Industrie und Handel - OUP 09/2012

Faktor Zeit bei RA-Therapie mit anti-TNFs

Beim Pressegespräch der UCB Pharma GmbH, das im Rahmen des 7. Kongresses des Berufsverbandes Deutscher Rheumatologen (BDRh) in Berlin stattfand, diskutierten Vertreter von Gesundheitsökonomie und Rheumatologie miteinander über die optimale Therapie der Rheumatoiden Arthritis (RA). Professor Dr. J.-Matthias Graf von der Schulenburg vertrat die Sichtweise der Gesundheitsökonomen zur RA-Therapie. Er verwies insbesondere auf die vergleichsweise hohen Krankheitskosten, die eine RA verursacht: „Patienten mit rheumatischen Erkrankungen sind sehr viel weniger in der Lage, am Arbeitsprozess teilzunehmen im Vergleich zu gesunden Menschen. Und dieser Produktivitätsverlust verursacht immense volkswirtschaftliche Kosten.“ Hinsichtlich der Frage, ob die RA eine kostenintensive Therapie mit sich bringe, führte von der Schulenburg eine ökonomische Analyse an, welche die durch die RA entstehenden Kosten vor und nach der Einführung von TNF-Inhibitoren in Deutschland verglichen hat. Hier seien bei den direkten Kosten Substitutionseffekte zu beobachten: Während die Kosten für Medikation 1997/98 mit 550 EUR pro Patient/Jahr deutlich geringer waren als 2002 (1.580 EUR pro Patient/Jahr), fielen die Kosten für Krankenhausaufenthalte 2002 deutlich niedriger aus als 1997/98 (500 EUR vs. 1.240 EUR pro Patient/Jahr). Bei den Produktivitätskosten bzw. indirekten Kosten war 2002 ebenfalls eine starke Abnahme festzustellen. Von der Schulenburgs Fazit:„Der besser eingestellte Patient führt langfristig zu geringeren Kosten.“ Diesen Aspekt griffen die Rheumatologen Professor Dr. Jürgen Wollenhaupt und Professor Dr. Klaus Krüger mit Verweis auf die heutigen RA-Therapieziele auf: „Auch dank neuer Therapieoptionen sind wir inzwischen in der Lage, die Remission als realistisches Behandlungsziel ansteuern zu können“, stellte er dar. Um dieses Ziel zu erreichen, sei in der RA-Therapie der Faktor Zeit von überragender Bedeutung. Krüger wies darauf hin, dass beispielsweise beim PEGylierten anti-TNF Certolizumab Pegol (Cimzia) in einer post-hoc Analyse der RAPID 1-Studie bereits nach 12 Wochen 87 Prozent der Patienten eine DAS28-Verbesserung ? 1,2 aufwiesen (sog. Responder). Von den 13 Prozent Non-Respondern zu Woche 12 erreichte nach einem Jahr lediglich ein kleiner Anteil von zwei Prozent eine niedrige Krankheitsaktivität. Somit sollte die Therapie mit Certolizumab Pegol bei Non-Respondern zu Woche 12 konsequent umgestellt werden. Durch diese Erkenntnisse bietet Certolizumab Pegol die Voraussetzung, bei TNF-Inhibitor-naiven Patienten als First-Line-Therapie eingesetzt werden zu können.

 

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