Aktuelles - OUP 03/2020

Femoropatellargelenk

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich freue mich sehr, Ihnen dieses Sonderheft zum Thema „Femoropatellargelenk“ vorstellen zu dürfen. Diese Ausgabe soll Ihnen einen umfassenden Überblick über die wichtigen diagnostischen Möglichkeiten, Schmerzursachen, Pathologien, Verletzungen und die aktuellen Therapiemöglichkeiten eines hochkomplexen Teils unseres Bewegungsapparats darstellen.

Das Femoropatellargelenk bzw. die Articulatio femoropatellaris wird aus zwei gelenkbildenden Knochen zusammengesetzt und ist eins von zwei Teilgelenken des Kniegelenks (femoropatellar und femorotibial). Das Zusammenspiel von Patella und Trochlea ist eine komplexe Kooperation von passiven Elementen (Knochen und Ligamente) und aktiven neuromuskulären Funktionen. Als angrenzendes Gelenk und dessen Schmerzausstrahlung spielt die Hüfte aufgrund ihrer Rotationsstellung eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Dieser mehrdimensionale und komplex gesteuerte Teil unseres Bewegungsapparates stellt in der Diagnostik und Therapie eine große Herausforderung dar. Dies zeigt sich daran, dass die Therapie des sog. „vorderen Knieschmerzes“ mit einer relativ hohen Misserfolgsrate vergesellschaftet ist.

Das vorliegende Heft bietet Ihnen sieben Beiträge: Die radiologische Diagnostik von Paech et al. anhand anschaulicher Bildbeispiele erläutert. Das wichtigste Bindeglied zwischen radiologischem Befund und klinischer Relevanz stellt die genaue Untersuchung und ausführliche Anamnese durch den Arzt dar. Sie entscheidet darüber, ob und welche radiologisch darstellbare Pathologie behandelt werden sollte. Unter dem Femoropatellaren Schmerzsyndrom bzw. dem Vorderen Knieschmerz werden eine Vielzahl von Pathologien von Zimmermann et al. zusammengefasst und erläutert. In dem Beitrag von Rogoschin et al. werden im Rahmen einer Übersichtsarbeit sechs konservative Behandlungsmodalitäten vorgestellt. Fink et al. stellen eine alternative operative Rekonstruktionsmethode der medialen Patellofemoralen Bänder (MPFL) mit der Quadrizepssehne vor. Das komplexe Kombinationsverfahren von Trochleaplastik und MPFL-Plastik können Sie in dem Artikel von Engelhardt et al. kennenlernen. Im Anschluss daran berichten Frings et al. über das Management von Komplikationen nach Trochleaplastik. Abgerundet wird das Heft durch den Beitrag des Kollegen Fehske, der über die aktuellen Osteosynthese-Verfahren nach Patellafrakturen geschrieben hat. Zusammenfassend zeigt sich, dass bei femoropatellaren Problemen unterschiedliche Ursachen therapiert werden müssen. Wenn mehrere mechanische und funktionelle Probleme bestehen, reicht es nicht, sich auf ein operatives Verfahren zu stützen. Man beginnt immer zuerst mit der maßgeblichsten Pathologie und darf auch den Kombinationseingriff nicht scheuen. Auch wenn es gelingt, mechanische und morphologische Probleme operativ zu beheben, stellt die Behandlung der neuromuskulären Störung eine weitere Herausforderung dar.

Wir hoffen, Ihnen eine interessante Wissens-Sammlung zusammengestellt zu haben und wünschen Ihnen viele neue Erkenntnisse und viel Spaß beim Lesen.

 

Mit freundlichen Kollegialen Grüßen, Ihr

PD Dr. med. Erhan Basad, ATOS Klinik Heidelberg

 

Anmerkung der Schriftleitung

Die Literaturangaben der einzelnen Artikel werden ab der vorliegenden Ausgabe OUP 3-2020, wie z.B. auch im Deutschen Ärzteblatt, nur noch digital auf der Seite www.online-oup.de abrufbar sein. Die entsprechende Internetadresse ist jeweils hinter dem Artikel aufgeführt.

Sehr gerne nehmen wir auch Meinungen der Leser in Form von Leserbriefen oder sonstigen Ideen gerne in einer gesonderten Rubrik in die OUP mit auf. Wir freuen uns auf einen regen Austausch mit den Lesern.

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jörg Jerosch

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jörg Jerosch

Hauptschriftleiter OUP

PD Dr. med. Erhan Basad

 

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