Industrie und Handel - OUP 12/2012

Studienstart zur Reduktion von TNF-Hemmern bei LDRnHT
Erfahrungen bei axialer Spondylarthritis sollen untermauert werden

Bad Gastein, Oktober 2012. Seit 1952 wird im Gasteiner Heilstollen/Österreich das natürliche Klima für eine kombinierte Low-dose-Radon- und Hyperthermie-Therapie (LDRnHT) genutzt. Untersuchungen der Medizinischen Universität Innsbruck aus dem letzten Jahr deuten darauf hin, dass sich die LDRnHT bei Patienten mit axialer Spondylarthritis (SpA) auch positiv auf die Dosierung von TNF-Inhibitoren auswirken könnte. Um diese Vermutungen zu überprüfen, startet der Gasteiner Heilstollen – weltweit größtes Therapiezentrum für Morbus Bechterw – nun eine Studie.

Durchgeführt wird die LDRnHT meist in Form einer mehrwöchigen Kur im Radonthermalstollen mit etwa 10 Einfahrten á 60 min auf verschiedenen Therapiestationen. Das im Berg vorherrschende Klima setzt sich aus einer natürlichen Radonkonzentration von 44 kBq/m³ in der Luft, Temperaturen zwischen 37 und 41,5 °C sowie einer Luftfeuchtigkeit zwischen 70 bis nahezu 100 % zusammen. Aussagen zu den positiven Effekten der Therapie bei SpA basieren einerseits auf Erfahrungsberichten von etwa 2.600 Patienten, die jährlich in den Stollen einfahren, sowie andererseits auf verschiedenen Studien1. Diese bestätigen der LDRnHT gute Wirkungen hinsichtlich der Reduktion von Druckschmerzschwellen, Schmerzintensität, funktionellen Einschränkungen und Medikamentenverbrauch, insbesondere von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Dieser signifikante Effekt hält meist über viele Monate nach Therapieende an.

Nun bestätigen die Untersuchungen von Dr. Katharina Eberherr und Univ. Prof. Manfred Herold von der Medizinischen Universität Innsbruck auch nachhaltige Wirkung in Verbindung mit Biologika vom Typ der TNF-Hemmer2. „Bei der Auswertung zeigte sich ein Trend, dass die kumulative Dosis durch die Verlängerung des Applikationsintervalls nach einem Therapieaufenthalt im Gasteiner Heilstollen reduziert werden kann – sowohl für Patienten, die sich das Präparat selbstständig subkutan injizieren, als auch jene, die es intravenös durch den Hausarzt erhielten“, hält Prof. Herold die Beobachtungen fest. Diese Ergebnisse stützen sich auf Dokumentationen von Patienten, die in drei österreichischen rheumatologischen Ambulanzen zu regelmäßigen Kontrollen erschienen. „Die angeführten Analysen decken sich mit unseren Erfahrungen bei Patienten mit axialer Spondlarthritis, aber auch rheumatoider Arthritis unter Biologika-Therapie. Wir werden diese vielversprechenden Beobachtungen durch weitere Studien zusammen mit der Universitätsklinik Innsbruck zu untermauern versuchen“, erläutert Prim. Univ. Doz. Dr. med. Bertram Hölzl, Chefarzt Gasteiner Heilstollen, die Gründe für den Start der neuen Studie. „Auch wenn der Wirkmechanismus der Gasteiner-Heilstollen-Behandlung noch nicht in allen Aspekten vollends geklärt ist, scheint für mich doch eine synergistische Wirkung auf Basis der auch bei vielen Biologika zugrunde liegenden anti-TNF-alpha-Wirkung ein denkbarer Mechanismus zu sein. Ich bin sehr optimistisch, was weitere Studienergebnisse anbelangt.“

 

Presseinformation der

Gasteiner Kur-, Reha- und Heilstollen

Sigrid Bader

Heilstollenstraße 19

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sigrid.bader@gasteiner-heilstollen.com

www.gasteiner-heilstollen.com

Fussnoten

Deetjen P. et al., 2004, Radon als Heilmittel – Therapeutische Wirksamkeit, biologischer Wirkungsmechanismus und vergleichende Risikobewertung. Auszug aus der wissenschaftlichen Bewertung

Eberherr K et al., 2011, Gasteiner Heilstollen und TNF.Inhibitoren – Einfluss des Heilstollens auf die Gabe von TNF.Inhibitoren bei Patienten mit axialer Spondyarthitis; Wiener Medizinische WochenzeitschriftLind-Albrecht, G. & S. Rotheimer-Hering, 2007, Reduktion des gastrointestinalen Risikos in Parallelität zur verminderten Schmerzmedikation nach wiederholter Radonstollentherapie bei Spondylitis ankylosans – 12-Jahres-follow-up einer kontrollierten prospektiven Studie; Journal für Mineralstoffwechsel

Falkenbach, A., 2006, Radontherapie. Metaanalyse der veröffentlichten kontrollierten Studien zur Radontherapie rheumatischer Erkrankungen – Zusammenfassung von Univ. Prof. Dr. Albrecht Falkenbach; Aktiv

Schüttmann, W., 1994, Über das Für und Wider bei der Radontherapie rheumatischer Krankheiten unter historischer Sicht – eine Studie; RADIZ-Information

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