Medien - OUP 01/2021

Patellofemoral pain, instability and arthritis

Im vorliegenden Werk ist es den Autoren gelungen, die Inhalte des ESSKA Patellofemoral committee zusammenzustellen. Patellofemorale Beschwerden stellen im klinischen Alltag und in der wissenschaftlichen Diskussion große und teilweise nach wie vor kontroverse Probleme dar. Zum Verständnis der Probleme ist es wichtig, Orthopäden und Unfallchirurgen, Physiotherapeuten und Wissenschaftler zusammenzubringen, um die klinischen Aspekte, die von dem Patellofemoralen Schmerz bis hin zur Instabilität
gehen, sinnvoll zusammenzufassen. Eine besondere Rolle spielt der patellofemorale Knorpel, der bei allen knorpeltherapeutischen Maßnahmen deutlich schlechter abschneidet als die Behandlung von Knorpelschäden in anderen Kompartimenten.

Im letzten Jahrzehnt wurden neue Erkenntnisse gewonnen über die Trochleadysplasie, die Patella alta,
einen auffälligen TTTG-Index, Rota
tionsabnormitäten am Femur und an der Tibia sowie Achsabweichungen. Hier die richtige Balance für das patellofemorale Gelenk zu finden, erfordert wissenschaftliche Grundkenntnisse, aber auch und insbesondere, ein gutes klinisches Verständnis für die individuellen Bedürfnisse der Patienten.

Den Herausgebern ist es gelungen, ein extrem umfangreiches Buch zur Problematik des patellofemoralen Gelenks in 52 Kapiteln zusammenzustellen. Die Autoren, für jedes Kapitel, sind absolute Spezialisten in ihrem Feld. Das Buch beginnt mit der Differenzierung zwischen patellofemoralen Schmerzen, Instabilität und Arthrose, bespricht genetische und psychologische Faktoren, geht ganz explizit auch auf die Bildgebung ein sowie die verschiedenen oben genannten Parameter, die eine Rolle für dieses spezielle Gelenk spielen. Nicht vergessen wird hierbei auch die Problematik der patellofemoralen Arthrose und die schwierige Behandlung dieser Entität.

Die jeweiligen Kapitel sind kurz und prägnant gegliedert und weisen die aktuelle inhaltsnahe Literatur zum Thema mit auf. Das Buch ist farbig und sehr ausführlich bebildert. Dieses gilt auch für die intraoperativen Abbildungen, so dass auch diese sehr instruktiv sind. Farbige Zeichnungen und instruktive Schemata runden das Bild ab. Es ist eine Freude, sich an Hand dieses Werkes mit einem speziellen Problem, wie beispielsweise die Trochleadysplasie, zu beschäftigen oder auch nur ohne einen Bezug zu einem speziellen Problem in diesem Werk zu „schmökern“. Ich selbst habe mich dabei überrascht, zunächst nur einen kurzen Blick in das Buch werfen zu wollen, um mich dann doch wie gebannt mit dem Buch lange Zeit zu beschäftigen.

Jörg Jerosch

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