Übersichtsarbeiten - OUP 02/2025

Altersgerechte Verfahren an Wirbelsäule und Becken

Im Jahr 2024 wurden ein multidimensionales chirurgisches Bildgebungssystem (O-Arm®) und eine intraoperative 3D-Navigationseinheit (StealthStation®) an unserem Klinikum in Betrieb genommen. Vorteile des O-Armes® sind die kürzere Operationsdauer, die hohe Präzision und dadurch die sicherere Implantation ohne Implantatfehllage, was die Anzahl notwendig werdender Revisionseingriffe deutlich verringert. Damit amortisieren sich die relativ hohen Anschaffungskosten zügig, weswegen sich dieses Verfahren sowohl in der Beckenchirurgie, als auch in der Wirbelsäulenchirurgie etabliert hat (Abb. 5).

Sakroiliakale Schrauben

Die sakroiliakalen Schrauben sind eine sichere Methode zur Stabilisierung der Sakrumfrakturen. Die Zementaugmentation von SI-Schrauben scheint umstritten zu sein. Während in manchen Studien die Zementaugmentation eine sichere und relativ komplikationsarme Technik mit höheren Auszugskräften zu sein scheint, besagen andere Studien, dass es weder retrospektive noch randomisiert kontrollierte Studien gäbe, die beide Techniken vergleichen [26]. In unserer Klinik werden sowohl zementfreie, als auch zementaugmentierte sakroiliakale Schrauben verwendet (Abb. 6).

Sakroiliakaler Stab

Der sakroiliakale Stab ist eine sehr gute und schnelle Operationstechnik. Allerdings sollte präoperativ der anatomische Korridor exakt geprüft und ausgemessen werden. In den meisten Publikationen hat sich der S2-Korridor bewährt [27]. Im Gegensatz zu den Schrauben wird dieser allerdings meist zementfrei verwendet, da mittels der beidseitig angebrachten Schrauben eine Kompression möglich ist. Eine Zementaugmentation ist selten und musste bisher in unserer Klinik nicht durchgeführt werden (Abb. 7).

Schlussfolgerung

Zusammengefasst kann man sagen, dass das Spektrum der Alterstraumatologie von konservativer bis zur operativen Therapie reicht, wodurch die Patientinnen und Patienten von einer orthopädischen-geriatrischen Kooperation profitieren. Erfahrungsgemäß können die meisten Patientinnen und Patienten nach erfolgloser konservativer Therapie von einer minimal-invasiven Stabilisierung mittels Navigation ebenfalls profitieren und schneller in ihren Alltag zurückkehren. Trotzdem muss ein Krankenhausaufenthalt nicht zwingend mit einer Operation assoziiert sein.

Interessenkonflikte:

C. B. Zimmermann, G. Schäfer: keine angegeben

T. R. Blattert: Medical Advisory Board und Referentenhonorare (Medtronic)

Das Literaturverzeichnis zu
diesem Beitrag finden Sie auf:
www.online-oup.de.

Korrespondenzadresse

Chantal B. Zimmermann
Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie
Klinikum Ingolstadt GmbH
Krumenauerstraße 25
85049 Ingolstadt
chantal.zimmermann@klinikum-
ingolstadt.de

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