Die orthopädische Rheumatologie ist ein zentrales Gebiet unseres Fachs Orthopädie und Unfallchirurgie. Prof. Sell und Prof. Rehart sind zwei ausgesprochene Experten auf diesem Gebiet, die in Zusammenarbeit mit Fachexperten das Thema der Operation bei rheumatisch erkrankten Patienten aufgearbeitet haben.

Wir alle wissen, dass der Patient mit einer schweren rheumatischen Erkrankung größere und andere Herausforderungen an uns Operateure stellt, als es unsere sogenannten „Normalpatienten“ tun. Man merkt dem Buch die große Erfahrung der Autoren an. Es ist praxisnah geschrieben und scheut sich nicht auch ein Kapitel über Prinzipien der orthopädischen Rheumatologie vorzuschalten, was sehr begrüßenswert ist und von jedem, der sich mit diesen Patienten befasst, gelesen werden sollte.

Natürlich stellt die Hand ein sehr zentrales Thema da. Denn hier haben wir eine Vielzahl von Veränderungen bei den Patienten mit rheumatischen Erkrankungen, die auch spezifisch und anders behandelt werden müssen, als sonst in der Handchirurgie. Das muss man wissen, sonst wird man gerade an der Hand beim Rheumatiker scheitern.

Die hervorragende Bebilderung und die praxisnahe Erläuterung machen dieses Buch für jeden, der Rheumapatienten behandelt und operiert, unverzichtbar.

Das Buch beschäftigt sich mit Hand, Ellenbogen, Schulter und Fuß – hier sind sehr viele rheumatische Eingriffe erforderlich –, aber auch mit Sprunggelenk, Knie, Hüfte und Wirbelsäule. Alle Eingriffe wird jeder von uns durchführen wollen, aber eine solche übersichtliche Darstellung aller Standardeingriffe der orthopädischen Rheumatologie sucht ihresgleichen auf dem Büchermarkt. Es werden Informationen zu Indikation, Aufklärung, Instrumentenlagerung, Zugängen, entscheidenden Operationsschritten, aber auch zu Komplikationen und Nachbehandlung gegeben. Die Fotos und Zeichnungen, die das Vorgehen erläutern und unterstützen, sind hervorragend.

Für mich ist dieses Buch eine wichtige Ergänzung zu den Operationsatlanten, die uns ansonsten zahlreich vorliegen. Es sollte in keiner Klinikbibliothek fehlen und bei jedem, der Rheumapatienten operiert, griffbereit sein. Man kann es uneingeschränkt empfehlen.

W. Siebert, Kassel