Editorial - OUP 05/2014

Themenheft Handgelenk

Diese Ausgabe beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit handchirurgischen Themen. Götz Giessler berichtet über vaskularisierte Knochenspäne am Handgelenk. Mit diesen Verfahren, die große Erfahrungen in subtilster mikrochirurgischer Technik voraussetzen, gelingt es, die Struktur des betreffenden Knochens zu retten und Ersatzoperationen sowie Teilversteifungen zu vermeiden, auch nach Scheitern konventioneller operativer Rekonstruktionsversuche z.B. am Kahnbein wie auch bei anderweitigen Malazien.

Martin Langer berichtet über den aktuellen Stand der Beugesehnenchirurgie und insbesondere die unabdingbare handtherapeutische Nachbehandlung, einschließlich einer von ihm entwickelten Übungsschiene.

Janos Hankiss hat sich dem Thema Rhizarthrose zugewandt. Auch im handchirurgischen Bereich wird hier weiterhin kontrovers diskutiert: Konservativ? Operativ? Falls operativ, Resektionsarthroplastik oder auch prothetische Versorgung? Auf Grund langjähriger Erfahrung vermute ich, dass dieses Thema uns noch weiter beschäftigen wird.

Peter Haensel und Karsten Becker nehmen in 2 Beiträgen Stellung zu den ebenfalls thematischen „Dauerbrennern“ Kahnbein- und Radiusfraktur. So wie bei der operativen Versorgung des Kahnbeins die Herbert-Schraube, so hat sich bei der Radiusfraktur die palmare, winkelstabile Plattenosteosynthese in den meisten Fällen als Goldstandard etabliert. Dennoch sind in beiden Fällen nicht alle Probleme damit zu lösen und auch die konservative Behandlung hat nach wie vor ihre Berechtigung.

Mein eigener Beitrag gilt dem meist „stiefmütterlich“ behandelten distalen Radioulnargelenk, dessen Störung jedoch durch Behinderung der Rotation häufig eine größere funktionelle Einbuße bedeutet als die mit der Radiusfraktur verbundenen Probleme des Radiokarpalgelenks.

Ich danke allen Mitautoren und auch Frau Sabrina Imeraj im Redaktionssekretariat, die mir geholfen haben, dieses Themenheft zu gestalten.

Dr. med Horst Haferkamp

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