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ÜBERSICHTSARBEITEN
Ausgabe: 02/2023 - Atesch Ateschrang - Sebastian Ternes
Frakturen des oberen Sprunggelenkes

Zusammenfassung:Die Fraktur des oberen Sprunggelenkes ist häufig und betrifft alle Altersklassen bei Männern wie Frauen gleichermaßen. Häufig als Einsteigereingriff deklariert, offenbart sich nach entsprechender Diagnostik in einer Vielzahl der Fälle eine Kombinationsverletzung, die einer guten präoperativen Vorbereitung und letztlich auch einer exakten technischen Umsetzung bedarf. Auch bei bestmöglicher Osteosynthese entwickeln 10% der Betroffenen eine posttraumatische Arthrose, die sowohl für die Lebensqualität als auch volkswirtschaftlich relevant ist. In diesem Artikel möchten wir aktuelle diagnostische und therapeutische Standards und unsere Herangehensweise darstellen.

Summary: Ankle fractures are the most common fractures of the lower extremity and occur in women and men regardless of their ages. The operative treatment is often named to be a “rookie procedure” but after careful diagnostics, more cases reveal to be more complex than assumed. Despite of being fixed correctly, 10% of the patients suffer posttraumatic arthrosis causing significant loss of quality of life and work ability in our economic systems. In this review, we present our pathways and standards of current therapy strategies.

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Ausgabe: 03/2023 - Kirill Alektoroff - Panagiotis Papanagiotou
Schleudertrauma der Halswirbelsäule

Zusammenfassung:Ein Schleudertrauma der Halswirbelsäule tritt meistens im Rahmen von Verkehrsunfällen auf und stellt eine relativ häufige zervikale Verletzung dar. Ursächlich ist oft ein Auffahrunfall mit Heckaufprall, der eine schnelle, sog. „peitschenartige“ Bewegung des Kopfes und der Halswirbelsäule zur Folge hat (Reklination gefolgt von Inklination). Klinisch werden nach einer Schleuderverletzung (oft mit einer Latenz von mehreren Stunden) Schmerzen, Nackensteifigkeit und Überempfindlichkeit der Halswirbelsäule bzw. der zervikalen Weichteile beobachtet, die bei manchen Patientinnen und Patienten in chronischer Form persistieren können. In der diagnostischen Bildgebung werden nach einem Schleudertrauma nur selten posttraumatische Veränderungen festgestellt.Unmittelbar nach dem Trauma werden in der Klinik oft Röntgen- und/oder CT-Aufnahmen angefertigt, um knöcherne Verletzungen auszuschließen. Die Magnetresonanztomografie kann bei einigen Patientinnen und Patienten okkulte Frakturen, Wirbelkörperödeme, Muskel- und Bandverletzungen nachweisen. Die klinische Klassifikation des Schleudertraumas kann nach der Quebec Task Force-Einteilung erfolgen, die sich an der Ausprägung der Symptomatik orientiert.

Abstract: Whiplash injury of the cervical spine often occurs during motor vehicle accidents involving rear-end collisions and represents a common cervical trauma. The injury usually results from a rapid “whiplash-like” movement of head and neck (reclination followed by inclination). The typical symptoms of the whiplash injury like pain, tenderness and stiffness of the neck may occur with a latency of several hours and may persist chronically over a long period of time in some patients. Diagnostic imaging studies rarely show posttraumatic changes after a whiplash injury. In acute clinical trauma-workup, x-ray imaging like plain films and/or computed tomography is performed to evaluate bone injuries. Magnetic resonance imaging may sometimes show posttraumatic changes of the soft tissues (muscles, ligaments) as well as bone contusions or occult fractures. The Quebec Task Force classification may be used for grading of the whiplash injury and is based on the symptom severity.

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Ausgabe: 03/2023 - Stephan Klessinger
Degenerative zervikale Myelopathie

Zusammenfassung: Bei einer zervikalen degenerativen Myelopathie kommt es im Rahmen einer Spinalkanalstenose zu einer mechanischen Kompression und damit zu einer Schädigung des Rückenmarks. Zusätzlich spielt eine Minderdurchblutung eine Rolle, die zu einer Ischämie führen kann. Durch eine Instabilität entstehen Mikrotraumen, die eine weitere Schädigung bewirken. Letztendlich resultieren Apoptosen und Nekrosen des neuronalen Gewebes. Neben lokalen Schmerzen im Nacken führt die Rückenmarksschädigung zu einer Feinmotorikstörung, Gangunsicherheit, Sensibilitätsstörungen und Paresen. Typisch ist ein spastisch-ataktisches Gangbild. Daneben finden sich oft zusätzlich radikuläre Beschwerden. Im MRT sind die Spinalkanalstenose und die Kompression des Rückenmarks erkennbar. Typisch ist im T2-gewichteten Bild eine hyperintense Läsion. Der Schweregrad einer Myelopathie wird mit dem mJOA-Score bestimmt. Für moderate und schwere Myelopathien wird eine Operation empfohlen, bei einer milden Myelopathie kommt auch eine konservative Therapie in Frage. Verschiedene Operationsverfahren stehen zur Verfügung. Möglich ist eine ventrale Dekompression mit Fusion, aber auch eine dorsale Dekompression durch eine Laminektomie mit Schraubenfixation oder eine Laminoplastie.

Summary: In cervical degenerative myelopathy, spinal canal stenosis causes mechanical compression and thus damage to the spinal cord. Reduced blood flow also plays a role, which can lead to ischemia. In addition, microtraumas are caused by instability. Ultimately, apoptosis and necrosis of the neuronal tissue result. In addition to local pain in the neck, the damage to the spinal cord leads to impaired fine motor skills, unsteady gait, sensory disturbances and paresis. A spastic-atactic gait pattern is typical. Besides, there are often additional radicular complaints. MRI shows spinal stenosis and spinal cord compression. A hyperintense lesion on the T2-weighted image is typical. The severity of myelopathy is determined using the mJOA score. Surgery is recommended for moderate and severe myelopathies, while conservative therapy is also an option for mild myelopathy. Various surgical procedures are available. Ventral decompression with fusion is possible, as is dorsal decompression through laminectomy with screw fixation or laminoplasty.

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Ausgabe: 03/2023 - Ralph Kayser - Antje Lange
Manuelle Diagnostik und Therapie von Funktionsstörungen der oberen Halswirbelsäule und die Rolle von „Atlasfunktionsstörungen“

Einführung:Bei zahlreichen Angeboten zur Erlernung manualmedizinischer Diagnostik- und Behandlungstechniken spielt die Region der oberen Halswirbelsäule als eine der Schlüsselregionen schulübergreifend eine zentrale Rolle. Insbesondere Impulstechniken, unter anderem auch am ersten Halswirbel, werden jedoch unterschiedlich bewertet und in das therapeutische Konzept eingebunden. FragestellungEs soll die Frage beantwortet werden, ob und in welchem Maße aus praktischer manualmedizinisch ärztlicher und manualtherapeutisch physiotherapeutischer Sicht, aber auch nach evidenzbasierten wissenschaftlichen Kriterien eine Sonderrolle der Behandlung von Kopfgelenksstörungen unter besonderer Würdigung einer speziellen „Atlastherapie“ begründbar ist. Material und Methoden:Um diese Frage zu beantworten, fanden sich die Autorinnen und der Autor zusammen, um ihre Erfahrungen zu berichten und mit Fallbeispielen zu illustrieren. Eine wissenschaftliche Bewertung, eine Einordnung in aktuelle Lehrkonzepte der manuellen Medizin und manuellen Therapie und ein Abgleich mit ggf. vorhandenen Behandlungsempfehlungen und Leitlinien fand ebenfalls statt. Ein Autorenkonsensus verschiedener Berufsgruppen wurde erarbeitet. Ergebnisse:Die meisten praktisch tätigen Manualmedizinerinnen/Manualmediziner und Manualtherapeutinnen/Manualtherapeuten favorisieren eine zentrale Rolle der Kopfgelenke. In den Lehrkonzepten werden gesonderte Diagnostik- und Behandlungstechniken vermittelt und geübt. Zentrales Korrelat der Behandlung von Funktionsstörungen im Bereich der oberen Halswirbelsäule, insbesondere im Bereich der Kopfgelenke der Segmente C0/1 bis C2/3, ist die Reizapplikation in eine Region hoher Rezeptorendichte und die resultierende neurophysiologische Reflexantwort. Weiche Techniken und Impulstechniken sind hierbei gleichermaßen wirksam. Eine besondere Berücksichtigung der „Atlasregion“ als zentrales Regulativum der Kopfgelenksregion kann in der praktischen Tätigkeit sinnvoll sein. Wissenschaftliche Beweise für eine isolierte Betrachtung der Region fehlen. Eine Röntgendiagnostik ist ausschließlich aus differentialdiagnostischen Überlegungen heraus mit strenger Indikationsstellung zu erwägen. Schlussfolgerung:Die manuelle Diagnostik und Behandlung von Funktionsstörungen der Kopfgelenke ist sinnvoll und hocheffektiv. Die Rolle von „Atlasfunktionsstörungen“ sollte innerhalb etablierter Lehrkonzepte der Manuellen Medizin betrachtet werden. Ein hohes Maß an palpatorischer Erfahrung ist für die Diagnostik und Behandlung atlasassoziierter Funktionsstörungen erforderlich. Eine isolierte „Atlasbehandlung“ außerhalb dieses Kontextes kann nicht empfohlen werden. Schlüsselwörter: Manuelle Medizin, manuelle Therapie, Kopfgelenke, Atlastherapie

Introduction: The area of the upper cervical spine, as one of the key areas, plays a central role in numerous offerings for learning manual medical diagnostic and treatment techniques. However, HVLA (high velocity low amplitude)-techniques, in particular those on the first cervical vertebra, are evaluated differently and integrated into the therapeutic concept. Question: The aim of this article is to answer the question of whether and if so to what extent a special treatment of upper cervical joint disorders can be justified from a practical manual medical and manual physiotherapeutic point of view, but also according to evidence-based scientific criteria, with an explicit focus on a special „atlas therapy“. Material and methods: In order to answer this question, the authors got together to report on their experiences and to illustrate them with case studies. A scientific evaluation, a classification into current teaching concepts of manual medicine and manual therapy and a comparison with any existing treatment recommendations and guidelines also took place. A consensus of authors from various professional groups was developed. Results: Most practitioners of manual medicine and manual therapy favor a central role for the upper cervical spine. In teaching concepts, separate diagnostic and treatment techniques are taught and practiced. The main correlating anatomic structures of the transitional area between upper cervical spine and head (segments O/C1 to C2/3) are equipped with a high density of receptors. By the application of stimuli in this area a neurophysiological reflex response is obtained. Soft techniques and HVLA techniques are equally effective in this respect. A special consideration of the „atlas region“ as the central regulator of the cervical area can be useful in practical work. Scientific evidence for an isolated view of this area is lacking. X-ray diagnostics should only be considered out of differential diagnostic considerations with a strict indication. Conclusion: The manual diagnostic and treatment of functional disorders of the upper cervical spine is useful and highly effective. The role of „atlas dysfunctions“ should be considered within established teaching concepts of manual medicine and is then very useful. A high degree of palpatory experience is required for the diagnostic and treatment of atlas-associated functional disorders. An isolated “atlas treatment” outside of this context cannot be recommended.Keywords: Manual medicine, manual therapy, head joints, atlas therap

Citation: Kayser R, Lange A, Fünfgeld L: Manual diagnostic and treatment of functional disorders of the upper cervical spine and the role of „atlas dysfunctions“OUP 2023; 12: 106–112. DOI 10.53180/oup.2023.0106-0112

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Ausgabe: 03/2023 - Martin Legat - Stephan Klessinger
Radiofrequenztherapie bei zervikalen Facettengelenkschmerzen

Zusammenfassung: Chronische Nackenschmerzen, ausgehend von den zervikalen Facettengelenken, sind häufig. Die Anamnese und die klinische Untersuchung sind wichtig, um die Beschwerden einem Bewegungssegment zuzuordnen, die Sicherung der Diagnose erfolgt jedoch durch interventionelle Verfahren. Auch die Bildgebung ist nicht geeignet, ein schmerzhaftes Facettengelenk zu identifizieren. Zur weiteren Diagnostik werden daher Bildwandler gesteuerte Medial Branch Blocks eingesetzt. Die Nerven, die das jeweilige Gelenk versorgen, werden mit Lokalanästhesie vorübergehend blockiert. Diskutiert wird, welche Lokalanästhetika verwendet werden sollten und ob ein Medial Branch Block wiederholt werden muss. Bei Nachweis eines Facettengelenkschmerzes kommt als gezielte Therapie eine Radiofrequenz-Denervation des Medial Branch in Frage. Ein Erfolg ist bei ca. zwei Drittel der Patientinnen und Patienten für viele Monate zu erwarten.

Summary: Chronic neck pain originating from the cervical facet joints is common. The history and the clinical examination are important in order to assign the complaints to a movement segment, but the diagnosis is established by interventional procedures. Imaging is also not suitable for identifying a painful facet joint. Fluoroscopic-guided medial branch blocks are therefore used for diagnosis. The two nerves supplying the specific joint are temporarily blocked with a local anesthetic. It is discussed which local anesthetics should be used and whether a medial branch block needs to be repeated. If facet joint pain is detected, radiofrequency neurotomy of the medial branch can be considered as a specific therapy. Success can be expected in about two thirds of the patients for many months.

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Ausgabe: 03/2023 - Ricarda Seemann - Ueli Böhni
Zervikogene Kopfschmerzen

Zusammenfassung: Zervikogener Kopfschmerz ist als sekundärer Kopfschmerz definiert und entsteht durch eine funktionelle oder strukturelle Störung der Halswirbelsäule. Begleitende Nackenschmerzen sind häufig, aber nicht zwingend vorhanden. Konvergenzphänomene zwischen oberer zervikaler und trigeminaler Nozizeption führen häufig zu symptomatischen Überschneidungen mit primären Kopfschmerzarten wie Migräne oder Spannungskopfschmerz, was Differentialdiagnose und Management zu einer echten Herausforderung macht.

Summary: Cervicogenic cephalalgia is defined as a secondary headache caused by a functional or structural disorder of the cervical spine. Accompanying neck pain is common, but not mandatory. Convergence phenomena between upper cervical nociception and trigeminal nociception often result in symptomatic overlap with primary headache types such as migraine or tension-type headache, making differential diagnosis and management a real challenge.

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Ausgabe: 04/2023 - Jörg Jerosch - Lars Victor von Engelhardt
Hüftimpingement

Zusammenfassung:Ein Hüftimpingement entsteht, wenn es zu einem vermehrten Kontakt zwischen Schenkelhals und Femurkopf mit der Hüftpfanne kommt. Dies wird auch als femoroacetabuläres Impingement bezeichnet. Es verhindert, dass das Hüftgelenk zentriert und anschlagfrei bewegt werden kann. Ohne korrekte Diagnose und entsprechender Behandlung führt ein symptomatisches Hüftimpingement zu Schäden am Gelenkknorpel. Dies kann zu schmerzhaften Gelenkdestruktionen und zu einer frühen Hüftarthrose führen. In Zahlen ist das Hüftimpingement, mit mehr als 90% der Fälle, die häufigste Ursache für einen Hüftgelenksersatz. Daher gilt das Hüftimpingement als eine Präarthrose, die nicht von selbst ausheilen wird. Bisher publizierte klinische Studien zeigen, dass eine rechtzeitige Diagnosestellung und Therapieeinleitung beim symptomatischen Hüftimpingement für fortschreitende Gelenkschäden und das klinische Outcome von besonderer prognostischer Bedeutung ist. Die anfangs meist eher geringen Hüftbeschwerden sind somit ernst zu nehmen. Sollte eine konservative Therapie, bspw. mit Physiotherapie, Schonung oder gar dem Wechsel zu hüftschonenden Sportarten, die Beschwerden nicht beseitigen, ist eine Korrektur der knöchernen Deformität anzuraten. In diesen Fällen ermöglicht die Korrekturoperation der Deformität, die zumeist arthroskopisch erfolgt, exzellente und sichere Ergebnisse. Darüber hinaus verhindert eine adäquate Korrektur im späteren Leben der Patientin/des Patienten die Entwicklung einer Hüftarthrose. Eine korrekte Diagnose erfordert einen systematischen Ansatz, der eine Anamnese, eine detaillierte klinische Untersuchung und standardisierte Röntgenaufnahmen umfasst. Der vorliegende Artikel soll einen Überblick über die diagnostischen Möglichkeiten dieser vglw. häufigen und folgenschweren Hüfterkrankung geben.

Summary: A hip impingement occurs when there is extended contact between the femoral head and acetabular bone. It is also known as femoroacetabular impingement and interferes with centered and free motion of the hip joint. Without correct diagnosis and treatment, a symptomatic hip impingement leads to severe damage of the hip cartilage. This can lead to a painful joint deterioration and early hip osteoarthritis. With more than 90% of cases, hip impingement is the most common cause for a hip replacement. Therefore, hip impinge ment is considered a pre-osteoarthritic condition which will not heal on its own. Published data on clinical studies show that an early diagnosis and treatment of a hip impingement with ongoing complaints is pivotal for the prognosis of ongoing joint damage and the clinical outcome. A hip impingement initially occurs with mainly minor complaints. Regarding the prognosis, these problems should be taken seriously. If an initial conservative therapy, e.g. physiotherapy, a break from sports or a change to a hip protective sport, do not resolve the complaints, a corrective surgery of the bony deformity is advisable. In these cases, a corrective surgery of the bone deformity, which is mainly performed arthroscopically, provides excellent and safe results. Moreover, an adequate corrective surgery prevents hip osteoarthritis in the patients later life. A correct diagnosis needs a systematic approach, which includes medical history, a detailed clinical examination, and standardized radiographs. This article provides a overview of the diagnostic possibilities of this relatively frequent hip disease with its serious consequences.

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Ausgabe: 04/2023 - Jörg Jerosch - Lars Victor von Engelhardt
Hüftarthroskopie und konservative Therapie bei der Hüftarthrose

Zusammenfassung: Insbesondere das Cam-Impingement und die zu über 80% vorkommenden kombinierten Formen führen rasch zu einem fortschreitenden Gelenkverschleiß. Die Patientinnen und Patienten kommen hinsichtlich der Arthrose und hinsichtlich des Impingements mit unterschiedlichen bildgebenden Befunden und einem individuellen klinischen Bild zu uns. Daher sind die Behandlungsmöglichkeiten sehr vielfältig. Neben einem Gelenkersatz und einem konservativen Vorgehen können insbesondere bei niedrig- und mittelgradigen Arthrosen sowie dem klinischen Bild eines Hüftimpingements auch Hüftarthroskopien erfolgreich sein. Dieser Artikel gibt einen Überblick über aktuelle konservative Therapien sowie über die Möglichkeiten einer Hüftarthroskopie. Zudem bietet dieser Artikel eine Übersicht über wesentliche, für die Therapieentscheidung relevante, präoperative Befunde und die zugehörigen Erfolgsaussichten.

Abstract: Particularly the cam type impingement and the combined types, which occur in more than 80% of impingement cases, rapidly cause progressive degenerative changes of the joint. In terms of osteoarthritis as well as impingement, the patients come to us with varying imaging findings and an individual clinical appearance. Thus, the treatment options are very diverse. Beside a joint replacement and a conservative approach, hip arthroscopy can also be a successful treatment, especially in cases of low and moderate osteoarthritis and the clinical appearance of an hip impingement. This article provides an overview of current conservative therapies and the possibilities using hip arthroscopy. In addition, this article provides an overview of essential preoperative findings and the associated potential for success.

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Ausgabe: 04/2023 - Jörg Jerosch - Lars Victor von Engelhardt
Welche Vorteile bietet der Schenkelhals-teilerhaltende Kurzschaft in der Hüftendoprothetik?

Zusammenfassung: Knochensparende, Schenkelhals-teilerhaltende Kurzschäfte finden in den letzten Jahren zunehmende Verbreitung. Mit gutem Grund: Sie vereinfachen mit der kalkar-geführten Einbringung minimal-invasive Implantationstechniken und erlauben so eine äußerst muskel- und weichteilschonende Operation. Vor allem aber ermöglichen sie auch bei eher steil oder stark varisch stehenden Hüften eine individuelle Rekonstruktion der Gelenkgeometrie. Dieser Erhalt der Hüftanatomie einschließlich der hüftführenden Muskulatur ist für eine rasche, schmerzarme Rehabilitation und gute funktionelle Langzeitergebnisse entscheidend. Das kalkar-geführte Design der Kurzschäfte erzielt im metaphysären Bereich eine Verkeilung in allen 3 Ebenen. Dies ermöglicht eine hohe Primärstabilität. Der wesentliche Vorteil dieser proximalen metaphysären Verankerung ist aber in den Langzeitergebnissen zu suchen. So vermeidet die physiologische Knochenbelastung im proximalen Femur gegenüber einer tiefen Krafteinleitung in der Diaphyse das ansonsten zu beobachtende Stress Shielding mit einem deutlichen Knochenabbau im oberen Femur. Typische Langzeitprobleme der konventionellen Hüftendoprothetik wie Osteolysen, Prothesenlockerungen, eine Devitalisierung des Knochens mit Schäden der hier ansetzenden Muskulatur etc. werden daher mit proximal verankerten Kurzschäften reduziert. Daher hat der partiell Schenkelhals-erhaltende Kurzschaft nicht nur im Rahmen der Operation, sondern insbesondere im Langzeit-Follow-up muskel- und knochenschonende Eigenschaften. Dies bestätigt sich anhand guter osteodensitometrischer, konventionell radiologischer und funktioneller Langzeitergebnisse.

Summary: Bone-sparing, partial femoral neck-preserving short stem arthroplasties are increasingly used in recent years. This is with good reason, as the calcar-guided insertion of the stem facilitates minimally-invasive surgical techniques, reducing damage to muscles and soft tissue. Foremost, they enable an individualized reconstruction of the joint geometry, also in cases of severe valgus or varus hip deformities. The preservation of the hip anatomy as well as its associated muscle groups is crucial for a rapid, painless rehabilitation and good functional long-term results. The calcar-guided design of the short stems achieves a positioning and reliable 3-dimensional interlocking of the implant within the metaphyseal bone. This enables a good primary stability of the implant. The main advantage of proximal metaphyseal anchoring is found in the long-term results. The physiological bone load within the proximal femur avoids a stress shielding with its typical bone loss within the proximal femur, which is regularly noted in diaphyseal anchored conventional stems. Typical long-term problems of conventional hip arthroplasties, such as osteolyses, loosening of the prosthesis, a devitalization of the bone with damages to the attached muscles, etc. are reduced by proximally anchored short stems. Therefore, good muscle- and bone-sparing characteristics of the partial neck retaining short stem are noticed not only during surgery but more particularly in the long-term follow-up. This is confirmed by good osteodensitometric, conventional radiological and functional long-term results.

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Ausgabe: 04/2023 - Christoph Gebhart - Wolfram Veitl
Vierdimensionale Computertomographie des Hüftgelenkes bei Femuroacetabulärem Impingement (FAI)

Zusammenfassung: Die Evidenz des femuroacetabulären Impingement (FAI) als Verursacher von Hüftschmerzen und Koxarthrose-Trigger erscheint gesichert. Die chirurgische Behandlung besteht in der Herstellung einer einklemmungsfreien Beweglichkeit und Reparatur der Folgeschäden. Die bisherigen Nachweismethoden (Röntgen, 3D-CT, MRT-Arthrographie) können die tatsächliche Kinematik präoperativ nicht exakt darstellen. Die dreidimensionale Echtzeit-Computertomographie-Videoaufnahme (=4D-CT) einer vollständigen Hüftgelenksrotation zeigt genau den individuellen Ort und Zeitpunkt knöcherner Kontaktpunkte unter Berücksichtigung aller interaktiv agierenden Weichteile. Ausmaß, Richtung und Winkelgeschwindigkeit der pathologischen Gelenkkinematik sowie des mitbewegten Beckens und des Hüftgelenkes der Gegenseite werden dargestellt.

Summary: Evidence for femoroacetabular impingement (FAI) as undelying mechanism for hip pain and osteoarthritis development seems established. The surgical treatment is establishing friction free joint range of motion and repairing of the cartilage or labrum damage when possible. Conventional two-dimensional bi planar standard x.rays, CT or MRI scans can not determine the exact impingement mechanism. The 4D CT method shows all the bone contact points and simultaneously counteracting movements of the femur, the adjacent pelvic bone and contra lateral hip joint from all directions in a 17 seconds single real time CT movie.

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