Editorial - OUP 02/2020

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

in dieser Ausgabe möchten wir Ihnen ein Update der aktuellen Entwicklungen und Standards in der Becken- und insbesondere der Acetabulumchirurgie
anbieten. Die Beckenchirurgie ist Spiegelbild der Alterung der Gesellschaft mit all ihren Auswirkungen auf unser tägliches chirurgisches Handeln. Beckenfrakturen treten zweigipflig auf mit einer Verschiebung von den jüngeren Hochrasanztraumatisierten hin zu den geriatrischen Patientinnen und Patienten nach Niedrigenergietrauma. Begriffe wie „Insuffizienzfraktur“, „Fragilitätsfraktur“ oder „Fraktur bei einliegendem Osteosynthesematerial“ waren noch vor wenigen Jahrzenten nur ein Randthema. Heute machen die immer komplexer werdenden Verletzungsmuster eines betagten, aber teilweise noch sehr aktiven Patientenklientels angepasste Behandlungskonzepte erforderlich, die immer anspruchsvoller werden.

Dieses Themenheft hat nicht den Anspruch einer vollständigen Darstellung aller Beckenverletzungen. Vielmehr soll es einen Überblick über aktuelle Behandlungsstandards gewähren und Entwicklungen ansprechen, die das
Potential zur zukünftigen standardisierten Regelversorgung haben.

Mit Ihrem Artikel zu den biomechanischen Grundlagen frischen Jan Friederichs, Simon Hackl und Peter Augat das notwendige Basiswissen zur korrekten Indikationsstellung und Wahl des Osteosynthesematerials auf.

Der federführend von Christian von Rüden verfasste Artikel über die Standard-Zugangswege soll einen Überblick über die Indikationen zur Wahl des optimalen Zugangs sowie über zugangsspezifische Komplikationen geben. Allen Zugängen gemeinsam ist dabei die möglichst genaue Frakturdarstellung bei geringer Weichteilexposition, die eine anatomische stufen- und lückenfreie Gelenkrekonstruktion und eine optimale Materiallage ermöglichen soll.

Ergänzend gibt der von Alexander Trulson, Markus Beck und Kollegen erstellte Artikel über endoskopisch gestützte Zugänge zum Becken einen Hinweis auf das Versorgungspotential minimal-invasiver Verfahren auch in einer Region, in der ein Einsatz solcher Behandlungsoptionen noch vor wenigen Jahren kaum denkbar war. Hier haben moderne technische Entwicklungen ebenso neue Horizonte in der chirurgischen Versorgung eröffnet wie auf dem Gebiet der perioperativen Bildgebung. Jannes Kreher, Holger Keil und Kollegen aus Ludwigshafen vermitteln in ihrem Artikel zur Bildgebung in der Beckenchirurgie die neuesten Entwicklungen umfassend und gut verständlich.

Abgerundet wird der Themenkomplex von Anna Schreiner aus Tübingen und Gunnar Ochs aus Konstanz mit einer Abhandlung über periprothetische Acetabulumfrakturen.

Wir wünschen Ihnen gemeinsam mit allen Autorinnen und Autoren eine interessante Lektüre!

 

Mit herzlichen Grüßen aus Murnau,

Ihre

 

Prof. Dr. med. Fabian M. Stuby PD Dr. med. Christian von Rüden

Ärztlicher Direktor Leitender Oberarzt

BG Unfallklinik Murnau BG Unfallklinik Murnau

 

 

Anmerkung der Schriftleitung:

Zur optimalen Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Druckseiten für unsere Leserinnen und Leser wird der Tagungskalender ab sofort nur noch digital auf der Webseite der VSOU unter folgender Adresse zu finden sein:
www.vsou.de/fortbildungsveranstaltungen.

Ihr Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jörg Jerosch

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jörg Jerosch

Hauptschriftleiter OUP

Prof. Dr. med. Fabian M. Stuby

PD Dr. med. Christian von Rüden

 

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