Medien - OUP 09/2012

Praxis der Frakturbehandlung
Ronald McRae, Max Esser: Praxis der Frakturbehandlung. 4. Auflage, Urban & Fischer in Elsevier 2009, Übersetzer: Kristoff Jäckle, 19,6 x 27 cm, Hardcover, X + 454 S., ca. 1.500 Referenzbilder, ISBN: 978–3–437–24850–4, 49,99 €

Die vorliegende 4. deutsche Auflage dieses Klassikers hat weiterhin alle guten Eigenschaften, die dieses Buch seit Jahrzehnten auszeichnet: hervorragende Bebilderung, die oft selbsterklärend ist und eine hohe Praxisrelevanz.

Das Buch ist natürlich für Studenten und Assistenten zur Weiterbildung geeignet, gibt aber auch dem Erfahrenen beim Durchblättern und -lesen immer wieder eine Auffrischung des Wissens und wichtiger Details, die im Alltag vielleicht schon etwas in den Hintergrund getreten sind. Die beinahe comicartigen Zeichnungen vermitteln gerade deshalb rasch das Wesentliche. Das liegt sicherlich daran, dass Ronald McRae nicht nur Autor, sondern auch Illustrator ist, und deshalb extrem prägnant die wich-
tigsten Dinge darstellen kann.

In diesem Buch kommen die konservativen Therapieoptionen nicht zu kurz, wie sonst oft in Büchern über Frakturbehandlung – und gerade auch darin liegt ein Wert dieses Buches, dass die konservative und operative Behandlung wirklich gleichberechtigt sind, vielleicht sogar mit einem Fokus auf die konserva-
tive Therapie. Sicherlich ist das Buch von den angelsächsischen Behandlungsprinzipien und -techniken geprägt und gerade deshalb ist es eine gute Ergänzung zu den in Mitteleuropa weiter verbreiteten Techniken der AO oder anderen europäischen Lehrbüchern.

Die Ausgabe, die um Max Esser als Autor ergänzt worden ist, zeigt auch aktuelle Techniken, wie z.B. winkelstabile Osteosynthesen oder den Einsatz von Vakuumverbänden. Das Buch ist nicht nur ein Klassiker, sondern auch ein Highlight und spart die Beurteilung von Röntgen- und CT-Aufnahmen nicht aus, die manchmal heute schon – für meine Sicht – zu leichtfertig und zu rasch in Röntgenabteilungen abgeschoben und von den unfallchirurgisch tätigen Kollegen nicht mehr gut genug beherrscht werden. Hier kann man seine Kenntnisse auffrischen, was sehr wichtig ist und zentral zu unserem Fach gehört.

Das Buch kann rundherum empfohlen werden.

W. Siebert, Kassel

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