Übersichtsarbeiten - OUP 04/2024
Besondere Aspekte und Tipps für Eingriffe unter Durchleuchtung
Bei einer Injektion in den Gelenkspalt eines lumbalen Facettengelenks ist eine Ausbreitung des Injektats durch das Foramen im Recessus in den Spinalkanal möglich.
Facettengelenke sind echte synoviale Gelenke, deren Gelenkflächen mit hyalinem Knorpel bedeckt sind.
Intraartikuläre Injektionen sind gut geeignet als diagnostische Injektion.
5. Welche Aussage zu den Räumen im Spinalkanal ist korrekt?
Eine interlaminäre epidurale Injektion an der Halswirbelsäule sollte immer in der Höhe der im MRT erkennbaren Pathologie stattfinden.
Epidurales Fettgewebe und somit die Möglichkeit, eine Nadel epidural zu positionieren, findet sich an der HWS typischerweise caudal von Hw6/7.
Der „Contralateral Oblique View“ eignet sich insb. zur Tiefenkontrolle bei transforaminalen Injektionen.
Bei einem interlaminären Zugang ist eine unbeabsichtigte intradurale Injektion häufiger als eine unbeabsichtigte subdurale Injektion.
Extradurale sakrale Zysten mit Nervenwurzeln (Tarlov-Zysten) müssen in der Regel operiert werden.
6. Welche Aussage zu Blutgefäßen im Bereich der Wirbelsäule ist falsch?
Die Arteria Adamkievicz kann im Bereich der oberen LWS im cranialen Anteil des Neuroforamens liegen.
Eine unbeabsichtigte Punktion der A. vertebralis ist auch bei korrekter Nadellage denkbar.
Durch unbeabsichtigte Injektionen in rückenmarkversorgende Arterien sind schwerwiegende Komplikationen (z.B. Rückenmarksinfarkt) möglich.
Durch eine Aspiration lässt sich eine intra-arterielle Nadellage mit ausreichender Sicherheit ausschließen.
Bei über 40 % der transforaminalen Injektionen in einer anatomischen Studien fanden sich rückenmarkversorgende Arterien in der Zielregion.
7. Welche Aussage ist richtig?
Bei einer periradikulären Therapie (PRT) ist der Epiduralraum das Ziel der Injektion.
Das Ziel einer periradikulären Therapie (PRT) ist der Spinalnerv.
Das Spinalganglion liegt extradural.
Das Neuroforamen Lw5/Sw1 ist im Vergleich zu anderen Etagen besonders weit.
Der Spinalnerv ist eine paarige Struktur, es gibt einen vorderen (anterioren) und einen hinteren (posterioren).
8. Welche Aussage zum „Space of Okada“ ist richtig?
Der „Space of Okada“ liegt ventral vom Ligamentum flavum.
Am häufigsten findet sich der „Space of Okada“ thorakal.
Eine Kommunikation von Flüssigkeit im Gelenkspalt und mit dem Epiduralraum ist anatomisch nicht möglich.
Bei einer interlaminären Injektion kann bei einer Nadelposition im „Space of Okada“ ein Loss of Resistance vorgetäuscht werden, obwohl die Nadel nicht im Epiduralraum liegt.
Die Gelenkkapseln sind nicht Teil des dorsalen Band-Komplexes.
9. Welche Aussage ist falsch?
Der Ramus posterior des Spinalnerven C3 bildet 2 Rami mediales, einen tief liegenden und einen oberflächlichen, den „Third occipital nerve“.
Jedes Facettengelenk wird von genau einem Medial Branch versorgt.
Der N. sinuvertebralis ist ein gemischter Nerv mit Anteilen aus dem Ramus ventralis des Spinalnerven und Anteilen aus dem sympathischen System.
Der Ramus posterior des Spinalnerven C1 ist rein motorisch.
Die Musculi multifidi, der M. longissimus und der M. iliocostalis werden jeweils von einem Ast des Ramus dorsalis des entsprechenden Spinalnerven versorgt.
10. Welche Aussage zu Interventionen an der Wirbelsäule ist richtig?
Es ist nicht möglich, Interventionen mit Ultraschallkontrolle durchzuführen.
Bei diagnostischen transforaminalen Injektionen sollte Cortison verwendet werden.
Es ist wichtig, auch die anatomischen Strukturen zu berücksichtigen, die im Durchleuchtungsbild nicht erkennbar sind.
Bei der Radiofrequenz-Denervation sollte der Medial Branch unbedingt geschont werden.
Schwerwiegende Komplikationen wurden für Bildwandler-gestützte Injektionen an der Wirbelsäule bisher nicht beschrieben.
Die Teilnahme an der CME-Fortbildung ist nur online möglich auf der Website www.online-oup.de.