Medien - OUP 09/2017

Langzeitresultate in der Extremitäten- und Wirbelsäulenchirurgie. Follow-up von 20 und mehr Jahren
Rainer-Peter Meyer, Hans-Kaspar Schwyzer, Beat René Simmen (Hrsg.): Springer 2016, ca. 200 Abbildungen, ISBN 9783662490891, 69,99 Euro

Langzeitresultate in unserem Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie sind sozusagen der endgültige Test, ob die von uns eingesetzten Verfahren auch wirklich für den Patienten ein sehr gutes Ergebnis erbracht haben. Deshalb sind diese hier vorgelegten Arbeiten von größter Bedeutung. 38 renommierte orthopädische Kollegen präsentieren in diesem Buch 38 Langzeitverläufe in der operativen Orthopädie und Unfallchirurgie. Es werden Langzeitverläufe in der Extremitätentraumatologie bei zementfreien und zementierten Hüfttotalendoprothesen, in der Knie- und Fußchirurgie, beim Kunstgelenkersatz am oberen Sprunggelenk, bei Schulter- und Ellenbogenchirurgie, bei Handchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie dargestellt.

Das Buch ist vom Springer-Verlag hervorragend ausgestattet worden und liest sich recht kurzweilig, da von den mehrheitlich Schweizer Autoren Einzelschicksale, auch interessante Einzelverläufe genauso wie allgemeine Ergebnisdaten über den langen Zeitraum dargestellt werden und anhand eines 30 Punkte umfassenden Fragenkatalogs bearbeitet wurden. Diese Arbeit ist heute in Zeiten der Ökonomisierung der Medizin schwer genug, denn oft sind die Aufzeichnungen und auch die Röntgenbilder nicht mehr vollständig vorhanden. In Deutschland wäre diese Arbeit eigentlich unmöglich, da natürlich die Krankenhaus-Ökonomen sehr darauf achten, dass wir nichts aufheben, was wir nicht gesetzlich aufheben müssen. Die Schweiz kann dies leisten, aber auch dort müssen die klinikeigenen Langzeitarchive, so sie noch bestehen und gepflegt werden, durchforstet werden, um solche Langzeitverläufe darstellen zu können.

In diesem Sinne also eine ganz besondere Arbeit von sehr erfahrenen, inzwischen teilweise nicht mehr berufstätigen Kollegen, die über einen riesigen Erfahrungsschatz verfügen und ihre Erfahrungen mithilfe der in der Schweiz oft doch länger erhaltenen Langzeitarchive darstellen und uns zur Diskussion stellen. Genau darin, in den Langzeitverläufen, liegt der Wert dieses Buchs. Es lässt uns oft nachdenklich die Fälle lesen, beurteilen und daraus lernen.

Ein besonderes Buch, das in keiner Faser, auf keiner Seite langweilig ist, aber ungewöhnlich, da derartige Darstellungen heute kaum noch zu finden sind, obwohl sie ungeheuer wertvoll und jedem Leser zu empfehlen sind.

Werner Siebert, Kassel

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