Übersichtsarbeiten - OUP 02/2025

Geriatrisches Polytrauma –alt und mobil, aber fragil!

Aufgrund möglicher festgelegter Therapielimitierungen muss vor einer Schockraumdiagnostik der Patientenwille abgeklärt werden.

Geriatrisch polytraumatisierte Patientinnen und -Patienten haben aufgrund vorbestehender Mobilitätseinschränkungen in der Regel keinen Rehabilitationsbedarf.

Geriatrisch polytraumatisierte Patientinnen und -Patienten sollten lediglich an Krankenhäusern der höchsten Versorgungsstufe behandelt werden, da nur diese ein multidisziplinäres Therapiekonzept bieten können.

8. Welche Besonderheiten im Verletzungsmuster treten bei geriatrischen Polytrauma-Patientinnen und -Patienten im Vergleich zu jüngeren Patientinnen und Patienten auf, und welche Folgen ergeben sich daraus für die Behandlung?

Aufgrund der verlangsamten Schutzreflexe präsentieren sich geriatrisch polytraumatisierte Patientinnen und -Patienten oftmals mit Mittelgesichtsfrakturen.

Internistische Vorerkrankungen und orale Blutverdünnung bedingen eine gute Gewöhnung an eine ggf. traumatisch verschärfte Anämie.

Geriatrisch Patientinnen und Patienten präsentieren sich oftmals mit schweren Schädelhirntraumen und multiplen osteoporotischen Knochenbrüchen, die mehrfache Operationen nach sich ziehen können.

Aufgrund des geringeren Energie-Impacts bei geriatrischen Polytraumata fallen die Knochenbrüche typischerweise weniger komplex aus.

Allgemein gängige Schockraum-Prinzipien wie z.B. ATLS lassen sich bei diesem spezifischen Patientengut nicht
anwenden.

9. Maßnahmen, um ein Delir bei geriatrischen Patientinnen und Patienten vorzubeugen oder zu behandeln: Welche Aussage ist ungeeignet?

Überprüfung der Medikation

Sicherstellung einer tagesstrukturierenden Umgebung

Umkehr des Tag-Nacht-Rhythmus

regelmäßige Kontakt zu den Angehörigen

Meiden potenzieller delirfördernder Medikamente

10. Welche Aussage zu Behandlungsansätzen bei geriatrischen Polytrauma-Patientinnen und -Patienten ist zutreffend?

Mit der Implementierung von Standard Operating Procedures kann die Mortalität nicht wesentlich gesenkt werden.

Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die multidisziplinäre Behandlung.

Geriatrische Kompetenzen sind in Traumazentren – qualitativ und quantitativ – hinreichend vorhanden.

Geriatrische Patientinnen und Patienten haben durch ausreichendes Vorhandensein von Pflegeplätzen verkürzte Liegezeiten.

Eine frühzeitige Mobilisation sollte verhindert werden, um das operative Outcome nicht zu gefährden.

Die Teilnahme an der CME-Fortbildung ist nur online möglich auf der Website www.online-oup.de.

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