Industrie und Handel - OUP 03/2012
Neue Studiendaten zur ankylosierenden Spondylitis
Im Rahmen des Jahrestreffens des American College of Rheumatology (ACR) 2011 in Chicago/USA wurden wichtige neue Daten zur Therapie der ankylosierenden Spondylitis (AS) präsentiert. Darunter die Ergebnisse von Radar – der ersten randomisierten Studie, die Zuverlässigkeit einer auf nur drei Kriterien basierenden Strategie zur der AS zeigte – sowie Follow-up-Daten aus Go-Raise, der Zulassungsstudie für Simponi (Golimumab) in der Indikation AS. Tief sitzende Rückenschmerzen sind neben Atemwegsinfektionen für Patienten der häufigste Grund, einen Hausarzt aufzusuchen. Bei rund 5 Prozent der Patienten mit chronischen Rückenschmerzen ist laut Professor Dr. Joachim Sieper die ankylosierende Spondylitis (AS) Ursache der Beschwerden. Da eine frühe, gezielte Therapie den weiteren Krankheitsverlauf günstig beeinflussen und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern kann, sollte die Diagnose so rechtzeitig wie möglich gestellt werden. Dass sich die Diagnose einer entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung früh und dabei zuverlässig mithilfe eines einfachen Kriterien-Sets in der Hausarztpraxis stellen lässt, zeigte die randomisierte, multinationale Beobachtungsstudie Radar (Recognizing and Diagnosing Ankylosing Spondylitis Reliably). Den Studienergebnissen zufolge ist eine Strategie mit drei Kriterien ebenso effektiv wie eine Strategie mit sechs Kriterien, um aus der großen Zahl von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen in der niedergelassenen Praxis diejenigen herauszufiltern, die an einer entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung leiden. Ärzte der ersten Gruppe forderte man auf, Patienten, bei denen entweder entzündlicher Rückenschmerz, positives Human Leukocyte Antigen (HLA)-B27 oder durch bildgebende Untersuchung gesicherte Sakroiliitis beobachtet wurde, an einen Rheumatologen zu überweisen. In der zweiten Gruppe wurde ein um die die Parameter Positive Familienanamnese, Ansprechen auf eine Behandlung mit nicht steroidalen Antirheumatika sowie Vorliegen extraartikulärer Manifestationen erweiterter Kriterienkatalog getestet. Dabei mussten mindestens zwei der sechs Kriterien vorliegen. Nach der Überweisung zum Facharzt konnte die Diagnose axiale AS bei 35,6 Prozent der Patienten aus der ersten Gruppe und bei 39,8 Prozent der zweiten Gruppe gesichert werden. Die Studienergebnisse machen deutlich, dass Hausärzte bei der Frühdiagnose der AS eine wichtige Rolle spielen.
Mit Simponi (Golimumab) wurde im Oktober 2009 ein neuer TNF (Tumor-Nekrose-Faktor)-Blocker in der Rheumatologie zugelassen. Mittlerweile liegen für die Studie zwei-Jahres-Daten vor. Sie zeigten, dass mit dem TNF-Blocker nach einem halben Jahr erreichten Besserungen auch langfristig erhalten blieben und die Anwendung anhaltend gut vertragen wurde.
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