Informationen aus der Gesellschaft - OUP 02/2012
Sicherheit in Orthopädie und Unfallchirurgie60. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen in Baden-Baden:
Eines der Hauptthemen der 60. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen vom 28. April bis 1. Mai 2012 im Kongresshaus Baden-Baden wird „Sicherheit in Orthopädie und Unfallchirurgie“ sein. „Wie werden Risiken für Patienten und konsekutiv für Behandelnde verringert“ bzw. „Wie gehe ich professionell mit Fehlern um?“. Diese und andere Fragen sollen in zahlreichen Vorträgen und Symposia auf dem Kongress beantwortet werden.
Ein Symposium wird sich mit Aspekten der Sicherheit im niedergelassenen und im stationären Bereich befassen. Ein anderes Symposium wird sich mit einer Situation auseinandersetzen, die alle Orthopäden und Unfallchirurgen nicht gerne selbst erleben möchten – ein Fehler ist eingetreten. Wie geht der Behandelnde professionell mit dieser Situation um und wie verhält man sich gegenüber den Medien? Auch der Umgang mit Patienten nach eingetretenem Fehler stellt hohe Herausforderungen an Orthopäden und Unfallchirurgen. Betroffene Ärzte werden dabei über ihre Erfahrungen berichten. Sie waren selbst in der unglücklichen Lage, dass die von ihnen im guten Glauben in die Qualität implantierten Prothesen Fehler aufwiesen. Sie mussten Kontakt mit den Patienten aufnehmen, diese zu einer Kontrolluntersuchung bitten und Revisionsoperationen durchführen. Für den Patienten stellt sich nicht nur die Frage, warum gerade er davon betroffen ist, sondern auch, ob sein behandelnder Arzt nicht die nötige Sorgfalt in der Auswahl von Implantaten angewandt hat. Professioneller Umgang mit dem Patienten, aber auch Unterstützung in der schwierigen Situation für die betroffenen Menschen ist hier wesentlich.„Im Sinne des Mottos Klarheit erwarte ich mir, dass die Kongressteilnehmer nach dem Kongress Ideen und Informationen zum Thema Sicherheit und Infektionen in ihre tägliche Arbeit aufnehmen werden. Sollte, was ich niemand wünsche, sich ein gravierender Fehler realisieren, so sollten die Kongressteilnehmer besser präpariert und gewappnet in die nachfolgende, heiße Phase der medialen und gerichtlichen Aufarbeitung treten können“, so der diesjährige Kongresspräsident Univ.-Prof. Dr. med. Martin Krismer.
Aus den Fehlern anderer
lernen
Eine weitere Konfliktlinie tut sich zwischen Hersteller eines beanstandeten Implantates und dem Operateur auf. Der Hersteller wird die Tendenz haben, jede Schuld von sich zu weisen und wird zunächst versuchen nachzuweisen, dass von Seiten der Ärzte nicht korrekt vorgegangen wurde. Anhand von realen Fällen soll auch diese Konfliktzone beleuchtet werden. Treten Fehler der oben beschriebenen Dimension auf, so ist es für die Betroffenen zu spät, aus diesen Fehlern zu lernen. Die Besucher des VSOU Kongresses 2012 haben jedoch dazu Gelegenheit.
Manche Fehler wären fast eingetreten, wurden jedoch im letzten Augenblick verhindert. Andere sind mit geringen Konsequenzen glimpflich ausgegangen. Diese sind eine wichtige Informationsquelle, um große und folgenschwere Fehler zu vermeiden. Über Fehlermeldesysteme, die diese Fehler systematisch erfassen und eine Auswertung erlauben, sowohl im niedergelassenen als auch im stationären Bereich, wird ebenfalls berichtet werden.
Protheseninfektionen
Eine häufige Komplikation, die für den Patienten verheerende Auswirkungen haben kann, ist die Protheseninfektion. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Andrej Trampuz aus Lausanne und Prof. Dr. Heiko Reichel aus Ulm wird diesem Thema ein Symposium am 28. April 2012 gewidmet sein. Einerseits treten akute Infektionen auf, andererseits aber auch Low Grade Infekte mit teilweise niedrig-virulenten Keimen, mit Keimen, die Biofilme bilden, intrazellulär wachsen, die Antibiotika wenig zugänglich und häufig auch multiresistent sind.
Andrej Trampuz, Professor für Hygiene in Lausanne, wird über die Antibiotika-Therapie dieser Keime, Diagnostik und operative Therapie sprechen. Vor allem der Low Grade Infekt wird zur Sprache kommen. Neue Erkenntnisse führen zu neuen Antibiotika-Regimen.
Der zweizeitige Prothesenwechsel stellt eine außerordentlich invasive Maßnahme im Leben eines Patienten dar. Wann kann er vermieden werden? Wann ist ein einzeitiger Wechsel ausreichend? Gibt es neue Verfahren, die es erlauben trotz eines zweizeitigen Wechsels mobil zu bleiben? Mehrere wissenschaftliche Symposia werden sich mit periprothetischen und posttraumatischen Infektionen, mit Gelenkinfektionen etc. beschäftigen. Insbesondere wird auch durch die deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie (AGA) am Sonntag, den 29. April 2012 ein Symposium zu diesem Thema abgehalten.
Weitere Informationen unter
www.vsou.de
Öffnungszeiten:
Samstag, den 28. April
8.00 bis 16.00 Uhr
Sonntag, den 29. April
8.00 bis 18.00 Uhr
Montag, den 30. April
8.00 bis 18.00 Uhr
Dienstag, den 1. Mai
8.30 bis 13.00 Uhr
Rahmenprogramm:
ab 27. April – Vorkongress-Aktivitäten
28. April – Eröffnungsfeier
30. April – Festabend
Tagungsgebühren:
Mitglieder der VSOU:
Dauerkarte: 50,00 bis 95,00 Euro
(bei Online-Anmeldung günstiger!)
Nichtmitglieder:
Dauerkarte: 90,00 bis 160,00 Euro
(bei Online-Anmeldung günstiger!)
Tageskarte: 30,00 bis 50,00 Euro
Für Assistenzärzte, Ärzte in der Ausbildung und Studenten ist der Eintritt kostenlos
Fortbildungszertifikat:
insgesamt 24 Fortbildungspunkte
Organisation und Kongressleitung:
Geschäftsstelle der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen e. V.
Maria-Viktoria-Straße 9
D-76530 Baden-Baden
Tel.: +49 (0) 72 21 / 2 96 83
info@vsou.de
www.vsou.de
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