Medien - OUP 03/2018
Notfallradiologie, UnfallradiologieNigel Raby, Laurence Berman, Simon Morley, Gerald de Lacey, 2. Aufl. 2016, Elsevier, Urban & Fischer, ISBN 9783437241215, 69,99 Euro
Bei Notfällen gelten in der Medizin häufig andere Regeln als in der täglichen Routine. Deshalb ist es gerechtfertigt, für solche Situationen auch spezielle Arbeitsmittel heranzuziehen. Als solches versteht sich das hier vorgestellte Werk, das von Eduard M. Walthers aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt wurde.
Die Autoren verstehen ihr Buch weder als Lehrbuch der Radiologie noch als unfallchirurgisches Lehrbuch, sondern als „Survival Guide“ für Ambulanzen und Notaufnahmen. Die gute Ausstattung auf gut gegliederten 306 Seiten mit einer Vielzahl von farbigen Zeichnungen und aussagekräftigen Röntgenaufnahmen machen auf Anhieb Lust darauf, das Buch in die Hand zu nehmen und länger darin zu stöbern. Alle wichtigen Themen der Beurteilung von posttraumatischen Röntgenaufnahmen werden behandelt. Das Buch beginnt mit den Grundprinzipien der Erstellung und Auswertung von Röntgenaufnahmen und behandelt neben häufigen Frakturen wie Humeruskopffrakturen oder Radiusfrakturen, auch seltenere Skelettverletzungen wie Apophysenausrisse. Besonders gut gefällt mir, dass ausführlich auf kindliche Besonderheiten hingewiesen wird. Es gibt sogar einen Abschnitt, in dem auf Kindesmisshandlung eingegangen wird. Auch perforierende Verletzungen und verschluckte Fremdkörper sind ein Thema. Besonderen praktischen Wert erlangt dieses Werk auch durch die zahlreichen Checklisten und Merksätze.
Das Buch schließt mit einem 6-seitigen Anhang, in dem man seinen Blick an unbeschrifteten Röntgenaufnahmen testen kann, einem Glossar und einem ausführlichen Stichwortverzeichnis.
Ich empfehle dieses sehr kompakte Werk jedem, der radiologische Bilder von Notfällen beurteilt. Es ist besonders für Einsteiger hilfreich, bietet aber auch dem fortgeschrittenen Arzt noch eine solide Basis der Beurteilung.
Bodo Schlangmann, Kassel
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