Medien - OUP 03/2020
Revision Surgery of the Foot and Ankle – Surgical Strategies and Techniques
Es gibt eine Vielzahl von guten und sehr guten Lehr- und Textbüchern zum Thema Fuß- und Sprunggelenk in der nationalen und internationalen Literatur. Wenig ist in diesen Büchern jedoch über Revisionen zu lesen. Handverlesen sind Bücher wie das Vorliegende, das sich ausschließlich mit der Revisionschirurgie im Bereich Fuß- und Sprunggelenk befasst. Das vorliegende Lehrbuch hat damit durchaus ein gewisses Alleinstellungmerkmal.
Ungünstig platzierte Primärinzisionen, druckkompromittierte Weichteile, Knochenverlust, Versagen von Osteosynthesen und postoperative Deformitäten machen häufig Alternativtechniken notwendig, die über die Verfahren beim Primäreingriff weit hinausgehen.
Das Buch ist aufgeteilt in 4 Abschnitte. Im ersten Abschnitt werden Probleme des Vorfußes wie Versagen nach Hallux-valgus-Operationen, MTP-I-Fusionen, Morten-Resektion, Hammerzeheneingriffe und Metatarsale-V-Eingriffe dargestellt. Im zweiten Teil werden traumatologische Probleme besprochen, wie Revisionen nach Pilon-Frakturen, Revisionen nach Sprunggelenkfrakturen, nach Calcaneusfrakturen, nach Talusfrakturen oder Lisfranc-Verletzungen. Im dritten Kapitel, das sich sportbedingten Verletzungen widmet, finden sich Kapitel zur Revisionschirurgie der fünften Metatarsalia-Fraktur, der OCD des Sprunggelenks, der lateralen Sprunggelenkinstabilität, der Peronealsehnen- und der Achillessehnenrekonstruktion.
Im vierten Absatz finden sich Probleme nach rekonstruktiven Eingriffen wie Tibialis posterior Insuffizienzen, Cavovarus-Deformitäten, Rückfußarthrodesen, Sprunggelenkarthrodesen sowie revisionschirurgische Maßnahmen nach Problemen mit Sprunggelenkprothesen.
Obwohl es sich um ein Viel-Autoren-Buch handelt sind die meisten Kapitel ähnlich gegliedert. Nach einer allgemeinen Einleitung, die auch eine entsprechende Literaturübersicht enthält, wird auf die spezifischen Besonderheiten der präoperativen Planung sowie die notwendige klinische und bildgebende Diagnostik hingewiesen. Anschließend folgen Fallbeispiele, an denen die jeweilige Operationsstrategie erläutert wird. Diese Fallbeispiele sind mit klinischen Bildern und bildgebender Diagnostik hinterlegt.
Bei der Vielzahl der primären operativen Eingriffsmöglichkeiten an Fuß- und Sprunggelenk kann man nicht erwarten, dass im vorliegenden Buch für alle Fehlschläge jedwede mögliche Lösung dargestellt wird. Mit zunehmender Erfahrung wird der Fuß- und Sprunggelenkchirurg hier auch ganz individuelle Herangehensweisen entwickeln, die sich im Austausch mit erfahrenen Kollegen beispielsweise auf DAF-Kursen herauskristallisieren. Dennoch bietet das Buch für viele Probleme nach Fehlschlägen im Bereich der Fuß- und Sprunggelenkchirurgie sehr gute Lösungen, wobei aus eigener leidvoller Erfahrung, grade bei derartigem Patientengut herauszustellen ist, dass die Patientenzufriedenheit trotz zufriedenstellenden klinischen und radiologischen Befunden leider in solchen Fällen nicht immer mit diesen Befunden korreliert.
Jörg Jerosch, Neuss
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