Medien - OUP 10/2012

AE-Manual der Endopothetik
Lutz Claes, Peter Kirschner, Carsten Perka, Maximilian Rudert: AE-Manual der Endoprothetik: Hüfte und Hüftrevision, Springer, Berlin-Heidelberg 2012, 19,3 x 26 cm, Hardcover, XVI + 599 S. , ISBN 978-3-642-14645-9, 159,95 $

Die Arbeitsgemeinschaft für Endoprothetik sieht ihre Hauptaufgabe in der kontinuierlichen Gestaltung einer umfassenden Fort- und Weiterbildung für Ärzte und OP-Personal sowie in der Nachwuchsförderung, der klinischen Forschung der Patienteninformation und dem internationalen Austausch. Als neutrale, unabhängige Vereinigung ist die Arbeitsgemeinschaft für Endoprothetik geradezu prädestiniert, ein solches Standardwerk wie ein Manual der Endoprothetik herauszugeben.

Der hier vorliegende Band „Hüfte und Hüftrevision“ behandelt natürlich einen absolut zentralen Teil des Bereichs Endoprothetik - und dies spiegelt sich auch im Umfang des hier vorliegenden Werkes wider. Auf fast 600 Seiten liegt hier ein umfangreiches Werk über Grundlagen, Entwicklung der Alloarthoplastik, Biomechanik, Design, Werkstoffe, Tribologie und natürlich besonders über die Operationstechniken bei den primären und sekundären Coxarthrosen, hüftnahen Tumoren sowie bei der Revision gelockerter und infizierter Endoprothesen vor.

Der endoprothetische Ersatz von Gelenken gilt heute zu Recht als eine der erfolgreichsten operativen Prozeduren des gesamten chirurgischen Fachgebietes. Auch unter ökonomischen Gesichtspunkten ist errechnet worden, dass der Gelenkersatz - verglichen mit anderen medizinischen Prozeduren - besonders effektiv und lohnend ist.

Das hier vorliegende Buch ist wirklich im besten Sinne umfassend, beginnend von der Historie und Epidemiologie über funktionelle Anatomie und Biomechanik und Implantate, Biomechanik der prothetisch versorgten Hüfte, die nicht zu unterschätzende wichtige Indikationsstellung und die präoperative Vorbereitung bis hin zur Operation und zum besonderen Management von Komplikationen. Auch postoperative Maßnahmen, Spätfolgen und Ergebniskontrolle werden ebenso wenig vernachlässigt wie Begutachtung und Ergebnisse, Langzeitergebnisse und Prothesenregister. Ein großer Abschnitt ist dem wichtigen Thema Revisionsendoprothetik gewidmet.

Ein insgesamt detailliertes, gut bebildertes, von Fachexperten auch gut lesbar geschriebenes Werk, das hoffentlich alle, die in Deutschland die vielen hunderttausend Endoprothesen einbauen, kennen, gelesen haben und auch beherzigen.

Die Endoprothetik - und dies gilt nicht nur für Hüfte und Hüftrevision ist ein so zentraler Teil des orthopädisch, unfallchirurgischen Fachgebietes geworden, dass es nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, wenn ein solches neutrales Lehr- und Nachschlagewerk in aktueller Form vorliegt, das man allen, die an der Hüftendoprothetik interessiert sind, nur empfehlen kann. Neben alltäglichen wichtigen Informationen finden sich eben auch ganz besonders herausgehobene, eher ungewöhnliche und seltene Fragestellungen, die man hier im Spezialfall auch noch einmal nachschlagen kann.

Das Lesen des vorliegenden Buches ist spannend, macht Spaß und man hat wirklich das Gefühl, dass man hier für fast jedes Problem auch Informationen, wenn nicht sogar Lösungen findet.

Dieses Buch kann jedem Leser nur empfohlen werden und gehört in jede Bibliothek.

W. Siebert, Kassel

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