Editorial - OUP 09/2015

Schmerztherapie in der Orthopädie und Unfallchirurgie ...

... ist seit jeher ein zentrales Thema unseres Handelns und deshalb freue ich mich besonders, Ihnen dieses Themenheft mit dem Schwerpunkt „Schmerz“ vorstellen zu dürfen. Die Autoren und ich haben ein Portfolio quer durch unser Fach zusammengestellt und hoffen, eine interessante Auswahl für Sie gefunden zu haben, die Ihnen neue Erkenntnisse und Anregungen von Rückenschmerztherapien und bisher unbekannten diagnostischen Ansätzen bis zur suffizienten operativen Behandlung der Zehengelenke im Klinik- und Praxisalltag bietet. Hierbei haben wir bewusst auch ungewöhnliche Themen angerissen.

In der Behandlung von Rückenschmerzen sind Orthesen etabliert, moderne modulare Orthesensysteme sind schnell und effektiv zur Schmerzreduktion einsetzbar. Eine RCT belegt den Nutzen insbesondere von modularen Systemen mit therapeutisch korrekter Abschulung, darüber hinaus auch in der Funktionsverbesserung.

Ebenfalls modern und zielführend sind neue diagnostische Möglichkeiten der Wirbelsäulenfunktion und -beweglichkeit, welche nicht zuletzt im Rahmen des Krankheitsverlaufs sinnvoll eingesetzt werden können. Es werden hier neue Möglichkeiten der Differenzierung therapiebedingter Veränderungen der Rückenbeweglichkeit eröffnet und die multimodale Schmerztherapie ergänzt.

Die Kyphoplastie stellt nach einer bundesweiten Erhebung aus über 100 Abteilungen eine effektive Behandlungsmethode dar, insbesondere für die Versorgung akut-traumatischer osteoporosebedingter Wirbelkörperfrakturen. Patienten mit immobilisierenden Schmerzen oder akuten Frakturen werden oftmals auf diesem Wege effektiv primär frühzeitig operativ versorgt.

Wie sinnvoll oder unsinnig bzw. widersprüchlich die internationale Literatur in Bezug auf Kortisoninjektionen an der Wirbelsäule zitiert und interpretiert wird, zeigt ein aktuelles Resümee; es regt zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema an.

Zur Sicherung von Nachhaltigkeitseffekten in der Rehabilitation von Patienten mit Gonarthrose erscheinen multidisziplinäre bzw. -modale Programme wirksam zu sein, auch wenn die Ergebnisse einen präventiveren Ansatz überdenken lassen und zur kritischen Beurteilung anregen.

Die 5-Jahres-Ergebnisse eines neuen biodegradierbaren Implantats bei der Behandlung des Hallux rigidus sind beeindruckend, in einer RCT gegen andere gängige Operationsverfahren konnte die Sicherheit und Effizienz belegt und eine deutliche Schmerzreduktion erzielt werden.

So unterschiedlich die Themen auch sind, unser Fach Orthopädie und Unfallchirurgie umfasst ein breites Spektrum – immer aber mit dem Ziel, unseren Patienten Schmerzen zu reduzieren oder zu nehmen – und ich wünsche Ihnen viel Freude und Anregung beim Lesen dieser Ausgabe.

Mit den besten kollegialen Grüßen,

Dr. med. Cordelia Schott

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