Informationen aus der Gesellschaft - OUP 02/2013

Special Lectures schauen weit über die Fachgrenzen hinaus
61. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen in Baden-Baden

Zentrale Hauptthemen der 61. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen e.V. vom 1.–4.05.2013 im Kongresshaus Baden-Baden werden „Translationale Forschung“, „Konservative orthopädische und unfallchirurgische Schmerztherapie“ sowie die „Manuelle Medizin“ sein. Themen, die dem Kongresspräsidenten Dr. med. Hermann Locher besonders am Herzen liegen, da diese in Europa zunehmend in den Focus rücken.

Die Erkenntnisse, die ein Fachgebiet ganz grundlegend beeinflussen können, stammen oft nicht aus dem unmittelbaren Fach selbst, sondern durchaus auch aus relativ entlegenen Disziplinen. Die Low-Friction Metall-Kunststoff-Kombination von John Charnley kommt etwa aus der Materialkunde, die Biologicals in der Rheumatologie aus der Biotechnologie; und wer hätte gedacht, dass ausgerechnet der diagnostische Ultraschall die große Welt der Kinderhüfte in der Orthopädie revolutionieren würde.

Der Schmerz am Bewegungsorgan gehorcht Gesetzen, die in jüngster Zeit vor allem in den Disziplinen Neuroanatomie, Neurophysiologie, Gehirnforschung, Zellbiologie, Rezeptorbiochemie und funktionelle Anatomie des vegetativen Nervensystems erforscht worden sind. Dieser Entwicklung will der Kongress der Orthopäden und Unfallchirurgen in Baden-Baden breiten Raum geben.

Mit Spannung
erwartete Sitzung

Hierzu wird es am Freitag, dem 3.05.2013 von 8.00–12.00 Uhr im Auditorium des Kongresshauses eine Sitzung geben, die Neuland betritt zur neurophysiologischen und schmerztherapeutischen Grundlagenforschung und ihren klinischen Anwendungsmöglichkeiten. „Wir erwarten diese umfangreiche und wahrscheinlich äußerst anspruchsvolle Sitzung mit großer Spannung und erhoffen uns reale Bereicherung für die tägliche Arbeit mit Menschen, die mit Schmerzen am Bewegungsorgan zu uns gekommen sind“, so der Kongresspräsident Dr. med. Locher. Zu dieser Sitzung wurden erfahrene und bekannte Vortragsredner eingeladen.

Prof. Dr. Winfried Neuhuber, Institut für Anatomie der Universität Erlangen, zeigt schmerzrelevante anatomische Details zur Innervation der Wirbelsäule und des cervicotrigeminalen Systems auf, die unseren Approach zu HWS-, Kopf- und Gesichtsschmerzen mit Rücken-, Kreuz- und Extremitätenschmerz in Verbindung bringen.

Prof. Dr. Siegfried Mense, Institut für Anatomie und Zellbiologie der Universität Heidelberg und Mannheim, bringt uns hochinteressante Erkenntnisse aus der Schmerzforschung an der Muskulatur, insbesondere über die unterschiedliche Qualität verschiedener propriozeptiver und nozizeptiver Afferenzen im Hinblick auf die von ihnen ausgelöste Schmerzempfindung und ihr Chronifizierungspotenzial.

Prof. Dr. Walter Zieglgänsberger, Institut für Neuropharmakologie des Max-Planck-Instituts in München, zeigt die verschiedenen Anteile der Schmerzmatrix in Rückenmark und Gehirn auf und projiziert die Schmerzwahrnehmung in den Bereich der Eigenschaften komplexer Systeme im physikalischen Sinne.

Prof. Dr. Jürgen Sandkühler, Leiter des Instituts für Hirnforschung der Universität Wien, berichtet über Weltneuheiten der Membranphysiologie der Opioidrezeptoren und bringt uns die Qualität und Funktion der körpereigenen schmerzhemmenden Systeme näher.

Prof. Dr. Herta Flor, Physiologisches Institut der Universität Heidelberg, führt in die Welt der funktionellen Kernspintomographie, wo bisher ausschließlich unsichtbare Vorgänge in der Schmerzwahrnehmung und Schmerzverarbeitung visualisiert werden.

Erfahrene und exponierte Kliniker wie Dr. Wolfgang von Heymann, Dr. Hannes Müller-Ehrenberg, Dr. Uli Boehni, Dr. Hermann Locher und Dr. Paul Nilges, leitender Psychologe am DRK-Schmerzzentrum in Mainz, verfahren jeweils korrespondierend im Sinne der translationalen Forschung und zeigen die klinisch relevanten Phänomene am Patienten und die zugehörigen Therapieoptionen auf.

Prof. Wilfried Jänig, emeritierter Leiter des Instituts für Physiologie der Universität Kiel (einer der Begründer der modernen Schmerzforschung in Deutschland), steuert das einführende Kurzreferat bei.

Dr. Klaus Wolber wagt die Synthese im Sinne einer Durchleuchtung des Begriffs Interdisziplinarität.

Besonders hingewiesen sei auch noch auf die Vorträge von Prof. Jänig aus Kiel und Prof. Schaible vom Physiologischen Institut der Universität Jena, die sich in der Fortsetzung der Special Lectures vom Freitag mit tiefsomatischen Afferenzen und dem vegetativen Nervensystem im Sinne der translationalen Forschung beschäftigten. Termin: Samstag, 4.05.2013, von 11.00–13.00 Uhr, Saal 7/8.

Öffnungszeiten

Mittwoch, 1. Mai, 8.00–16.00 Uhr

Donnerstag, 2. Mai, 8.00–18.00 Uhr

Freitag, 3. Mai, 8.00–18.00 Uhr

Samstag, 4. Mai, 8.30–13.00 Uhr

Rahmenprogramm

Ab 30. April – Vorkongress-Aktivitäten

1. Mai – Eröffnungsfeier, Auditorium Kongresshaus

3. Mai – Festabend, Bènazetsaal/Kurhaus

Tagungsgebühren für Mitglieder der VSOU:

Dauerkarte: 50,00 bis 95,00 E

(bei Online-Anmeldung günstiger!)

Nichtmitglieder:

Dauerkarte: 90,00 bis 160,00 E

(bei Online-Anmeldung günstiger!)

Tageskarte:

30,00 bis 50,00 E

Für Assistenzärzte, Ärzte in der Ausbildung und Studenten ist der Eintritt kostenlos

Fortbildungszertifikat: insgesamt 24 Fortbildungspunkte

Kontaktadresse

Organisation und Kongressleitung:

Geschäftsstelle der Vereinigung
Süddeutscher Orthopäden und
Unfallchirurgen e.V.

Maria-Viktoria-Straße 9

76530 Baden-Baden

Tel.: +49 (0) 7221-2 96 83

info@vsou.de, www.vsou.de

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