Editorial - OUP 03/2022
Editorial
Osteoporose
Die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Osteoporose ist alltägliche Herausforderungen in orthopädisch-unfallchirurgischen Praxen und Kliniken. Gerade im klinischen Bereich ist aufgrund der osteoporotischen Frakturen eine möglichst schnelle und effiziente Diagnosestellung oder mindestens die Feststellung der Notwendigkeit der weiteren Abklärung notwendig. In dem Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Ökonomie, klinischem Alltag und Routine ist es besonders wichtig, auf das Risiko von weiteren osteoporotischen Frakturen sinnvoll zu reagieren. Der Schwerpunkt dieses Heftes ist daher die Diagnostik und Therapie aus verschiedenen Blickwinkeln.
Die Insuffizienzfraktur des Beckens nimmt in den letzten Jahren zu, bzw. die Anzahl der diagnostizierten Frakturen nimmt zu. In ihrem Beitrag zu diesen Frakturen befassen sich Katharina Schultz und Co-Autoren mit dieser Frakturentität und stellen sich der Frage, ob es sich bei der Beckeninsuffizienzfraktur um eine unterschätzte Fraktur im Sinne eines Risikofaktors für weitere osteoporotische Frakturen handelt.
Friederike Thomasius setzt an dieser Stelle an und befasst sich mit dem drohenden und unmittelbaren Frakturrisiko nach einer Vorfraktur. Unter dem Titel „Imminentes Frakturrisiko“ geht Sie der Frage nach, wie hoch das Risiko einer Folgefraktur nach eine osteoporotischen Fraktur eingeschätzt werden muss. Und letztlich auch, dass daraus die Konsequenz einer möglichst schnellen und suffizienten Therapieeinleitung gezogen werden muss.
Die chirurgische Therapie von osteoporotischen Frakturen ist das Thema von der Autorengruppe um Carl Neuerburg. Welche Herausforderung stellen sich bei dieser vulnerablen Patientengruppe an den Operateur? Was ist bei der Versorgung dieser Patientinnen und Patienten zu beachten? Welche sind die Fallstricke und Tricks bei der Versorgung? Genau diesen Fragen werden uns in diesem Beitrag erläutert.
Nach dem stationären Aufenthalt sind verschiedenste Dinge zu organisieren. Die häusliche Versorgung, die medizinische Weiterbetreuung und vor allem die Abklärung der Osteoporose sind die wesentlichen Bestandteile dieses Abschnittes der Behandlung. Hartmut Bork gewährt uns einen Einblick in die Rehabilitation von Patientinnen und Patienten mit Osteoporose. Neben der spezifischen medikamentösen Therapie zur Vermeidung von neuen Frakturen ist insbesondere die Mobilisation der Patientinnen und Patienten und in der Folge auch das körperliche Training, sofern möglich, ein wesentlicher Bestandteil der Therapie und vor allem auch ein Weg zurück zu einem selbstbestimmten Leben und einer möglichst hohen Lebensqualität.
In dem CME-Beitrag zum Abschluss des Heftes wird die Diagnostik und Therapie der manifesten Osteoporose nochmals zusammengestellt und mit den aktuellen wissenschaftlichen Themen diskutiert. „Imminent fracture risk“ und „osteoanabole Therapie first“ sind in diesem Zusammenhang die wesentlichen Schlagworte.
Mein Dank gilt allen Autorinnen und Autoren und ich freue mich sehr über dieses gelungene Themenheft zu dem wichtigen Thema „Osteoporose“.
Ich wünsche Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, viel Freude und neue Erkenntnisse beim Lesen.
Herzliche Grüße
Uwe Maus
Prof. Dr. med. Uwe Maus
Universitätsklinikum Düsseldorf
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jörg Jerosch
Hauptschriftleiter OUP
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