Wissenschaft

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ÜBERSICHTSARBEITEN
Ausgabe: 03/2024
Videos „Ausgewählte Interventionen“

Videos „Ausgewählte
Interventionen“

Blood Flow Restriction

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Elektrostimulation

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Aktivierungsübung Fuß

https://vimeo.com/?933163514?share=copy

 

 

 

Aktivierungsübung Knie

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Aktivierungsübung Hüfte

https://vimeo.com/?933163553?share=copy

 

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Ausgabe: 04/2024 - Stephan Klessinger
/article/n-a/uebersichtsarbeiten/y/m/1984

Zusammenfassung: Genaue Kenntnisse der Anatomie sind eine wichtige Voraussetzung, um Interventionen durchzuführen und zu guten Ergebnissen zu gelangen. Insbesondere lassen sich Risiken und Komplikationen vermeiden, wenn Gefahren bekannt sind. An der knöchernen Wirbelsäule gilt es, Übergangsanomalien zu erkennen und klar zu kommunizieren. Gebogene Strukturen müssen bei Durchleuchtung und Projektion auf den zweidimensionalen Bildschirm richtig interpretiert werden. Bei Injektionen in die Facettengelenke sind das kleine intra-artikuläre Volumen und die mögliche Kommunikation des Gelenkraums mit angrenzenden Räumen zu beachten. Die Kontrolle der Nadeltiefe im Spinalkanal ist bei interlaminären Injektionen wichtig, hier kann eine schräge Einstellung hilfreich sein. Die genaue Kenntnis möglicher Verläufe der benachbarten Arterien ist notwendig, um intra-arterielle Injektionen und damit möglicherweise schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Schließlich sind Kenntnisse über die Nerven relevant, damit gezielte Injektionen an die richtige Stelle gesetzt werden können.

Summary: Accurate knowledge of anatomy is an important prerequisite for carrying out interventions and achieving good results. In particular, risks and complications can be avoided if perils are known. It is important to recognize and clearly communicate transitional anomalies in the bony spine. Curved structures must be correctly interpreted during fluoroscopy and projection on the two-dimensional screen. When injecting facet joints, attention must be paid to the small intra-articular volume and possible communication between the joint space and adjacent spaces. Controlling the depth of the needle in the spinal canal is important for interlaminar injections; an oblique setting can be helpful here. Exact knowledge of possible courses of the neighboring arteries is necessary in order to avoid intra-arterial injections and thus potentially serious complications. Finally, knowledge about the nerves is important in order to be able to place targeted injections in the right place.

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Ausgabe: 05/2024 - Athanasios Karras - Markus Peyerl
Aktuelle Metastudien zur computerassistierten Chirurgie in der Knieendoprothetik

Zusammenfassung: Der Einsatz computerassistierter Chirurgie, im Rahmen der Kniegelenksnavigation oder roboterassistierten Knieendoprothetik, gewinnt in der orthopädischen Kniegelenkschirurgie zunehmend an Bedeutung. Ziel ist die präzise Implantation der Knieprothesenkomponenten, um bessere Operationsergebnisse mit langen Prothesenstandzeiten, niedrigen Revisionsraten und besseren funktionellen Ergebnissen zu erreichen. Fraglich ist, ob die hohen Anschaffungskosten, verlängerte Operationszeiten und der erhöhte organisatorische Aufwand durch den Einsatz computerassoziierter Operationshilfen gerechtfertigt sind und tatsächlich dazu beitragen, bessere radiologische und klinisch-funktionelle Ergebnisse zu erzielen. In unserer Literaturrecherche haben wir die in den letzten 5 Jahren veröffentlichten Review- und Multi-Center-Studien ausgewertet und sind zu dem Schluss gekommen, dass die konventionelle Operationsmethodik in erfahrenen Händen auch heute nicht entscheidend an Bedeutung verloren hat.

Summary: The use of computer-assisted surgery, in the context of knee joint navigation or robot-assisted knee arthroplasty, is becoming increasingly significant in orthopedic knee joint surgery. The goal is the precise implantation of knee prosthesis components to achieve better surgical outcomes with long prosthesis lifespans, low revision rates, and improved functional results. It is questionable whether the high acquisition costs, prolonged operation times, and increased organizational effort associated with computer-assisted surgical aids are justified and actually contribute to better radiological and clinically functional outcomes. In our literature review, we evaluated review and multi-center studies published in the last 5 years and concluded that conventional surgical methods, in experienced hands, have not significantly lost their relevance even today.

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Ausgabe: 02/2024 - Lars Victor von Engelhardt
Akute und chronische Kniescheibeninstabilität

Zusammenfassung: Instabilitäten und Luxationen der Patella sind stark beeinträchtigend. Es kommt zu Verletzungen des Gelenkknorpels, osteochondralen Frakturen, wiederkehrender Instabilität, Schmerzen, Verlust der Sportfähigkeit und verminderter Alltagsaktivität und schließlich zur patellofemoralen Arthrose. Gleitlagerdysplasien, andere knöcherne Fehlbildungen und Schäden der kniescheibenstabilisierenden Bänder stellen wichtige Ursachen dieser fortschreitenden Erkrankung dar. Die Kenntnisse und Therapiemöglichkeiten rund um dieses Thema haben sich in den letzten Jahren deutlich erweitert. Sowohl in der Akutsituation als auch bei chronisch wiederkehrenden Verläufen ist eine gute Diagnostik wesentlich, um eine adäquate konservative oder operative Therapie zu ermöglichen. Operativ ist es wichtig, relevante Befunde im Sinne einer „à la carte“-Chirurgie zu adressieren. Die wichtigsten Verfahren sind hierbei knöcherne Gleitlagerkorrekturen, die sog. Trochleaplastiken, aber auch einige andere knöcherne Korrekturverfahren. Ebenso wichtig sind Rekonstruktionen des medialen patellofemoralen Bandes, das einerseits meist geschädigt ist und andererseits den wesentlichen Bandstabilisator der Kniescheibe darstellt. In diesem CME-Artikel werden die wesentlichen diagnostischen Schritte, unterschiedliche Therapiekonzepte und die Ergebnisse beschrieben.

Summary: Instabilities and dislocations of the patella are highly debilitating. They lead to injuries of the joint cartilage, osteochondral fractures, recurrent instability, pain, loss of sports ability, reduced daily activity, and finally to patellofemoral osteoarthritis. Dysplasia of the patellar groove, other bony deformities, and damage to the ligaments stabilizing the patella are important causes of this progressive disease. The knowledge and therapeutic options surrounding this topic have significantly expanded in recent years. Both in acute situations and in cases of chronic recurrence, good diagnostics are essential to enable appropriate conservative or surgical treatment. Surgically, it is important to address relevant findings in terms of a „à la carte“ surgery. The most important procedures include bony corrections of the patellar groove, or trochleoplasties, as well as several other bony correction procedures. Equally important are reconstructions of the medial patellofemoral ligament, which is often damaged and represents the main band stabilizer of the patella. This CME article describes the essential diagnostic steps, different therapeutic concepts, and the results.

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Ausgabe: 05/2024 - Philipp Traut
Arthrofibrose und ihre Differenzialdiagnosen, Pathogenese- und Stadienmodell

Zusammenfassung: Die Arthrofibrose (AF) gehört zu den häufigsten Komplikationen nach Verletzungen und operativen Eingriffen an Gelenken, vor allem nach Gelenk- und Kreuzbandersatz. Alle großen Gelenke können betroffen sein, am häufigsten jedoch das Kniegelenk. Es kommt zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung durch Vermehrung von fibrotischem Gewebe innerhalb und teilweise auch außerhalb des Gelenkes. Der normale Heilungsprozess ist durch mechanische und emotionale Stressoren sowie starke Schmerzreize gestört. Die AF tritt zu 90% schon wenige Tage nach Verletzung oder Operation auf, sodass die Qualitätsstandards nicht erreicht werden können. Durch die übliche Physiotherapie und Rehabilitation kann oft keine wesentliche Verbesserung der Funktion erreicht werden, sodass die Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) stark eingeschränkt sind. Klinische Diagnostik, Differenzialdiagnostik und ein neues Pathogenese- und Stadienmodell der primären Arthrofibrose mit den daraus abgeleiteten therapeutischen Prinzipien und Möglichkeiten der Prävention werden vorgestellt.

Summary: The development of an arthrofibrosis (AF) is reported as one of the most common complications of orthopedic operations with special emphasis on total knee replacement and anterior cruciate ligament reconstructions. Even though all joints may be involved, most cases involve the knee joint. Patients feel a painful decrease in the range of motion caused by fibrotic tissue formation within and outside the joint. The healing process is disturbed by mechanical and emotional stress and strong pain. Most AF cases show the typical symptoms of pain and decreased range of motion within the first days after surgery, causing failure to pass the quality standards. Physiotherapy and rehabilitation do not ameliorate symptoms, limiting activities of daily living (ADL). Clinical diagnosis, differential diagnosis and a novel pahogenetic- and staging model of primary arthrofibrosis with therapeutic principles and preventive measures are introduced in this article.

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Ausgabe: 04/2024 - Stephan Grüner - Marcela Lippert-Grüner
Botulinumtoxin bei Gonarthrose

Zusammenfassung: Botulinumtoxin ist seit über 30 Jahren ein etabliertes Medikament für eine zunehmende Reihe von Indikationen. Darüber hinaus existiert eine Reihe von Indikationen, welche nicht offiziell zugelassen sind, aber jedoch auf Basis der Literaturlage als Reserveverfahren sinnvoll oder zumindest möglich sind. In der vorliegenden Arbeit wird der aktuelle wissenschaftliche Stand für die Behandlung der Gonarthrose mit Botulinumtoxin anhand von 11 RCT und einigen aktuellen Übersichten und Metaanalysen dargestellt. Insgesamt kann man mittlerweile der Indikation den Status einer sinnvollen Alternative als Reserveverfahren in ausgesuchten Einzelfällen zugestehen, zumal die etablierten weiteren nicht operativen Verfahren gemäß dem wissenschaftlichen Stand auch nur eingeschränkt überzeugen können.

Summary: Botulinum toxin has been an established medication for an increasing number of indications for over 30 years. In addition, there are a number of indications that are not officially authorised, but which, based on the literature, are useful or at least possible as a reserve procedure. In this paper, the current scientific status for the treatment of gonarthrosis with botulinum toxin is presented on the basis of 11 RCTs and several current reviews and meta-analyses. Overall, the indication can now be recognised as a sensible alternative as a reserve procedure in selected individual cases, especially as the established other non-surgical procedures are only convincing to a limited extent according to the current state of scientific knowledge.

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Ausgabe: 01/2024 - Achim Benditz
Coccygodynie

Zusammenfassung: Obwohl die Coccygodynie schon 1859 erstmalig beschrieben wurde, bleibt sie bis heute ein kontrovers diskutiertes Krankheitsbild. Typisch für Patientinnen und Patienten mit Steißbeinbeschwerden ist ein langer Leidensweg mit vielen Voruntersuchungen ohne wirkliche Diagnose. Der tief sitzende Schmerz direkt über der Steißbeinspitze, meist nur beim Sitzen oder Lagewechsel kann als Leitsymptom gesehen werden. Frauen sind häufiger als Männer betroffen und nur in ca. 50% der Fälle ist ein Trauma erinnerlich. Aus Sicht des Autors sind die dynamischen, lateralen Röntgenaufnahmen des Steißbeins die aufschlussreichste Bildgebung. Nach Diagnosestellung sollten zunächst konservative Maßnahmen wie orale NSAR-Einnahme und Entlastung durch ein Sitzkissen mit Aussparung probiert werden. Zudem können auch lokale Infiltrationen direkt am Steißbein mit Lokalanästhetikum und einem Glukokortikoid durchgeführt werden. Krankengymnastik (Beckenboden) und Osteopathie können auch einen positiven Einfluss auf die Beschwerden haben. Bei therapierefraktären Beschwerden über 6 Monate mit kurzzeitig gutem Ansprechen auf die konservative Therapie, sollte die Coccygektomie ins Auge gefasst werden. Bei der richtigen Auswahl der Patientinnen und Patienten stellt die Entfernung des Steißbeins eine sichere Methode mit einer Erfolgsrate laut Literatur von über 80–90% dar.

Summary: Although coccygodynia was already first described in 1859, it remains a controversially discussed clinical picture to this day. Typical for patients with tailbone pain is a long deal with many preliminary examinations without a real diagnosis. The deep-seated pain directly above the tip of the tailbone, usually only when sitting or changing position, can be seen as a leading symptom. Women are affected more often than men and trauma is only remembered in around 50% of the cases. From the author‘s point of view, the dynamic, lateral x-rays of the coccyx are the most informative imaging methods. After diagnosis, conservative measures such as oral NSAID intake and discharge through a donut cushion should be tried. In addition, local infiltrations can be carried out directly on the tailbone with local anaesthetic and a glucocorticoid. Physiotherapy (pelvic floor) and osteopathy can also have a positive influence on the symptoms. Coccygectomy should be considered for treatment-resistant symptoms over 6 months with a good short-term response to conservative treatment. With the correct selection of patients, the removal of the coccyx is a safe method with a success rate of over 80–90% according to the literature.

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Ausgabe: 01/2024 - Alexander Schuh - Philipp Koehl
Das Iliosakralgelenk

Zusammenfassung: Obwohl die Iliosakralgelenke (ISG) in bis zu 30% der Fälle Ursache für tieflumbale Rückenschmerzen sind, werden diese oftmals in differenzialdiagnostischen Überlegungen vernachlässigt. Die komplexe Anatomie und das vielfältige Schmerzbild führen häufig zu einer Fehlinterpretation einer symptomatischen ISG-Affektion mit im Verlauf frustranen Therapieversuchen. Bei der körperlichen Untersuchung spielen Untersuchungstechniken aus der manuellen Therapie eine große Rolle. Neben Physiotherapie stellen Infiltrationen einen wichtigen diagnostischen und therapeutischen Baustein dar. Minimalinvasive Radiofrequenzdenervation des ISG ist möglich, wobei die Studienlage bzgl. des therapeutischen Nutzens inhomogen ist. Minimalinvasive Arthrodesen können nach Ausschöpfen des konservativen Therapiespektrums in Einzelfällen mit guten Ergebnissen indiziert sein.

Summary: Although the sacroiliac joints (SIJ) are the cause of deep lumbar back pain in up to 30% of cases, they are often neglected in differential diagnostic considerations. The complex anatomy and the diverse pain pattern often lead to a misinterpretation of a symptomatic sacroiliac joint affection, which ultimately leads to frustrating attempts at therapy. Examination techniques from manual therapy play a major role in the physical examination. In addition to physiotherapy, infiltrations represent an important diagnostic and therapeutic component. Minimally invasive radiofrequency denervation of the sacroiliac joint is possible, although the evidence regarding the therapeutic benefit is inhomogeneous. Minimally invasive arthrodeses can be indicated in individual cases with good results after the conservative treatment spectrum has failed.

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Ausgabe: 06/2024 - Tobias Jung - Stephan Oehme
Der hintere Kreuzbandersatz

Zusammenfassung: Das hintere Kreuzband (HKB) besitzt eine Reißfestigkeit von durchschnittlich 739–1627 Newton und ist somit das kräftigste Ligament im Kniegelenk [1]. Verletzungen des HKB sind selten. Die jährliche Inzidenz der isolierten HKB-Ruptur beträgt 1,8 pro 100.000 Einwohner [2, 3]. In über 60% der HKB-Verletzungen liegt eine Kombinationsverletzung vor [4]. Am häufigsten ist dabei die posterolaterale Gelenkecke betroffen [5]. Die typischen Unfallmechanismen sind das prätibiale Anpralltrauma bei gebeugtem Kniegelenk (dashboard injury) oder der Sturz auf das gebeugte Kniegelenk [6]. Da die Inhibierung der dorsalen Translation der Tibia gegenüber dem Femur bei flektiertem Kniegelenk die Hauptfunktion des HKB darstellt, nimmt es in dieser Position den Großteil der Unfallenergie auf. Weitere Unfallmechanismen, bei denen es zur HKB-Ruptur kommen kann, sind das Hyperextensionstrauma, das Hyperflexionstrauma oder Rotationstraumata, vor allem in Kombination mit einem Varusstress. In diesen Fällen liegt jedoch meistens eine Kombinationsverletzung vor [7]. Die Diagnostik erfolgt in der akuten Phase mittels Magnetresonanztomografie (MRT) und in der chronischen Phase mittels gehaltener Röntgenaufnahmen. Die gehaltenen Röntgenaufnahmen sind der Goldstandard, um die AP-Stabilität des Tibiofemoralgelenkes zu quantifizieren und damit die Funktionsfähigkeit des HKB zu beurteilen [8]. Isolierte HKB-Verletzungen können aufgrund der guten Vaskularisierung des HKB erfolgreich konservativ therapiert werden [9, 10]. Symptomatische, vollständige Rupturen des HKB, die in den gehaltenen Röntgenaufnahmen eine hintere Schublade von mehr als 8mm im Seitenvergleich aufweisen, sollten für eine operative Therapie in Betracht gezogen werden [11, 12]. HKB-Rupturen in Kombination mit anderen ligamentären Verletzungen sollten der operativen Therapie zugeführt werden. Patientinnen und Patienten mit einer frustranen konservativen Therapie und einer symptomatischen Instabilität kleiner als 8mm im Seitenvergleich können ebenfalls operativ mittels eines hinteren Kreuzbandersatzes behandelt werden. In solchen Fällen kann ein vorheriger Brace-Test mit dynamischer HKB-Orthese sinnvoll sein. Für die Rekonstruktion des HKB sind eine Vielzahl von Techniken beschrieben. So kann man primär in Einzelbündeltechnik und Doppelbündeltechnik unterscheiden. In der Einzelbündeltechnik wird das anterolaterale (AL-) Bündel rekonstruiert. In der Doppelbündeltechnik wird sowohl das AL-Bündel als auch das posteromediale (PM-) Bündel rekonstruiert. Weiterhin kann man zwischen der transtibialen Tunneltechnik und der tibialen Inlaytechnik unterscheiden. Die tibiale Tunneltechnik wird arthroskopisch assistiert durchgeführt. Für die tibiale Inlaytechnik wird klassischerweise ein offener dorsaler Zugang benötigt. Der Erfolg des hinteren Kreuzbandersatzes hängt von zahlreichen Faktoren ab. In der Literatur wird von Misserfolgsraten von bis zu 35–43% berichtet [4, 13]. Das Ziel dieses Artikels ist es, die negativen Prädiktoren des hinteren Kreuzbandersatzes auf Grundlage der aktuellen Literatur darzustellen.

Summary: The posterior cruciate ligament (PCL) has a tensile strength of approximately 739–1627 N, making it the strongest ligament in the knee joint [1]. Isolated PCL injuries are rare, with an annual incidence of 1.8 per 100,000 inhabitants [2, 3]. Concomitant ligamentous injuries occur in approximately 60% of PCL injuries, with posterolateral corner injuries being the most common [5]. Typical injury mechanisms include a direct blow to the anterior tibia with the knee in flexion (dashboard injury) or a fall onto a flexed knee [6]. The primary function of the PCL is to resist posterior translation of the tibia relative to the femur. During knee flexion, the PCL is under increased tension. Thus, the application of a posteriorly directed force on the tibia of a flexed knee places the PCL under significant strain and, with sufficient force, can lead to PCL rupture. Other mechanisms that can lead to a PCL injury include hyperextension or hyperflexion type injuries, or rotational injuries, especially in combination with varus stress. In these cases, combined injuries are typically present [7]. Diagnosis in the acute phase is performed using magnetic resonance imaging (MRI), and in the chronic phase with stress radiographs. Stress radiographs are the gold standard for quantifying anteroposterior stability of the tibiofemoral joint, thereby assessing PCL functionality [8]. Isolated PCL injuries can be successfully treated conservatively due to the ligament‘s good vascularization [9, 10]. Symptomatic, complete PCL tears showing a posterior drawer of more than 8mm on stress radiographs compared to the contralateral side should be considered for surgical treatment [11, 12]. PCL tears in combination with other ligamentous injuries should also be treated surgically. Patients with unsuccessful conservative treatment and symptomatic instability of less than 8mm compared to the contralateral side can also be treated surgically with PCL reconstruction. In such cases, a prior brace test using a dynamic PCL orthosis may be useful. A variety of techniques have been described for PCL reconstruction. Typically PCL reconstruction is performed using either a single-bundle or double-bundle technique. In the single-bundle technique, the anterolateral (AL) bundle is reconstructed, while in the double-bundle technique, both the AL and the posteromedial (PM) bundles are reconstructed. Further distinctions can be made between the transtibial tunnel technique and the tibial inlay technique. The tibial tunnel technique is performed arthroscopically, whereas the tibial inlay technique traditionally requires an open posterior approach. The success of PCL reconstruction depends on numerous factors. Failure rates of up to 35–43% have been reported in the literature [4, 13]. The aim of this article is to present the negative predictors of PCL reconstruction based on current literature.

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Ausgabe: 01/2024 - Max Joseph Scheyerer - Ulrich Albert Joseph Spiegl
Der OF-Pelvis-Score

Zusammenfassung: Osteoporotische Beckenringfrakturen zeigen eine kontinuierlich ansteigende Inzidenz. Therapieentscheidend ist neben der Frakturmorphologie auch der klinische Zustand der Patientin/des Patienten. Die Arbeitsgruppe osteoporotische Frakturen der Sektion Wirbelsäule der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hat einen Score für die Therapieentscheidung entwickelt, der auf der OF-Pelvis-Klassifikation beruht und entscheidende klinische Parameter berücksichtigt. Der Score beinhaltet die klinischen Parameter Mobilisationsfähigkeit, Schmerzsituation, frakturbedingte neurologische Defizite und Risikofaktoren für eine erhöhte chirurgische Komplikationsrate. Daneben wird die Frakturmorphologie gemäß der OF-Pelvis-Klassifikation einschließlich der Frakturmodifikatoren bestimmt. Für jeden Parameter werden entsprechend der Ausprägung Punkte vergeben oder abgezogen und abschließend die Summe gebildet. Ist ein Parameter nicht zu bestimmen, wird kein Punkt vergeben. Ein Punktwert unter 8 bedeutet die Empfehlung zur konservativen Therapie, ein Punktwert über 8 dagegen zur chirurgischen Therapie. Bei genau 8 Punkten ist eine konservative oder operative Therapie möglich.Der OF-Pelvis-Score wurde retrospektiv in 5 Traumazentren anhand der Aktenlage und der Bildgebung bei 107 Patientinnen/Patienten bestimmt und mit der tatsächlich durchgeführten Therapie verglichen. Es zeigte sich eine Gesamtübereinstimmung der Therapieempfehlung des OF-Pelvis-Scores mit der tatsächlich durchgeführten Therapie (konservativ versus operativ) von 91%. Die Erhebung des Scores dauerte etwa 5 Minuten. Der OF-Pelvis-Score stellt eine einfach anzuwendende Entscheidungshilfe für die Indikationsstellung zur konservativen oder operativen Versorgung von osteoporotischen Beckenringfrakturen dar.

Summary: Osteoporotic pelvic ring fractures show a continuously increasing incidence. In addition to the fracture morphology, the clinical situation of the patients is also crucial for therapy. The osteoporotic fracture working group of the spine section of the German Society for Orthopaedics and Trauma Surgery (DGOU) has developed a score for the treatment decision that is based on the OF-Pelvis classification and on essential clinical parameters.The score includes the clinical parameters of mobilization ability, pain situation, fracture-related neurological deficits and risk factors for an increased surgical complication rate. In addition, the fracture morphology is determined according to the OF-Pelvis classification including the fracture modifiers. For each parameter, points are awarded or deducted depending on the characteristics and the total is then calculated. If a parameter cannot be determined, no point are awarded. A score below 8 means a recommendation for conservative therapy, while a score above 8 means a recommendation for surgical therapy. If there are exactly 8 points, conservative or surgical treatment is possible.The OF-Pelvis score was evaluated retrospectively in 5 trauma centers based on records and imaging in 107 patients and compared with the therapy actually carried out. There was an overall agreement of 91% between the therapy recommendation of the OF-Pelvis score and the therapy actually carried out (conservative versus surgical). Collecting the score took about 5 minutes.The OF-Pelvis score is an easy-to-use decision-making aid for determining the indication for conservative or surgical treatment of osteoporotic pelvic ring fractures.

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