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Prospektive Untersuchung zur Therapiebedürftigkeit von Osteoporosepatienten im Hinblick auf die DVO-Leitlinie 2014
Zusammenfassung: Fragestellung: Am 13.11.2014 wurde die DVO-Leitlinie 2014 verabschiedet. Als Neuerung gegenüber der Leitlinie 2009 ergab sich erstmals für den behandelnden Arzt für gewisse Konstellationen eine individuelle Therapieentscheidung. In einer prospektiv angelegten Studie wurde die Reliabilität der Therapieentscheidung nach der DVO-Leitlinie 2014 untersucht.
Material und Methodik: Es wurde die Befundung der gleichen osteologischen Daten von insgesamt 215 Patienten durch 2 voneinander unabhängige Untersucher durchgeführt. Deren Therapieentscheidungen und Nachsorgeempfehlungen wurden anschließend statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die Übereinstimmung der therapiebedürftigen Patienten betrug 92%. Bei der Angabe der empfohlenen Wirkstoffgruppe gab es jedoch nur in 63,8% eine Übereinstimmung. Bei 5 Patienten wurde eine Therapienotwendigkeit formuliert, die nach den Leitlinien 2009 keine Therapieindikation aufgewiesen hätte.
Fazit: Die neue Leitlinie 2014 kann als valides Instrument zur Bestimmung der Therapiebedürftigkeit von Patienten angesehen werden, nicht jedoch für die Wahl der Wirkstoffgruppe. Die neue individuelle Entscheidungsmöglichkeit wurde in der hier vorgelegten Studie nur in 2,3% aller Fälle genutzt, erlaubt also in Einzelfällen eine dem klinischen Bild angepasste Behandlungsmöglichkeit.
Purpose: For prophylaxis, diagnosis and therapy of osteoporosis, the DVO-guideline was adopted in November 13th, 2014. As an innovation compared to the 2009 guideline, an individual therapy decision is possible under certain conditions. In this prospective study we examined the reliability of the therapy decision in respect of the new DVO-guidelines 2014.
Material and Methods: The same osteological data of 215 patients were presented to 2 independent investigators with osteological experience. Their treatment decisions and follow-up recommendations were evaluated statistically.
Results: The congruance of therapy decision was 92%, but the congruance of the drug choice was only 63.8%. Concerning 5 patients, a need for therapy was formulated, that would not have had a recommendation using the guidelines of 2009.
Conclusion: The new guideline of 2014 is a valid instrument for determining the need for therapy of osteoporosis patients, but not for the choice of drug. The new possibility of individual therapy decision was used in only 2.3 % of all cases.