Zusammenfassung:Im vorliegenden Artikel werden die Grundkonzepte der konservativen Arthrosetherapie zusammengefasst. Hierbei ist darauf zu achten, dass aufgrund der multiplen möglichen Ursachen für eine Arthrose sowie der Tatsache, dass Arthrosepatientinnen und -patienten mit Co-Morbiditäten behaftet sind und deshalb in der Regel auch eine Vielzahl von Co-Medikationen erhalten, ein eindimensionaler Therapieansatz fehlschlagen muss. Es ergibt sich vielmehr zwangsläufig die zwingende Notwendigkeit zu einem individuell abgestimmten multimodalen und interdisziplinären Vorgehen.
Summary: The present article presents the basic concepts of OA pain management. Due to the multiple different causes for OA and the fact that OA patients suffer from multiple co-morbidities and take multiple co-medications, the treatment of OA never be unidimensional. There need to be, however, an individual multimodal and interdisciplinary concept for every patient.
Hintergrund: Die allogene Knochentransplantation mittels thermodesinfizierter Femurköpfe ist ein weit verbreitetes Verfahren. Die hohe Sicherheit, die weitgehend erhaltenen biologischen Wertigkeit sowie die guten biomechanischen Eigenschaften des behandelten Knochens sind beim Thermodesinfektionsverfahren bekannt.
Zielsetzung: Ziel dieser retroperspektiven Studie war es, die Einheilung des thermodesinfizierten Knochentransplantates mittels Röntgenbildern zu beurteilen.
Methodik: In einem Zeitraum von 11 Jahren wurden an 166 Patienten insgesamt 189 Transplantationsoperationen durchgeführt. Dabei fanden 207 allogenen thermodesinfizierte Spenderknochen Verwendung. Bei der Beurteilung der Einheilung wurden die Homogenität der Knochendichte, Ausrichtung der Trabekelstruktur, sowie Saumbildung oder Lysezonen zwischen dem Transplantat oder dem Empfängerknochen radiologisch bewertet. Ein klinischer Erfolg des allogenen Transplantates bestand dann, wenn dieses aufgrund einer Avitalität nicht entfernt werden musste und keine Revisionsoperation vor dem Sichtbarwerden von radiologischen Einheilungszeichen stattfand.
Ergebnisse:Die Erfolgsrate der allogenen Transplantationsoperation wurde in der Studie mit 74% angegeben. In knapp über 10% kam es hingegen zu einer Avitalitätsentwicklung des Knochentransplantates. In weiteren 14% der Operationen wurde eine Revisionsoperation aufgrund von Komplikationen angeschlossen, ohne dass vorher radiologische Einheilungszeichen ersichtlich waren. Bei 2% der Fälle war eine Beurteilung nicht möglich. Der Mittelwert der radiologischen Einheilungsdauer lag bei erfolgreicher Einheilung bei ca. 1000 Tagen. Transplantate unter 224 mm² in der radiologischen Flächenausmessung zeigten in 70 % der Röntgenbilder eine radiologische Einheilung, während es bei den größeren Transplantaten nur bei circa jedem 5. Röntgenbild der Fall war (21,2 %).
Schlussfolgerung: Der Einsatz des thermodesinfizierten allogenen Knochenersatzmaterials zeigte eine gute Erfolgsrate und in vielen Fällen konnte eine Einheilung radiologisch nachgewiesen werden.
Background: The allogen bone transplatation with thermodesinfected femoral heads is widely used. There is a high degree of safety, biological effects and biomechanic property.
Purpose: The purpose of this retrospective study was to present the radiological ingroth after implantation.
Material and methods: Within 11 years 166 patients had a total of 189 femoral head transplantations. In total 207 allogenen thermodesinfected bones were used. For judging the ingrowth we documented the homogenicity oft he bone, the alignment oft he trabecular structure, lucent lines and ostelysis. Cliical successful was the implant, if no graft related revision was necessary.
Results: The clinical succes rate was 74%. In about 10% it was avital. In 14% there was a revision before graft healing was documented. In 2% graft judgement was not possible. Radiologic healing lasted about 1000 days. Implant smaller than 224mm² showed in 70% a radiologic healing; bigger implants showed only in 21.2% radiologic ingrowth.
Conclusion: The use of thermodesinfected femoral heads show good clinical results and in most cases a radiological realing could be dokumented.
Zusammenfassung: Lumbale Bandscheibenvorfälle finden sich bei Gesunden kernspintomographisch bei 20–30% der unter 60-Jährigen und bei 60% der über 60-Jährigen. Je nach Lokalisation kann der lumbale Bandscheibenvorfall Kreuzschmerzen und/oder Beinschmerzen verursachen. Eine subtile Anamnese und körperliche bzw. neurologische Untersuchung führt häufig zur korrekten Verdachtsdiagnose, die im MRT bestätigt wird. Wichtig ist das Beachten von Differenzialdiagnosen, red flags und die Korrelation des MRT-Bildes mit den klinischen Befunden. Stadiengerecht kann zunächst eine konservative Therapie durchgeführt werden. Ein wichtiger Baustein ist die CT- bzw. Bildwandler gesteuerte transforaminale Injektion von Medikamenten an die Nervenwurzel (periradikuläre Therapie, PRT). Leitliniengerecht stellt das Kaudasyndrom mit Paraparese, Blasen- und Mastdarmstörungen, die auf eine Kaudakompression zurückzuführen sind, progrediente und akut aufgetretene funktionell relevante Paresen vom Kraftgrad ?3/5 eine OP-Indikation dar.
Summary: Lumbar disc herniations are found in healthy people in 20–30% of the under 60 year olds and in 60% of the over 60 year old population. Depending on the location, lumbar disc herniation can cause lower back pain and/or leg pain. A subtle medical history and physical or neurological examination often lead to the correct suspected diagnosis, which is confirmed by MRI. It is important to consider differential diagnoses, red flags and the correlation of the MRI image with the clinical findings. Depending on the stage, conservative therapy can be carried out first. An important component is the CT or X-ray image-guided transforaminal injection of medication to the nerve root (periradicular therapy, PRT). In accordance with the guidelines, caudae syndrome with paraparesis, bladder and rectum disorders that can be traced back to caudate compression, progressive and acute functionally relevant pareses with a severity level of ?3/5 represent an indication for surgery.
Zusammenfassung: In der Gruppe der Skoliosen stellt die idiopathische Skoliose mit einem Anteil von ca. 80–90% die größte Gruppe dar. Die idiopathischen Skoliosen werden in die idiopathische infantile (0–3 Jahre), juvenile (4–10 Jahre) und die Adoleszentenskoliose (10 Jahre) unterteilt. Die Diagnostik umfasst neben einer ausführlichen Anamnese, eine ausführliche körperliche Untersuchung sowie bildgebende Verfahren, wie die Oberflächenrasterstereometrie und Röntgenbildgebung. Die Therapie erfolgt in Abhängigkeit der Wahrscheinlichkeit der Progredienz der Skoliose, dem Cobb-Winkel der Wirbelsäulenkrümmung und Skelettalter. So werden milde Skoliosen konservativ, idealerweise mittels Krankengymnastik, Sport und evtl. dem konsequenten Tragen eines Korsetts behandelt. Hochgradige Skoliosen sollten operativ versorgt werden, wobei die Indikationsstellung individuell zu stellen ist und neben den Operationsrisiken eine ausführliche Aufklärung über die natural history der Skoliose, die postoperativen Einschränkungen, die das gesamte Leben betreffen, beinhalten sollte. Grundsätzlich stehen bei vorhandenem Wachstumspotential verschiedene Techniken wie traditionelle Wachstumsstäbe, magnetisch verlängerbare Wachstumsstäbe, aber auch neuere Techniken wie das vertebral body tethering zu Verfügung. Bei Skoliosen 50° und einem ausgewachsenen Skelett sollte bei einer absehbaren Progredienz der Krümmungen zu einer Fusion geraten werden.
Summary: In the scoliosis group, idiopathic scoliosis represents the largest group with a share of approximately 80–90%. The group of idiopathic scoliosis itself is further divided into idiopathic infantile (0–3 years), juvenile, (4–10 years) and adolescent scoliosis (10 years), depending on the occurrence of the scoliosis. The therapy depends on the probability of progression of the scoliosis, the Cobb angle of the spinal curvature and skeletal parameters. Scoliosis in mild stages is treated conservatively, ideally with physiotherapy, sports and bracing. Servere scoliosis should be treated surgically, whereby the indication must be made individually. In principle, if there is growth potential, various techniques such as traditional growing rods, magnetically extendable growing rods or the vertebral body tethering are available. In the case of scoliosis 50° and a fully grown skeleton, a fusion should be recommended, if a progress of the curvature is expected.
Zusammenfassung: Durch die Zunahme der Lebenserwartung hat sich die lumbale Spinalkanalstenose inzwischen zu einer der häufigsten wirbelsäulenchirurgischen Diagnosen entwickelt. Die Claudicatio spinalis, also die Verkürzung der Gehstrecke ist dabei das Leitsymptom. Neben der klinischen Diagnostik gilt die Magnetresonanztomographie als Goldstandard. An erster Stelle sollte zunächst immer die konservative Therapie stehen. Diese kann im ambulanten Rahmen oder auch stationär, multimodal notwendig sein. Wenn Bildgebung und Beschwerdesymptomatik korrelieren, die konservative Therapie erfolglos ist und stärkere Schmerzen mit ausgeprägter Claudicatio spinalis-Symptomatik persistieren, dann ist eine Operation indiziert. Ziel aller angewandten Operationsverfahren ist die Dekompression des Spinalkanals, bei vorliegender Instabilität des Bewegungssegments auch eine zusätzliche Fusion. In diesem Übersichtsartikel wird die Diagnose „lumbale Spinalkanalstenose“ beleuchtet und mögliche Therapieoptionen aufgezeigt.
Summary: Due to the increase in life expectancy, lumbar spinal canal stenosis has now become one of the most common spinal surgical diagnoses. The main symptom is the claudication spinalis, i.e. the shortening of the walking distance. In addition to clinical diagnostics, magnetic resonance imaging is the gold standard. Conservative therapy should always come first. This can be necessary in an outpatient setting or as an inpatient, multimodal pain therapy. If imaging and symptoms correlate and if conservative therapy is unsuccessful and severe pain with pronounced spinal claudication symptoms persist, then surgery is indicated. The aim of all surgical procedures used is decompression of the spinal canal, and in the case of instability of the motion segment, additional fusion. In this overview article, the diagnosis „lumbar spinal canal stenosis“ is examined and possible therapy options are shown.
Zusammenfassung:Pilonfrakturen stellen auch heute noch durch die vulnerable Weichteilbedeckung und primäre Gelenkfrakturierung eine besondere Herausforderung dar, obwohl mittlerweile eine Vielzahl präformierter winkelstabiler Plattensysteme entwickelt wurden. Eine umsichtige notfallmäßige Versorgung mit zwei- oder mehrzeitigem Vorgehen stellt einen wichtigen Bestandteil der chirurgischen Weichteilprotektion dar. Studiendaten zeigten, dass die chirurgische Rekonstruktionsqualität mit funktionellen Langzeitergebnissen korrelierten, so dass eine exakte Gelenkrekonstruktion angestrebt werden sollte. Diese kann nur durch eine detaillierte Operationsplanung ggf. mit endoskopischer Gelenkeinsichtnahme und intraoperativer 3D-Bildgebung erreicht werden. Trotz dieser Verbesserungen wurden die bisherigen Ergebnisse getrübt durch einen hohen Prozentsatz unbefriedigender Lebensqualität mit sozio-ökonomischer Relevanz.
Summary: Pilon fractures are still very demanding due to the fact that the soft tissue envelope is vulnerable and the primary joint pathology is rather complex although technical advances are made by different preformed locking plate systems. The primary surgical care should be made carefully while a multi-staged strategy has the advantage to reduce soft-tissue complications. Surgical joint reconstruction corelates with functional long-term results and quality of life, so that tools like arthroscopic assisted joint reconstruction and intraoperative 3D imaging should be considered. Despite technical advances and improved surgical techniques long-term results following pilon fractures remain in high percentages unsatisfiable with socio-economic burden.
Zusammenfassung: Die chronische Syndesmoseninstabilität ist eine seltene Komplikation der akuten Verletzung. Die Behandlungsergebnisse sind auf Grund der geringen Fallzahl sehr begrenzt. Daher ist die Interpretation der Ergebnisse und eine sich daraus ergebende Behandlungsempfehlung schwierig. Die umfangreichsten Erfahrungen liegen für die anatomische Rekonstruktion mittels Stellschraubenosteosynthese vor. Weitere Techniken werden in dieser Zusammenstellung erörtert sowie die damit verbundenen Erfahrungen, um für die Praxis einen aktuellen Wissensstand zu ermöglichen.
Summary: Chronic lesions of the syndesmosis are uncommon and result from insufficient primary treatment. These specific treatment results are limited due to the fact of low case numbers. The interpretation of the available clinical results is therefore to be drawn with care. The majority involved patients with anatomic reconstruction, arthroscopic debridement and screw fixation. Alternative techniques include suture button fixation or arthrodesis. This article summarizes the relevant clinical experiences in treating chronic syndesmosis instability to provide necessary knowledge for practical care.
Zusammenfassung: Die Behandlung von Talusfrakturen war in der Vergangenheit mit hohen Komplikationsraten und dadurch unbefriedigenden klinischen Ergebnissen belastet. Aufgrund der relativ seltenen Verletzungsinzidenz sind die Erfahrungen und Zahl der Studien begrenzt. Während der vergangenen Jahre wurde deutlich, wie wichtig die möglichst anatomische Rekonstruktion ist, da bereits relativ geringe Inkongruenzen zur posttraumatischen Arthrose des oberen und unteren Sprunggelenkes führen können. Die chirurgische Exposition mit antero-medialen sowie antero-lateralen Zugängen sowie die Weiterentwicklung der Implantate und Verfahren bei der Osteosynthese lässt eine Verbesserung der Prognose erwarten. Durch sorgfältige Planung mit Kenntnissen der Zugangsoptionen für eine möglichst exakte knöcherne Rekonstruktion können spezifische Komplikationen wie posttraumatische Arthrosen, Pseudarthrosen sowie Nekrosen reduziert werden. Die bisherige Studien- und Datenlage deutet mittlerweile daraufhin, dass zwar eine fachgerechte Notfallversorgung mit Reposition und Ruhigstellung erforderlich ist, aber die definitive Versorgung auch frühsekundär ohne prognostisch nachweisbare Nachteile erfolgen kann.
Summary: Talus fractures were accompanied historically with unsatisfying results as the osseus perfusion is vulnerable. Especially dislocated neck and body fractures of the talus have high incidences of posttraumatic avascular necrosis and arthritis of the talus and ankle, respectively. Main treatment goals are exact anatomic reduction and fixation as joint in-congruency lead to early osteoarthritis. The main emphasis of this article is to give an overview of the different talar fracture types with relevant prognostic implications and to discuss the influence of immediate definitive surgical osteosynthesis of the talus. To date the more recent studies showed that after emergency reposition and immobilization delayed definitive osteosynthesis of the talus had no prognostic disadvantages.
Zusammenfassung: Osteochondrale Läsionen kommen häufig im Zuge einer akuten Sprunggelenksdistorsion vor, wohingegen die Ursache der Osteochondrosis dissecans immer noch diskutiert wird. Die konservative Therapie kann bei Zufallsbefunden, insbesondere im Kindesalter, realisiert werden. Kommt es zu Beschwerden oder besteht der Verdacht, dass es sich um instabile osteochondrale Fragmente handelt, sollte die operative Intervention erfolgen. Wenn möglich sollte dem Erhalt des ursprünglichen osteochondralen Herdes der Vorzug gegeben werden. Operativ stehen unterschiedliche Optionen zur Verfügung, wobei es keinen therapeutischen Goldstandard gibt, da die bisherige Studienlage wegen geringer Fallzahlen und verhältnismäßig kurzer Beobachtungszeiten Interpretationseinschränkungen mit sich bringt.
Summary: Osteochondral lesions of the talus are often caused by ankle sprains. There is still an ongoing discussion concerning the differentiation of osteochondritis dissecans who are thought to be the result of repetitive micro trauma or vascular disturbances. Surgical intervention is recommended for mobile osteochondral fragments. Surgical options should aim to restore the original fragment. Different surgical options are available whereas there is still no gold standard identifiable.
Zusammenfassung:Der bisherige Standard zur Behandlung der akute Syndesmosen Läsion ist die Stellschrauben Osteosynthese. Während der vergangenen Jahre wurden zunehmende Erfahrungen mit Suture-Button Systemen gemacht und die Stabilisierung der vorderen instabilen Syndesmosenverletzung mit z.B. dem TightRope System mehr in den Vordergrund gerückt. Die knöcherne ventrale und dorsale Syndesmosenverletzung im Sinne von Avulsionsfrakturen sind insbesondere bei Frakturen des dorsolateralen Malleolus mit der Klassifikation nach Haraguchi und Bartoní?ek erfasst worden. Resultierend aus der Klassifizierung können intraoperative Therapiestrategien festgelegt werden. Die Stellschraubenentfernung nach acht Wochen postoperativ sollte nach neuester Studienlage nicht mehr regelhaft durchgeführt werden.
Therapy strategies of anterior and posterior syndesmosis injuries with syndesmotic screw vs. TightRope® system of distal tibiofibular joint. Is the removal of a syndesmotic screws still necessary?
Summary: In recent history stabilisation of anterior syndesmosis injuries with a TightRope® system shifted more in focus towards “classic” syndesmotic screw osteosynthesis. In several studies is an advantage documented in functional outcome and correct reposition of distal tibiofibular joint towards syndesmotic screw implantation. Avulsions-fractures of anterior and posterior syndesmosis injuries are described by a new classification Haraguchi and Bartoní?ek. Therapy strategies result out of this classification. Referring to present studies syndesmotic screws should not be regularly removed any longer.