Industrie und Handel - OUP 12/2012

Nicht-bakterielle rheumatische Osteitis bei Kindern

Schmerzen, Schwellungen und Wärmebildung an Knochen und Gelenken sind erste Symptome einer Osteitis. Bestätigt das Röntgenbild eine Knochenentzündung, so vermuten Ärzte meist zuerst eine bakterielle Infektion, die sofort mit Antibiotika behandelt werden muss. „Eine Infektion geht allerdings meistens mit Fieber und allgemeinen Krankheitssymptomen einher, und bei einer Blutuntersuchung finden sich oft Hinweise auf ein bakterielles Geschehen“, erklärt Privatdozentin Dr. Annette Jansson, Vorstandsmitglied der Kinder-Rheumahilfe München e. V. und Leiterin der Rheumatologie im Dr. von Haunerschen Kinderspital des Universitätsklinikums München. „Ist das Kind abgesehen von Knochenschmerzen jedoch gesund und zeigt das Blutbild keine Anzeichen einer Infektion, sollten Ärzte bei Entzündungsherden an den Knochen an eine nicht-bakterielle, rheumatische Osteitis denken.“ Auch wiederkehrende Entzündungen, bei denen eine Antibiotika-Therapie nicht hilft, sind ein Hinweis auf eine rheumatische Osteitis. Kinder wie Erwachsene können erkranken. Erscheinungs- und Verlaufsformen sind sehr unterschiedlich: Manche Patienten leiden nur kurz und einmalig unter der Krankheit. Häufiger verläuft die rheumatische Osteitis jedoch chronisch mit regelmäßigen, teils schweren Entzündungsschüben. Mitunter geht sie mit Begleiterkrankungen einher – Bläschenbildung und anschließende Schuppung an Handflächen oder Fußsohlen, Schuppenflechte oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Bislang weitgehend unbekannt ist, was die Erkrankung auslöst, inwieweit sie erblich bedingt ist und ob und wie man ihr vorbeugen kann.„Die nicht-bakterielle rheumatische Osteitis an sich und die Tatsache, dass diese Erkrankung auch bei Kindern auftritt, sind wenig bekannt“, sagt Jansson. „Regelmäßig erreichen uns in der Klinik Anfragen von Betroffenen und Ärzten aus ganz Deutschland, die mehr über die Erkrankung wissen möchten und Rat suchen bei Diagnose und Therapie.“

Deshalb veranstaltet die Kinder-Rheumahilfe München e. V. in Zusammenarbeit mit dem Dr. von Haunerschen Kinderspital des Universitätsklinikums München am 8. Juni 2013 einen deutschlandweiten Patiententag. Dort erhalten Betroffene Antworten auf Fragen wie: Was genau ist und wie verläuft die nichtbakterielle rheumatische Osteitis? Welche Behandlungsmethoden gibt es? Wie ist die Langzeitprognose? Inwieweit hat die Krankheit Auswirkungen auf das familiäre und soziale Leben und die berufliche Zukunft? Die Vorträge werden von Ärzten, Sozialpädagogen, Physiotherapeuten und Betroffenen gehalten. Die Veranstaltung soll Patienten und Eltern auch ermöglichen, Kontakte zu anderen Betroffenen zu knüpfen. Die Teilnahme an der Tagung ist unentgeltlich, eine Anmeldung bis spätestens 15. April 2013 ist erforderlich. Das Anmeldeformular sowie weitere Informationen finden Interessierte unter:

www.kinder-rheumahilfe-muenchen.de

 

Kinder-Rheumahilfe München e.V.

PD Dr. Annette Jansson/Christine Gratzer

Dr. von Haunersches Kinderspital

Universitätsklinikum München

Lindwurmstr. 4

80337 München

kinder-rheumahilfe@med.uni-muenchen.de

www.kinder-rheumahilfe-muenchen.de (Dort ist auch das Anmeldeformular zu finden)

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