Informationen aus der Gesellschaft - OUP 03/2025

Jörg Jerosch-Preis der IGOST erstmalig verliehen

Anlässlich der Eröffnung der 73. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutsche Orthopädie und Unfallchirurgie am 1. Mai 2025 in Baden-Baden wurde erstmalig der Jörg Jerosch-Preis der IGOST (Interdisziplinäre Gesellschaft für orthopädische, unfallchirurgische und allgemeine Schmerztherapie) an die Mainzer Schmerzforscherin Frau Dr. Fabiola Escolano Lozano vergeben.

Ihre Arbeitsgruppe um die Mainzer Schmerzforscher Prof. Frank Birklein (Unimed MZ) und Prof. Christian Geber (SZM) sowie Prof. Heidrun Krämer (Unimed Gießen) und Dr. Felix Bühling-Schindowski (Berlin) hatten in einer umfassenden klinischen Untersuchung gezeigt, dass ein Viertel der Betroffenen mit einer sog. schmerzhaften diabetischen Polyneuropathie sowohl an Nerven- als auch insbesondere an Muskelschmerzen leiden. Diese Patientinnen und Patienten hatten eine deutlich stärkere körperliche und psychische Beeinträchtigung als die Betroffenen mit ausschließlich nervenbedingten Schmerzen. Durch diese Erkenntnis können Betroffene mit beiden Schmerzformen in Zukunft gezielt behandelt werden. Die Arbeit war 2022 in der renommierten Fachzeitschrift Diabetes care veröffentlicht worden1 .

Die IGOST vergibt den Jörg Jerosch-Preis zur Förderung besonders qualifizierter wissenschaftlicher und interdisziplinär angelegter Arbeiten zur Erforschung, Diagnostik, Behandlung und Prävention von Schmerzen im Bereich der Haltungs- und Bewegungsorgane unter besondere Berücksichtigung funktioneller Störungen und die dadurch ausgelösten reflektorischen Schmerzsyndrome mit psychosozialen Konsequenzen.

Namensgeber des Preises ist der herausragende Orthopäde und Schmerzmediziner Prof. Dr. med. Jörg Jerosch, der unerwartet früh nach längerer schwerer Erkrankung 2023 verstarb. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert und wird alle 2 Jahre vergeben.

Die Begutachtung der Arbeit erfolgte durch die Grundlagenforscher und Kliniker: Prof. H. G. Schaible (Neurophysiologie Unimed Jena), Frau Prof. Dr. U. Bingel (Neurologie Unimed Essen), Prof. Dr. S. Klessinger (Neurochirurgie Biberach), Prof. Dr. U. Schütz (Radiologie und Orthopädie Unimed Ulm) und Prof. Dr. A. Benditz (Orthopädie Markredwitz).

Frau Dr. Fabiola Escolano Lozano studierte Humanmedizin an der Universidad Miguel Hernandez de Elche in Spanien und Universität Mainz, erwarb ihren Facharztqualifikation für Neurologie nach Ausbildung an der Klinik für Neurologie der Universität Mainz mit anschließender Oberarzt-Tätigkeit an der Deutschen Klinik für Diagnostik (DKD, Wiesbaden) und arbeitet derzeit in der Weiterbildung zur speziellen Schmerztherapeutin am Schmerz-Zentrum Mainz. Während ihrer Ausbildung erhielt sie mehrfach Stipendien und Auszeichnungen in Spanien wie auch in Deutschland. Sie ist Erst- und Mitautorin zahlreicher Publikationen und Buchbeiträge zu ihrem Forschungsgebiet neuropathischer Schmerz, insbesondere Polyneuropathie und CRPS.

Informationen zur Bewerbung für den Jörg Jerosch-Preis der IGOST 2027

(s. QR-Code).

1F. Escolano Lozano, F. Buehling-Schindowski, H. Krömer, Fr Birklein u. Ch. Geber: Painful Diabetic Neuropathy: Myofascial Pain Makes the Difference. Diabetes Care 2022;45:e139-e140;

https://doi.org/10.2337//dc22–1023

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