Klassifikationen vereinfachen den Informationsaustausch und sind die Voraussetzung für eine differenzierte und leitliniengerechte Behandlung. Oft zeigt erst die standardisierte Messung die Grenze zwischen gesund und pathologisch. Dieses sehr gut ausgestattete Buch strukturiert die unübersichtlich hohe Zahl an Klassifikationen und ist viel mehr als eine reine Sammlung der verschiedenen Einteilungen. Neben der Gliederung in die einzelnen Körperregionen des Bewegungsapparats gibt es Kapitel zu Tumoren, Osteoporose, Knorpel, rheumatoider Arthritis, Beinachse und Skelettreifung. Ausgespart ist lediglich die Frakturlehre. In jedem der 17 Kapitel gibt es einen erklärenden Text, sehr übersichtliche Tabellen, überdurchschnittlich hochwertige Zeichnungen und Patientenaufnahmen, überwiegend Röntgenbilder, mit farbigen Markierungen. Dies unterstützt nicht nur das Verständnis, sondern erhöht auch den Spaß am Lesen. Grau unterlegte Kästen erklären die klinische Relevanz der Messung oder Klassifikation. Die Klassifikationen sind sehr gut recherchiert und mit Literaturangaben versehen. Zusammenfassend gesagt, kann man dieses Buch jedem Orthopäden und Radiologen nicht nur als Nachschlagewerk empfehlen, es macht auch Spaß darin zu blättern.
Trotz aller Fortschritte in der immer schonenderen Medizin mit minimalinvasiven Operationsverfahren brauchen wir weiterhin Ruhigstellung und Gipse. Dies will gelernt sein. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die alltäglich benötigten Gips-, Kunststoff- und Tapeverbände ist da sehr nützlich. Das Taschenbuch für die Kitteltasche von Hans-Werner Bonn ist extrem hilfreich. Besonders junge Kollegen, welche die Technik noch Erlernen, können sich stets nochmals vergewissern und nachschlagen. Mehr als 400 Fotos zeigen Schritt für Schritt, wie es geht. Über 60 Verbände werden ausführlich demonstriert – und wie man schon immer weiß: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte! Die Bilder in diesem Büchlein sind äußerst informativ. Man kann sich praxisnah den Gipsen, Verbänden und Ruhigstellungen nähern und sie korrekt durchführen. Sehr zu empfehlen!
Oft hören wir nur von den Kindern, die mit Süßigkeiten vor dem Computer oder Fernseher sitzen. Aber wir als orthopädisch Tätige wissen, dass es glücklicherweise auch genau das Gegenteil recht häufig gibt, nämlich Kinder und Jugendliche, die viel Freude an Bewegung und sportlicher Aktivität haben und manchmal in jungen Jahren sogar schon in den Leistungssport hineinwachsen mit all seinen Freuden, aber auch Risiken und Gefahren. Hier braucht es das Fachwissen des niedergelassenen Kollegen, des Klinikarztes und auch des Betreuers und Trainers, um Schaden von den jungen Menschen abzuwenden und bei Verletzungen und chronischen Erkrankungen die richtigen Schritte sofort zu ergreifen, die wieder zu einer raschen Besserung führen.
Schön, wenn wir alle länger leben dürfen und hoffentlich bei bester Gesundheit und geistiger Frische einen Lebensabend verbringen dürfen, der noch viele sonnige Tage und viel Freude bringt. Leider ist dies nicht immer der Fall. Wie die Autoren der Praktischen Geriatrie aufzeigen, hat ein Drittel der über 70-Jährigen mehr oder weniger ausgeprägte multimorbide Erkrankungen. Die demografische Entwicklung bedingt es, dass alle Mediziner, aber auch die Fachärzte, zunehmend mit geriatrischen Patienten befasst sind. Themen wie Altersorthopädie und Alterstraumatologie spielen in der Orthopädie und Unfallchirurgie inzwischen eine große Rolle. Wir müssen auf diese Aufgaben und Fragestellungen vorbereitet sein, die noch weiter zunehmen werden. In diesem Zusammenhang ist das von Martin Willkomm herausgegebene Buch unter Mitarbeit von vielen Fachgelehrten ein Muss in der heutigen Zeit. Hier sollten wir unser Wissen erweitern, auffrischen und verbessern.
Konservative Therapie ist ein wesentlicher Bestandteil der orthopädisch-unfallchirurgischen Tätigkeit. Auch die konservative Vorbereitung vor Operationen und die Nachbehandlung nach Operationen, insbesondere dem Gelenkersatz, gehören essenziell dazu.
Jeder 5. Patient im Krankenhaus wird im Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie behandelt, 40 % der stationären Rehabilitationsmaßnahmen werden von Orthopädie und Unfallchirurgie beansprucht. Das neue gemeinsame Fach ist gewachsen und mit ihm auch das gemeinsame Wissen, das sich in diesem Standardwerk „Praxis der Orthopädie und Unfallchirurgie“ so umfassend wie nirgendwo sonst bearbeiten und nachschlagen lässt. Jetzt liegt schon die 3. Auflage vor und dies zeigt, dass „Praxis der Orthopädie und Unfallchirurgie“ ein Buch ist, das nicht nur ein umfassendes Nachschlagewerk darstellt, sondern eben auch ein unangefochtener Klassiker für die Weiterbildungszeit in unserem Fach ist, aber auch für die Auffrischung des Wissens nach der Facharztprüfung.
Als ich dieses Buch über die operativen Zugangswege durchgearbeitet habe, war ich von Anfang an begeistert über die Praxisnähe und die hervorragende Idee, erstklassige anatomische medizinische Zeichnungen mit intraoperativen Fotografien zu kombinieren. Dies ist wirklich äußerst hilfreich für den Operateur.
Dieses wunderbare Standardwerk über operative Zugangswege in Orthopädie und Traumatologie liegt seit 2013 in einer 4. überarbeiteten Auflage vor, herausgegeben von Kerschbaumer, Weise und Wirth.
Kinder und Jugendliche sind keine kleinen Erwachsenen. Deshalb bedarf die Behandlung verletzter Kinder und Jugendlicher besonderer Kenntnisse, die leider nicht überall allgemein gut sind. Hier liegt das große Verdienst der Autoren des hier vorliegenden Buchs der „Praxis der Kinder- und Jugendtraumatologie“.
Schon in der 6. Auflage erscheint dieser Klassiker, der von Jürgen Krämer begründet wurde. Alles Wissenswerte zum Thema Bandscheibe ist in dem Buch in aktualisierter Auflage enthalten: über Anatomie und Biomechanik, orthopädische, internistische und neurologische, gutachterliche Fragen, diagnostische und therapeutische Maßnahmen, sowie sinnvolle Rehabilitation und Prophylaxe. Die 6. Auflage ist gründlich überarbeitet, enthält eine ganze Reihe von neuen Erkenntnissen und insbesondere auch ausführliche Angaben zum Zusammenspiel zwischen Wirbelsäule und Psyche, Schmerzentstehung und Chronifizierung. Ein Klassiker, den man kennen und gelesen haben sollte, wenn man sich mit bandscheibenbedingten Erkrankungen beschäftigt. Insgesamt immer noch recht kompakt und sehr hilfreich.