Originalarbeiten - OUP 04/2012
Die Behandlung der anteroinferioren Instabilität mit signifikanter Hill-Sachs-Läsion durch arthroskopische Remplissage – ein systematischer ReviewTreatment of anteroinferior shoulder instability in the presence
of significa
Purchase et al. berichteten 2008 erstmals über die arthroskopische Remplissage zur Behandlung der einrastenden Hill-Sachs-Läsion bei anteroinferiorer Instabilität. Klinische Ergebnisse wurden nicht berichtet. Die operative Technik wurde wie folgt beschrieben. Über ein hinteres Portal wurde die Hill-Sachs-Läsion mit einer Fräse angefrischt. Über eine dorsale Arbeitskanüle wurden dann zwei Fadenanker eingebracht, einer inferior und einer superior in die Hill-Sachs-Läsion. Retrograd wurde dann von jedem Anker ein Fadenende ca. 1 cm von der Einstichstelle entfernt retrograd herausgezogen. Die Fäden wurden extraartikulär verknotet, so dass sich der M. infraspinatus und die Gelenkkapsel in die Hill-Sachs-Läsion hineinzogen. Hiernach wurde die Bankart-Läsion arthroskopisch versorgt. Postoperativ wurde eine Immobilisation für 6 Wochen durchgeführt. Ab der 7. postoperativen Woche wurden aktive und resistive Übungen begonnen. Riskante Aktivitäten und Kontaktsport wurden für sechs Monate nicht gestattet [3].
Deutsch und Kroll berichteten 2008 über einen 28-jährigen männlichen Patienten, der mit einem Bankart-Repair und einer arthroskopischen Remplissage behandelt wurde. Zwei Jahre postoperativ beklagte der Patient trotz konservativer Therapie eine schmerzhafte Einschränkung der Außenrotation. Durch eine erneute Schulterarthroskopie wurde ein Release des tenodesierten Infraspinatus durchgeführt. Sechs Monate postoperativ hatte der Patient eine signifikant verbesserte Außenrotation [4].
Koo et al. veröffentlichten 2009 eine Technische Note, in der sie eine modifizierte arthroskopische Technik der Remplissage beschrieben. Zunächst wurden die glenoidalen Anker für den Bankart-Repair gesetzt. Hiernach wurden dann nach Anfrischen der Hill-Sachs-Läsion die humeralen Anker für die Remplissage gesetzt. Die Fäden des Bankart-Repairs wurden zuerst verknotet. Schließlich wurden die Fäden der Remplissage in doppelter Flaschenzugtechnik verknotet. Hierbei wurden die Fadenösen der beiden Fadenanker als Flaschenzugrollen verwendet, um eine doppelte Matratzennaht zwischen den Ankern mit großflächiger Anpressung ohne Strangulierung des Muskelbauches des Infraspinatus zu erreichen [5].
Haviv et al. veröffentlichten 2011 eine retrospektive Studie (Level IV) von 11 Patienten mit anteroinferiorer Instabilität und großer einrastender Hill-Sachs-Läsion. Das mittlere Patientenalter betrug 25,5 Jahre. Es wurden ein oder zwei Fadenanker verwendet. In allen Fällen wurde ein arthroskopischer Bankart-Repair durchgeführt. Der mittlere Follow-up betrug 30 Monate. Es kam in keinem Fall zu einer postoperativen Komplikation. Es kam zu keiner erneuten Luxation in diesem Untersuchungszeitraum. 78% der Patienten werteten das Operationsergebnis als gut oder exzellent. Die Außenrotation betrug im Durchschnitt 83% im Vergleich zur kontralateralen gesunden Schulter. Detailliertere Angaben zu den Bewegungsumfängen wurden nicht gemacht [6].
Park et al. veröffentlichten 2011 eine retrospektive Studie mit 20 Patienten mit arthroskopischem Bankart-Repair und arthroskopischer Remplissage (Level IV). Das mittlere Patientenalter betrug 27,3 Jahre. Die präoperative radiologische Analyse ergab, dass von den 20 Patienten 19 einen moderaten, bzw. schweren humeralen Knochendefekt von mehr als 2 cm Länge und mindestens 0,3 cm Tiefe hatten. Alle humeralen Defekte betrafen mehr als 25% der Kopfzirkumferenz gemessen auf präoperativen axialen MRI-Aufnahmen. Intraoperativ wurden die Läsionen als einrastend oder nicht einrastend in 90° Abduktion und 90° Außenrotation klassifiziert. Die 20 veröffentlichten Fälle mit arthroskopischer Remplissage stellten insgesamt 20% aller in diesem Zeitraum von den Autoren operierten Fälle mit rekurrenter glenohumeraler Instabilität dar. Hinsichtlich der chirurgischen Technik empfahlen die Autoren das hintere Portal direkt über der Hill-Sachs-Läsion zu legen, um eine vereinfachte Ankerplatzierung zu erreichen. Die Hill-Sachs-Läsion wurde debridiert. Dann wurde der Bankart-Repair vorbereitet und schließlich ein doppelt mit Faden beladener Anker dorsal gesetzt. Von den 20 Fällen wurden in 14 Fällen zwei Fadenanker für die Remplissage verwendet. In allen Fällen wurden drei Fadenanker für den Bankart-Repair verwendet. Die Fäden wurden retrograd als Matratzennaht durch den Infraspinatus gezogen und von kaudal nach proximal verknotet. Erst hiernach wurde ein zweiter Anker proximal gesetzt, um schrittweise die Remplissage titrieren zu können. Die durchschnittliche Operationszeit betrug ungefähr zwei Stunden. Postoperativ wurde fünf Wochen mit einer Schlinge behandelt. Aktiv und aktiv-assistierte Bewegungsübungen wurden nach sechs Wochen erlaubt. Der mittlere Follow-up betrug 29,2 Monate. Der mittlere postoperative American Shoulder and Elbow Surgeons Score betrug 92,5 (Schmerz 47,3; Funktion 45,3). Somit konnten in 85% der Fälle eine Wiederherstellung der Funktion, eine Schmerzreduktion und ein für den Patienten befriedigendes Ergebnis erreicht werden. In drei Fällen (15%) traten erneut Instabilitäten auf. In zwei Fällen waren dies Luxationen und in einem Fall eine Subluxation. Alle drei Fälle waren atraumatischer Natur und zeigten eine spontane Reposition. In keinem der drei Fälle wünschten die Patienten eine erneute Operation. Komplikationen in Verbindung mit den Fadenankern traten nicht auf. Objektive Daten hinsichtlich des Bewegungsumfangs wurden nicht erhoben. Die Autoren berichteten aber, dass eine eingeschränkte Schulterbeweglichkeit spontan von keinem Patienten berichtet wurde [7].
Zhu et al. berichteten 2011 über 49 Fälle mit arthroskopischem Bankart-Repair und Remplissage bei einrastender Hill-Sachs-Läsion. Der mittlere Follow-up betrug 29 Monate. Das mittlere Patientenalter betrug 28,4 Jahre. Die operative Technik wurde von den Autoren wie folgt beschrieben. Durch das hintere Portal wurde die Hill-Sachs-Läsion dekortiziert. Ein oder zwei Fadenanker wurden an dem artikulären Rand der Hill-Sachs-Läsion platziert. Jeweils ein Faden wurde ein Zentimeter neben der Penetrationspforte retrograd durch den Infraspinatus herausgezogen. Nach Platzierung der Fäden wurde der arthroskopische Bankart-Repair mit vier Ankern durchgeführt. Hiernach wurden die Fäden der Remplissage extraartikulär verknotet. Postoperativ wurde sechs Wochen mit einer Schlinge behandelt. Krankengymnastik wurde erst ab der 7. postoperativen Woche begonnen. Überkopf- und Kontaktsport wurde für 10 Monate postoperativ nicht gestattet. Insgesamt betrug die Rate von arthroskopischem Bankart-Repair und Remplissage in dem von Autoren beschriebenen Kollektiv 49 Fälle von insgesamt 124 während dieses Zeitraums von den Autoren behandelten Fällen mit unidirektionaler traumatischer vorderer Instabilität (39,5%). Die Elevation verbesserte sich im Mittel um 8°. Die Außenrotation verringerte sich um 1,9°. Der American Shoulder and Elbow Surgeons Score verbesserte sich von 84,7 auf 96,0 Punkte. In einem Fall trat eine erneute Luxation auf, zwei Subluxationen traten auf und ein Patient hatte ein persistierendes positives Apprehensionszeichen. Die Versagerrate betrug 8,2%. Die Kraft des Infraspinatusmuskel veränderte sich durch die Remplissage im Wesentlichen nicht. Präoperativ betrug die Kraft 8,6 +/- 2,4 kg, postoperativ 8,7 +/-1,4 kg (p = 0,94). 35 Patienten (71,4%) erreichten das präoperative sportliche Niveau [8].
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Purchase et al. berichteten 2008 erstmals über die arthroskopische Remplissage zur Behandlung der einrastenden Hill-Sachs-Läsion bei anteroinferiorer Instabilität. Klinische Ergebnisse wurden nicht berichtet. Die operative Technik wurde wie folgt beschrieben. Über ein hinteres Portal wurde die Hill-Sachs-Läsion mit einer Fräse angefrischt. Über eine dorsale Arbeitskanüle wurden dann zwei Fadenanker eingebracht, einer inferior und einer superior in die Hill-Sachs-Läsion. Retrograd wurde dann von jedem Anker ein Fadenende ca. 1 cm von der Einstichstelle entfernt retrograd herausgezogen. Die Fäden wurden extraartikulär verknotet, so dass sich der M. infraspinatus und die Gelenkkapsel in die Hill-Sachs-Läsion hineinzogen. Hiernach wurde die Bankart-Läsion arthroskopisch versorgt. Postoperativ wurde eine Immobilisation für 6 Wochen durchgeführt. Ab der 7. postoperativen Woche wurden aktive und resistive Übungen begonnen. Riskante Aktivitäten und Kontaktsport wurden für sechs Monate nicht gestattet [3].
Deutsch und Kroll berichteten 2008 über einen 28-jährigen männlichen Patienten, der mit einem Bankart-Repair und einer arthroskopischen Remplissage behandelt wurde. Zwei Jahre postoperativ beklagte der Patient trotz konservativer Therapie eine schmerzhafte Einschränkung der Außenrotation. Durch eine erneute Schulterarthroskopie wurde ein Release des tenodesierten Infraspinatus durchgeführt. Sechs Monate postoperativ hatte der Patient eine signifikant verbesserte Außenrotation [4].
Koo et al. veröffentlichten 2009 eine Technische Note, in der sie eine modifizierte arthroskopische Technik der Remplissage beschrieben. Zunächst wurden die glenoidalen Anker für den Bankart-Repair gesetzt. Hiernach wurden dann nach Anfrischen der Hill-Sachs-Läsion die humeralen Anker für die Remplissage gesetzt. Die Fäden des Bankart-Repairs wurden zuerst verknotet. Schließlich wurden die Fäden der Remplissage in doppelter Flaschenzugtechnik verknotet. Hierbei wurden die Fadenösen der beiden Fadenanker als Flaschenzugrollen verwendet, um eine doppelte Matratzennaht zwischen den Ankern mit großflächiger Anpressung ohne Strangulierung des Muskelbauches des Infraspinatus zu erreichen [5].
Haviv et al. veröffentlichten 2011 eine retrospektive Studie (Level IV) von 11 Patienten mit anteroinferiorer Instabilität und großer einrastender Hill-Sachs-Läsion. Das mittlere Patientenalter betrug 25,5 Jahre. Es wurden ein oder zwei Fadenanker verwendet. In allen Fällen wurde ein arthroskopischer Bankart-Repair durchgeführt. Der mittlere Follow-up betrug 30 Monate. Es kam in keinem Fall zu einer postoperativen Komplikation. Es kam zu keiner erneuten Luxation in diesem Untersuchungszeitraum. 78% der Patienten werteten das Operationsergebnis als gut oder exzellent. Die Außenrotation betrug im Durchschnitt 83% im Vergleich zur kontralateralen gesunden Schulter. Detailliertere Angaben zu den Bewegungsumfängen wurden nicht gemacht [6].
Park et al. veröffentlichten 2011 eine retrospektive Studie mit 20 Patienten mit arthroskopischem Bankart-Repair und arthroskopischer Remplissage (Level IV). Das mittlere Patientenalter betrug 27,3 Jahre. Die präoperative radiologische Analyse ergab, dass von den 20 Patienten 19 einen moderaten, bzw. schweren humeralen Knochendefekt von mehr als 2 cm Länge und mindestens 0,3 cm Tiefe hatten. Alle humeralen Defekte betrafen mehr als 25% der Kopfzirkumferenz gemessen auf präoperativen axialen MRI-Aufnahmen. Intraoperativ wurden die Läsionen als einrastend oder nicht einrastend in 90° Abduktion und 90° Außenrotation klassifiziert. Die 20 veröffentlichten Fälle mit arthroskopischer Remplissage stellten insgesamt 20% aller in diesem Zeitraum von den Autoren operierten Fälle mit rekurrenter glenohumeraler Instabilität dar. Hinsichtlich der chirurgischen Technik empfahlen die Autoren das hintere Portal direkt über der Hill-Sachs-Läsion zu legen, um eine vereinfachte Ankerplatzierung zu erreichen. Die Hill-Sachs-Läsion wurde debridiert. Dann wurde der Bankart-Repair vorbereitet und schließlich ein doppelt mit Faden beladener Anker dorsal gesetzt. Von den 20 Fällen wurden in 14 Fällen zwei Fadenanker für die Remplissage verwendet. In allen Fällen wurden drei Fadenanker für den Bankart-Repair verwendet. Die Fäden wurden retrograd als Matratzennaht durch den Infraspinatus gezogen und von kaudal nach proximal verknotet. Erst hiernach wurde ein zweiter Anker proximal gesetzt, um schrittweise die Remplissage titrieren zu können. Die durchschnittliche Operationszeit betrug ungefähr zwei Stunden. Postoperativ wurde fünf Wochen mit einer Schlinge behandelt. Aktiv und aktiv-assistierte Bewegungsübungen wurden nach sechs Wochen erlaubt. Der mittlere Follow-up betrug 29,2 Monate. Der mittlere postoperative American Shoulder and Elbow Surgeons Score betrug 92,5 (Schmerz 47,3; Funktion 45,3). Somit konnten in 85% der Fälle eine Wiederherstellung der Funktion, eine Schmerzreduktion und ein für den Patienten befriedigendes Ergebnis erreicht werden. In drei Fällen (15%) traten erneut Instabilitäten auf. In zwei Fällen waren dies Luxationen und in einem Fall eine Subluxation. Alle drei Fälle waren atraumatischer Natur und zeigten eine spontane Reposition. In keinem der drei Fälle wünschten die Patienten eine erneute Operation. Komplikationen in Verbindung mit den Fadenankern traten nicht auf. Objektive Daten hinsichtlich des Bewegungsumfangs wurden nicht erhoben. Die Autoren berichteten aber, dass eine eingeschränkte Schulterbeweglichkeit spontan von keinem Patienten berichtet wurde [7].
Zhu et al. berichteten 2011 über 49 Fälle mit arthroskopischem Bankart-Repair und Remplissage bei einrastender Hill-Sachs-Läsion. Der mittlere Follow-up betrug 29 Monate. Das mittlere Patientenalter betrug 28,4 Jahre. Die operative Technik wurde von den Autoren wie folgt beschrieben. Durch das hintere Portal wurde die Hill-Sachs-Läsion dekortiziert. Ein oder zwei Fadenanker wurden an dem artikulären Rand der Hill-Sachs-Läsion platziert. Jeweils ein Faden wurde ein Zentimeter neben der Penetrationspforte retrograd durch den Infraspinatus herausgezogen. Nach Platzierung der Fäden wurde der arthroskopische Bankart-Repair mit vier Ankern durchgeführt. Hiernach wurden die Fäden der Remplissage extraartikulär verknotet. Postoperativ wurde sechs Wochen mit einer Schlinge behandelt. Krankengymnastik wurde erst ab der 7. postoperativen Woche begonnen. Überkopf- und Kontaktsport wurde für 10 Monate postoperativ nicht gestattet. Insgesamt betrug die Rate von arthroskopischem Bankart-Repair und Remplissage in dem von Autoren beschriebenen Kollektiv 49 Fälle von insgesamt 124 während dieses Zeitraums von den Autoren behandelten Fällen mit unidirektionaler traumatischer vorderer Instabilität (39,5%). Die Elevation verbesserte sich im Mittel um 8°. Die Außenrotation verringerte sich um 1,9°. Der American Shoulder and Elbow Surgeons Score verbesserte sich von 84,7 auf 96,0 Punkte. In einem Fall trat eine erneute Luxation auf, zwei Subluxationen traten auf und ein Patient hatte ein persistierendes positives Apprehensionszeichen. Die Versagerrate betrug 8,2%. Die Kraft des Infraspinatusmuskel veränderte sich durch die Remplissage im Wesentlichen nicht. Präoperativ betrug die Kraft 8,6 +/- 2,4 kg, postoperativ 8,7 +/-1,4 kg (p = 0,94). 35 Patienten (71,4%) erreichten das präoperative sportliche Niveau [8].