Industrie und Handel - OUP 11/2013

Lilly Lecture zur koordinationsbasierten Osteoporosetherapie

Zum zweiten Mal fand der internationale Kongress des Fragility Fracture Network (FFN) in Berlin statt. Mit im Programm: die Lilly Lecture. Die Initiatoren des internationalen Kongresses des FFN sehen die Notwendigkeit einer besseren Versorgung osteoporotischer Frakturen, zumal die Inanspruchnahme des Gesundheitssystems aufgrund der demografischen Entwicklung durch solche Erkrankungen stark zunehmen wird. In der Lilly Lecture ging es daher um ein besseres Management von Folgefrakturen, einmal um dem Patienten möglichst viel Lebensqualität zu erhalten, aber auch um die finanziellen Kosten zu limitieren.

Vor diesem Hintergrund stellte Dr. Paul Mitchell, Wellington, Neuseeland, in Vertretung für Prof. Dr. Kristina Åkesson, Malmö, Schweden, die Kampagne Capture the Fracture (www.capture-the-fracture.org) vor. Sie hat zum Ziel, osteoporotische Folgefrakturen zu vermeiden oder zu reduzieren. Die Daten weisen eindeutig darauf hin, dass osteoporotische Erstfrakturen zu selten als solche erkannt oder entsprechend behandelt werden.

Dem könnte durch eine koordinatorbasierte Versorgung wirksam begegnet werden. Solche Modelle sind bereits in diversen Ländern implementiert und werden ständig weiterentwickelt. Ein Beispiel dafür ist der Fracture Liaison Service (FLS) in Großbritannien und Australien.

Insbesondere hochbetagte und gebrechliche Patienten sind einem hohen und wiederholten Frakturrisiko ausgesetzt. Diese Perspektive brachte Dr. Markus Gosch, Leiter der Geriatrie am Landeskrankenhaus in Hochzirl/Österreich in seinem Beitrag ein. Die multimorbiden Patienten werden häufig von diversen medizinischen Einrichtungen behandelt, die aber nicht miteinander über den Patienten kommunizieren können, weil sie häufig gar keine Kenntnis voneinander haben.

Das Frakturrisiko solcher Patienten setzt sich meist aus verschiedenen Faktoren zusammen. Ein schlechter Knochenstatus geht oftmals mit einer Sarkopenie einher; zusammen mit Malnutrition, einem Vitamin-D-Mangel und Schwindel ergibt sich daraus eine potenzierte Sturzgefährdung. Gosch plädiert für ein Co-Management der Geriatrie mit der Unfallchirurgie an der Klinik.

Die Koordination sollte von einer medizinischen Fachkraft wahrgenommen werden, bei der alle Daten zusammenlaufen. Bereits eine koordinierte Diagnostik ist kostensparend, und alle beteiligten medizinischen Stellen hätten den gleichen Kenntnisstand. In einem weiteren Schritt könnten die therapeutischen Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden. Neben einer anti-osteoporotischen Medikation kann dies angepasste gymnastische und orthostatische Übungen umfassen, ferner eine Edukation des Patienten sowie Überprüfung geeigneter begleitender Mittel wie etwa Hüftprotektoren und ebenso eine Beseitigung von Sturzfallen im Wohnbereich.

Nur durch verstärkte Koordination und Kommunikation, resümiert Mitchell, kann dem größer werdenden Problem osteoporotischer Brüche in einer älter werdenden Gesellschaft begegnet werden. Dies wird von Lilly durch verschiedene Initiativen aktiv unterstützt.

 

Lilly Deutschland GmbH

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