Ein hochinteressantes Buch, wenn sich ein Pathologe und ein Orthopäde zusammentun und sich mit vielen Spezialisten um pathogenetische und vor allem diagnostische Zusammenhänge bei heterogenen Erkrankungen des Bewegungsapparates kümmern.

Es werden typische Erkrankungsmuster von entzündlichen Erkrankungen, infektiösen Erkrankungen, metabolischen Erkrankungen, systemischen Knochenerkrankungen, maligne Erkrankungen des Binde- und Stützgewebes sowie maligne Erkrankungen des Knochensystems differenziert und aktuell dargestellt.

Wenn Pathologe und Operateur gut zusammenarbeiten, lassen sich viele Fragen hervorragend lösen, die sich im Zusammenhang von rheumatischer Erkrankung, Infektion, insbesondere im Bereich der Endoprothetik, aber auch natürlich Kristallarthropathien oder Tumoren ergeben.

Die enge Zusammenarbeit von verschiedenen Fachleuten in diesem Bereich kann zur richtigen Diagnose und richtigen Therapie sehr viel schneller führen, als wenn der Patient von einem Spezialisten zum anderen geschickt wird.

Das Buch ist sehr interessant, nicht nur für Pathologen, die bisweilen auch in diesem Spezialgebiet nicht unbedingt immer alles parat haben, sondern auch für den Orthopäden und Unfallchirurgen, der manchmal gar nicht weiß, welche Fragen der Pathologe alle beantworten kann, wenn man sie gezielt an ihn stellt und wenn man auf einen Pathologen trifft, der sich mit der Thematik des Bewegungsapparates ausführlich beschäftigt hat.

Das Werk legt großen Wert auf Systematik, Typisierungen, Scores und erstmalig auf eine ICD-Klassifikation für Gelenkpathologien.

Am idealsten ist es, wenn der Orthopäde und Unfallchirurg und „sein“ Pathologe bzw. auch der Rheumatologe dieses Buch kennen und wissen, welche Fragen sie wechselseitig beantworten wollen. Wenn sie gut miteinander zusammenarbeiten und im Gespräch sind, dann kann die Pathologie des Bewegungsapparates wirklich sehr hilfreich für die Diagnostik und Behandlung der uns anvertrauten Patienten sein.

Ein sehr zu empfehlendes Buch, das vielleicht aufgrund der Fülle der Informationen den Leser in die Pflicht nimmt, dabei zu bleiben und es durchzuarbeiten. Diese Mühe lohnt sich aber wirklich.

W. Siebert, Kassel