieser Ausgabe vorzustellen. Neben der Vorstellung der Ergebnisse hatten wir das Ziel, die klinische Bedeutung unterschiedlicher Gelenkgeometrien nach der inversen Implantation zu beschreiben.
Wir wünschen Ihnen viel Freunde beim Lesen und evtl. hier und da einen interessanten Aspekt für die Versorgung Ihrer Patienten.
Ihr Lars Engelhardt
Nach mehr als 10-jähriger Tätigkeit legt Prof. Dr. h.c. mult. Jürgen Heisel auf eigenen Wunsch sein Amt als Schriftleiter der OUP nieder. Vonseiten der Schriftleitung und des Verlages danken wir ihm für seine immer konstruktive und zuverlässige Mitarbeit. Er war stets ein aktiver Posten in den Schriftleitersitzungen und er hat es verstanden, für seine Themenhefte die jeweiligen Autoren zusammenzustellen und zu motivieren, ihre jeweiligen Beiträge zeitgerecht zur Verfügung zu stellen. Vielen aus den Reihen der Schriftleiter bleibt er weiterhin freundschaftlich verbunden.
Seine Stelle übernimmt Prof. Achim Benditz aus der Orthopädischen Klinik für die Universität Regensburg im Asklepios Klinikum Bad Abach. Hier ist er Sektionsleiter für den Bereich Wirbelsäule, wobei er sowohl die konservative als auch die operative Therapie abdeckt. Wir freuen uns darauf, ihn in unser Team zu integrieren.
Ihr Jörg Jerosch
Prof. Dr. med. habil. Lars Victor
Baron von Engelhardt
Fakultät für Gesundheit der Universität
Witten/Herdecke, Witten
Landesklinikum Horn, Österreich
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jörg Jerosch
Hauptschriftleiter OUP
Artikelinformation
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