Wenn man den Titel des Buches in einer Vorankündigung liest und dann das Werk auf dem Schreibtisch hat, sind zwei Dinge völlig überraschend. Zum einen der Umfang mit fast 700 Seiten und zum anderen die Tatsache, dass der Titel des Werkes den Inhalt kaum richtig widerspiegelt. Es handelt sich um weit mehr als eine bildgebende Diagnostik. Die gesamte Pathologie von Fuß und Sprunggelenk ist abgebildet. Neben der bildgebenden Diagnostik findet sich ein separates, durchaus auch als ausführlich zu bezeichnendes Kapitel zum Thema klinische Diagnostik und weiterhin ist in jedem Kapitel zur Bildgebung eine Darstellung der Anatomie, des Krankheitsbildes an sich sowie dann auch die entsprechende normale und pathologische Anatomie bildgebend dargestellt. Es schließen sich zusätzlich noch Differenzialdiagnosen an. Auch für den fußchirurgisch Versierten und Interessierten bleibt keine Pathologie unerwähnt. Die Autoren haben sich auch an die schwierige bildgebende MR-Darstellung des Fußes im Schuh gewagt und hier gemeinsam mit ihren MRT-Technikern absolutes Neuland betreten. Man merkt den Herausgebern sowie Mitautoren, die aus Klinik und Praxis stammen, die große Liebe zum Detail an, die sich in diesem Werk ausdrückt. Bei der Darstellung der Bildgebung bleibt kein Wunsch übrig. Das Werk ist mehr als ein Lehrbuch, welches durch Algorithmen und Tabellen glänzt. Es lädt vielmehr auch, wie die Herausgeber im Vorwort richtig formuliert haben, zum Schmökern ein. Auch ich habe mich dabei ertappt immer wieder einzelne Kapitel mit Genuss durchzublättern.
Ein Werk, das seine 1. Auflage 1989 hatte und jetzt in der 9. Auflage vorliegt, darf man gerne als Klassiker bezeichnen. In den 32 Jahren, von der 1. bis zur 9. Auflage, haben sich erhebliche neue Entwicklungen in unserem Fachgebiet ergeben. 1989 war es noch rein das Fachgebiet der Orthopädie, inzwischen sind wir sehr erfolgreich mit den Unfallchirurgen zusammengewachsen, was sich auch im vorliegenden Werk widerspiegelt. Viele Generationen von Orthopäden und Unfallchirurgen haben sich mit den verschiedenen Auflagen auf die Facharztprüfung vorbereitet. Dies gelingt zweifelsfrei mit dem vorliegenden Werk ebenso. Die Digitalisierung hat sehr erfolgreich in der Krankenversorgung Einzug gehalten. Dies gilt ebenso für die Aus- und Weiterbildung in unserem Fachgebiet. Entsprechend zeitgemäß ist auch der digitale Zugang zum vorliegenden Werk, der mit dem Kauf der Print-Ausgabe gleichzeitig möglich ist.
Mit dem vorliegenden Werk hat der Thieme Verlag die erfolgreiche Serie „Referenz Orthopädie und Unfallchirurgie“, in der beispielsweise bereits ein Band zur Wirbelsäule sowie zum Becken und zur Hüfte erschienen sind, mit dem Thema Knie fortgesetzt.
Mit diesem Werk setzt der Thieme-Verlag die erfolgreiche Reihe „Referenz Orthopädie und Unfallchirurgie“ fort, in der bereits ein Band zum Kniegelenk (s. OUP 2/2023) und ein Band zur Wirbelsäule erschienen sind.