Übersichtsarbeiten - OUP 03/2024
Relevanz der Therapie von Begleitpathologien in der knorpelregenerativen Therapie an Hüft-, Knie- und SprunggelenkPraktisches Vorgehen
Neben der Therapie von bestehenden Fuß- und Beinfehlstellungen bei der primären Behandlung einer OCLT stellen supra- oder inframalleoläre Osteotomien ein wichtiges Tool bei persistierenden Beschwerden nach Initialtherapie dar. Kim et al. konnten zeigten, dass hierdurch z.B. auch das Zystenvolumen im Talus reduziert werden konnte und die klinischen Scores sich besserten [63].
Fazit
Eine alleinige Knorpeltherapie ist lediglich in der Minderheit der Fälle indiziert. Im Bereich des Hüftgelenkes liegt bei nahezu 100 % der lokalen Knorpelschäden als Ursache eine obligat zu behandelnde präarthrotische Deformität vor. Im Bereich des Kniegelenkes zeigt sich in über 50 % der im Knorpelregister DGOU registrierten Knorpelbehandlungen, dass zusätzlich Begleitpathologien behandelt wurden. Weiterhin zeigen auch Achskorrekturen schon bei geringen Abweichungen von 3° ein verbessertes Outcome nach Knorpeltherapie. Im Bereich des Sprunggelenkes fehlen für Umstellungsosteotomien noch valide Daten oder Standards wann eine Osteotomie erforderlich ist, jedoch sind häufig ein Knochenaufbau oder Bandplastiken notwendig.
Zusammenfassend ist eine differenzierte Knorpeltherapie eine komplexe Therapie, die häufig eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren erfordert. Diese sollten allesamt zum Repertoire der Operateurin/des Operateurs gehören, da eine knorpelregenerative Therapie ohne Behandlung der Kontextfaktoren ein hohes Fehlschlagrisiko birgt und damit häufig zu unzufriedenstellenden Ergebnissen führen wird. Somit ist für alle Fälle eine sorgfältige Analyse der zugrunde liegenden Pathologien und der entsprechenden Korrektur zu fordern. Unter Einbeziehung der Begleitpathologien sind jedoch gute Ergebnisse zu erzielen.
Interessenkonflikte:
A. Hoburg, W. Steens: keine angegeben
C. Plaaß: Forschungsförderung durch Arthrex AG, Medartis AG; Entwickler für Medartis AG; Bezahlter Redner für NewClip AG
Das Literaturverzeichnis zu
diesem Beitrag finden Sie auf:
www.online-oup.de.
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Dr. med. Arnd Hoburg
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