Industrie und Handel - OUP 02/2012

MIS versus offene Fusion – Wie viel MIS braucht der Patient?

Bei stark ausgeprägten degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule, die eine chirurgische Behandlung erfordern, bietet eine minimal-invasive Operation (engl.: minimally invasive surgery, kurz: MIS) eine Alternative zur offenen Fusion, die Vor- und Nachteile hat. Diese diskutierten Experten auf dem von
Sanofi unterstützen Symposium „MIS versus offene Fusion – Wie viel MIS braucht der Patient?“, das am 9. Dezember im Rahmen der 6. Jahrestagung der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft in Hamburg stattfand. Fazit der Veranstaltung: Die minimal-invasive Operationstechnik ohne K-Draht bietet Vorteile in den Bereichen Gewebeschonung, Infektionsrisiken, Strahlungsbelastung sowie Lernkurve.

Dr. Slawomir Moszko, Leitender Oberarzt am Klinikum Deggendorf, führte durch die Veranstaltung und präsentierte die aktuelle Studienlage zu MIS. „Die Studienergebnisse zeigen, dass Patienten mit MIS während der OP von geringeren Gewebeschädigungen, weniger Blutungen und einer kürzeren OP-Zeit profitieren. Nach der OP treten in der Regel weniger Schmerzen auf, die Patienten sind zufriedener, die Wunde heilt schneller und der stationäre Aufenthalt ist in der Regel kürzer“, sagte Moszko. Die Studienergebnisse machen aber auch einige Nachteile von MIS deutlich. „Technische Schwierigkeiten, die verhältnismäßig lange Lernkurve des Operateurs sowie die längere Strahlungseinwirkung sind Nachteile von MIS. Im Ergebnis soll mit MIS und offener Operation jedoch die gleiche Wirkung erreicht werden“, so Moszko weiter.

Die längere Röntgenzeit, die begrenzte Sicht, die längere Lernkurve des Operateurs, Zusatzinstrumente und -materialien, K-Draht-assoziierte Komplikationen, Probleme bei der Stabplatzierung sowie Einschränkungen der Anwendbarkeit hält auch Dr. Ron-Sascha Spitzer vom Orthopädie Zentrum Wittenau für Nachteile von MIS. Er definierte in seinem Vortrag als Voraussetzungen für eine minimale Operationstechnik die Analyse und Kenntnis der Anatomie sowie das prä- und intraoperative Röntgen. Laut Spitzer vereinfachen spezielle Retraktoren den Eingriff zusätzlich und diverse Nachteile der MIS Technik könnten durch neue Systeme teilweise aufgehoben werden. Dies bestätigt Dr. Bernd Illerhaus vom Orthopädisch-Neurochirurgischen Zentrum in Datteln in seinem Vortrag. „Das minimal-invasive Pedikelschraubensystem Romeo2 MIS erlaubt einen K-drahtlosen Zugang: Dies ermöglicht dem Chirurgen die Reduzierung der Strahlenbelastung während der OP und vermindert das Risiko von K-Draht-Migrationen“, so Illerhaus. Laut Ilerhaus sollten sich Anforderungen an ein MIS-System grundsätzlich auf den Zugang, die Indikation und das Implantat beziehen. Auch für Dr. Martin Janata, Konsiliararzt in der Neurochirurgie am Krankenhaus Cham und Krankenhaus Zwiesel überwiegen unter bestimmten Voraussetzungen die Vorteile von MIS. „Zwar müssen die Ärzte die Lernkurve in Kauf nehmen. MIS ist nicht das Ziel der Operation, sondern nur die Art des Operierens“, erklärte Janata. Für gewisse Patientengruppen bringe eine minimal-invasive Operationstechnik große Vorteile. „Gerade für Patienten mit Trauma, die eine Tumorerkrankung haben, bei der die posterioren Elemente der Wirbelsäule unauffällig sind, und bei Revisionseingriffen in der Bandscheibenprothetik ist MIS sinnvoll“, resümierte Janata.

 

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