Übersichtsarbeiten - OUP 05/2024

Aktuelle Metastudien zur computerassistierten Chirurgie in der Knieendoprothetik
Was bringt sie wirklich?

Bei der navigierten Knieendoprothetik wird im Vergleich zur konventionellen Technik in einigen Studien eine exaktere Komponentenausrichtung beschrieben, insbesondere Ausreißer werden reduziert. Obgleich es auf der Hand läge, dass eine exaktere Komponentenausrichtung entlang einer rekonstruierten Beinachse zu einem verbesserten klinischen Outcome und zur längeren Standzeit der Prothese führt, so werden diesbezüglich selbst in den jüngsten Metaanalysen der letzten 5 Jahre keine Unterschiede gefunden und somit kontroverse Diskussionen geführt [15] – gar Lanzen für die konventionelle Methodik in geübter Hand gebrochen (Abb. 2) [14]. So hat auch eine aktuelle Studie gezeigt, dass die intrameduläre Ausrichtung ebenso genaue Ergebnisse liefert; Ausreißer sind hingegen bei patientenspezifischen Ausrichtehilfen zu finden [16]. Schließlich sind auch Aspekte der erforderlichen Lernkurve und der verlängerten Operationszeiten sowie des erhöhten organisatorischen Aufwands unabhängig vom unikompartimentellen oder Total-Kniegelenksersatz zu berücksichtigen. Neben PinKomplikationen, auf die wir in vorliegender Arbeit nicht eingegangen sind, schrecken auch die hohen Anschaffungskosten von der Einführung der Navigation ab. Ökonomisch noch teurer und damit im besonderen Maße an einen entsprechenden Hersteller bindend, ist die Robotik, welche den nächsten Evolutionsschritt darstellt – abgesehen davon, dass sich auch diese erst hinsichtlich ihres Benefits wissenschaftlich beweisen muss.

Interessenkonflikte:

Keine angegeben.

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Korrespondenzadresse

Athanasios Karras, M. Sc.

Klinikum Ingolstadt

Zentrum für Orthopädie und

Unfallchirurgie

Krumenauerstraße 25

85049 Ingolstadt

athanasios.karras@klinikum-
ingolstadt.de

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