Medien - OUP 12/2014
Neuromodulation in der SchmerztherapieMichael Kugler Neuromodulation in der Schmerztherapie. Rückenmarksnahe und periphere Nervenstimulation, intrathekale Medikamentengabe. Thieme Verlag 2013. 128 S., 77 Abb., broschiert, ISBN 978313–1753014, 29,99 Euro
Immer wieder wird kritisiert, dass in den letzten Jahren die Zahl der Operationen an der Wirbelsäule stark angestiegen ist. Nicht wenige Ärzte und Patienten fragen, ob dies denn alles immer notwendig ist und ob es nicht Alternativen zu diesen großen Wirbelsäuleneingriffen gibt.
Die Verfahren, die hier von Kugler in dem kleinen Büchlein beschrieben werden, können sowohl Alternativen als auch Reserveverfahren sein, wenn der Wirbelsäuleneingriff – wie bei der sogenannten „failed back surgery“ – nicht so erfolgreich war, wie man gedacht hat.
Die wissenschaftliche Studienlage der neuromodulierenden Verfahren der zentralen und peripheren Nervenstimulation, der Hinterwurzelstimulation, der Radiofrequenzablation und die intrathekale Medikamentengabe sind hier hervorragend zusammengestellt, sodass eine Einschätzung und Beurteilung gut möglich wird. Das Buch ist auch praxisnah, denn es enthält Tipps und Tricks zur Durchführung all dieser verschiedenen Verfahren. Im Rahmen der Schmerztherapie bei chronischen Schmerzen sind diese Verfahren oft sehr hilfreich.
Themen des Büchleins sind die Physiologie des akuten Schmerzes, Differenzialdiagnostik in der Schmerzmedizin, Konventionelle Schmerztherapie unter bio-psycho-sozialen Aspekten, elektrische und pharmakologische Neuromodulation wie z.B. epidurale Nervenstimulation (SCS), periphere Nervenfeldstimulation (PNS), Hinterwurzelstimulation (DRG), intrathekale Therapie (ITT) und gepulste Radiofrequenzablation (RFA).
Eine klare Indikationsstellung der einzelnen Verfahren bei exakter Diagnostik zeichnet dieses Buch aus. Wichtig für diese Verfahren ist, dass im Vordergrund in diesem Buch der Grundsatz steht: primum nil nocere.
Neben der Gliederung in Wirkmechanismus, Indikation, Sondenpositionierung, Programmierung und Risiken sowie Vor- und Nachteile findet sich auch immer ein Kapitel Abrechnung. Vielleicht für uns alle sehr hilfreich. Ein Sachverzeichnis und weiterführende Literatur helfen, Fragen leicht zu beantworten.
Eine sehr gute Zusammenstellung dieser verschiedenen Verfahren, die gerade in der Praxis oft sehr hilfreich sein können. Ein empfehlenswertes Buch.
W. Siebert, Kassel
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