Zusammenfassung: Vordere Kreuzbandrupturen (VKB) zählen zu den schwerwiegendsten Verletzungen im Profifußball. Während frühere Studien den Valguskollaps als Hauptursache betrachteten, soll untersucht werden, ob eine explosive Quadrizepskontraktion ebenfalls eine eigenständige Verletzungsursache darstellt. Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse durch 3 unabhängige Untersucher wurde Videoaufnahmen aus den 1.europäischen und mittelamerikanischen Ligen mit männlichen Profifußballern, die einer VKB-Ruptur erlitten, untersucht. Rupturen zwischen 2012 und 2021 wurden eingeschlossen, die Unfallsituationen und die Verletzungsmechanismen kategorisiert und die zum Knie angrenzenden Gelenke bewegungsanalytisch untersucht. Ergebnisse: 33 Unfallvideos wurden identifiziert. 67% der Rupturen traten ohne direkten Kontakt auf, wobei in 48,5% eine übermäßige Quadrizepskontraktion eine vordere Tibiatranslation/Schublade auslöste. Diese war an dem snap-back-Phänomen indirekt zu erkennen. Besonders betroffen waren offensive Spieler (42,4% der Verletzungen), gefolgt von Abwehrspielern (27,3%). Das Unfallmechanismus-Analysemuster ergab, dass dynamische Valgusstellungen (33,3%) und isolierte Quadrizepskontraktionen (15,2%) signifikante Risikofaktoren sind. Besonders gefährdet sind Spieler in instabilen Körperpositionen, die reflexartig ihre Quadrizepsmuskulatur aktivieren, um ihre Körperposition zu stabilisieren. Schlussfolgerungen: Die explosive Quadrizepsaktivierung kann eine ventrale Schublade provozieren und die Reißfestigkeit des VKB übertreffen. Präventionsprogramme sollten damit nicht nur statische Valguskollaps-Situationen, sondern auch die neuromuskuläre Kontrolle der Quadrizeps-Hamstrings-Interaktion verbessern.
Summary: Anterior cruciate ligament (ACL) ruptures are among the most serious injuries in professional soccer. While previous studies considered valgus collapse as the main cause, the aim of this study was to investigate whether explosive quadriceps contraction is also an independent cause of injury. Material and Methods: In a retrospective analysis, video recordings from the 1st European and Central American leagues with male professional soccer players who suffered an ACL rupture were examined by three independent investigators. Ruptures between 2012 and 2021 were included, the accident situations and injury mechanisms were categorized and the joints adjacent to the knee were motion analyzed. Results: 33 accident videos were identified. 67% of the ruptures occurred without direct contact, with an tibial anterior translation/drawer triggered by excessive quadriceps contraction in 48.5%. This was indirectly recognizable by the snap-back phenomenon. Offensive players were particularly affected (42.4% of injuries), followed by defensive players (27.3%). The analysis of the accident mechanism pattern revealed that dynamic valgus positions (33.3%) and isolated quadriceps contractions (15.2%) were significant risk factors. Players in unstable body positions who reflexively activate their quadriceps muscles to stabilize their body position are particularly at risk. Conclusions: Explosive quadriceps activation can provoke a ventral drawer and exceed the tensile strength of the ACL. Prevention programs should thus improve not only static valgus collapse situations but also neuromuscular control of quadriceps-hamstrings interaction.
Zusammenfassung: Die lange Bizepssehne (LBS) ist ein häufiger Schmerzgenerator des Schultergelenks. Oft zeigen sich begleitende Pathologien der Rotatorenmanschette (RM). Die primäre Tendinitis bicipitalis wie auch die isolierten Pathologien der LBS sind selten und betreffen häufig junge Überkopfsportlerinnen und -sportler. Zur Sicherung der Diagnose empfehlen sich die MRT und MR-Arthrographie. Akute Beschwerden der LBS können nach Ausschluss einer RM-Ruptur zunächst konservativ behandelt werden. Die operative Therapie besteht aus der Tenodese, Tenotomie sowie seltener dem SLAP-Repair. Die Wahl der Therapiemodalität wird individuell gestellt und richtet sich unter anderem nach der zugrundeliegenden Pathologie, dem Patientenalter, dem funktionellen Anspruch und der Präferenz der Patientin/des Patienten.
Summary: The long head of the biceps tendon (LHBT) is a frequent generator of pain in the shoulder joint. It is often accompanied by pathologies of the rotator cuff (RC). Primary bicipital tendinitis as well as isolated pathologies of the LBS are rare and often affect young overhead athletes. MRI and MR arthrography are recommended to confirm the diagnosis. Acute symptoms of LBS can initially be treated conservatively after a rotator cuff tear has been ruled out. Surgical treatment consists of tenodesis, tenotomy, and, more rarely, SLAP repair. The choice of treatment modality is individualised and depends on the underlying pathology, the patient‘s age, the functional requirements and the patient‘s preference.
Zusammenfassung: Die Altersmedizin ist bei steigender Lebenserwartung ein zentrales Thema der alltäglichen medizinischen Versorgung. Mit zunehmendem Alter erhöht sich allerdings die Sturzneigung und dementsprechend auch die Frakturrate. Es handelt sich in der Mehrheit der Fälle entweder um Fragilitätsfrakturen oder niederenergetische Traumata (z.B. Stolpersturz). Der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Funktion sind bei alterstraumatologischen Patientinnen und Patienten entscheidend. Während die Prävalenz osteoporotischer Wirbelkörperfrakturen in der EU im Jahr 2000 noch bei 23,7 Mio. lag, wird für das Jahr 2050 eine Steigerung auf 37,3 Mio. prognostiziert. Die Inzidenz von Beckenringfrakturen liegt derzeit bei 22,4 bezogen auf 10.000 Einwohner. Betroffen sind häufig ältere Patientinnen mit vorbekannter Osteoporose. Bei steigender Inzidenz aufgrund der demografischen Entwicklung bedarf es altersgerechter Verfahren an Wirbelsäule und Becken. Ziel dieser Arbeit ist es, nach adäquater Diagnostik und unter Würdigung der aktuellen Klassifikationen sowohl die konservativen, als auch die operativen Maßnahmen zu erläutern, um so die bestmögliche Therapiestrategie bei älteren Patientinnen und Patienten anwenden zu können.
Summary: As life expectancy increases, geriatric medicine is a central topic in everyday medical care. With increasing age, however, the tendency to fall increases and, accordingly, so does the fracture rate. In the majority of cases, these are either fragility fractures or low-energy trauma (e.g. tripping and falling). Maintaining or restoring function is crucial in age-related traumatology patients. While the prevalence of osteoporotic vertebral fractures in the EU was 23.7 Mio in the year 2000, an increase to 37.3 Mio is predicted for the year 2050. The incidence of pelvic ring fractures is currently 22.4 per 10,000 inhabitants. The majority of patients affected are older women with known osteoporosis. Given the increasing incidence due to demographic trends, age-appropriate spinal and pelvic procedures are required. The aim of this paper is to explain both conservative and surgical measures following adequate diagnosis and considering the current classifications, in order to be able to apply the best possible treatment strategy for older patients.
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, die Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) vertritt die Interessen der orthopädischen Rheumatologie und fördert in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Rheuma-Liga die Forschung, Krankenversorgung und orthopädisch-rheumatologischen Weiterbildung in Deutschland. An dieser Stelle danken wir den Vertreterinnen und Vertretern der DGORh für die Umsetzung und die nachfolgende, für uns wichtige Ankündigung. Ihr Lars Victor von Engelhardt Guido Heers
Zusammenfassung:50% der juvenilen idiopathische Arthritiden (JIA) sind oligoarthritische Formen [6, 38]. Eine Beteiligung der Kniegelenke ist in 90% der Fälle zu erwarten [38, 39]. Über die Hälfte der Erkrankten sind als Erwachsene noch behandlungsbedürftig [6, 39]. Die neuen Behandlungsstrategien der JIA erlauben eine Verzögerung oder Abmilderung des Verlaufes bei rechtzeitiger medikamentöser Therapie [12]. Es besteht derzeit eine Tendenz zur Verlängerung einer gelenkerhaltenden Strategie durch Biologika [35].Die operative Therapie zum Erhalt der Gelenke und Weichteilstrukturen ist nach wie vor eine Option bei unzureichendem Ansprechen der medikamentösen Therapie.
Summary: 50% of juvenile idiopathic arthritis (JIA) are oligoarthritic forms [6, 38]. Involvement of the knee joints is to be expected in 90% of cases [38, 39]. More than half of the patients are still in need of treatment as adults [6, 39]. The new treatment strategies of JIA allow a delay or mitigation of the course of the disease with timely drug therapy [12]. There is currently a tendency to prolong a joint-preserving strategy with biologics [35]. Surgical therapy to preserve the joints and soft tissue structures is still an option in the case of insufficient response to drug therapy.
Zusammenfassung: Die Behandlung der rheumatischen Vorfußdeformität bleibt eine Herausforderung für die Chirurgin bzw. den Chirurgen. Auch wenn es durch die moderne immunmodulierende Therapie zur besseren Kontrolle der Krankheitsaktivität kommt, so kommt es doch im Verlauf der Erkrankung in 85–100% zum Befall der Fußgelenke mit teils erheblichen Destruktionen [1].Um sich der Thematik und der Behandlung des Rheumafußes anzunähern, bedarf es einiger spezifischer Überlegungen. Es wird ein multimodales Konzept benötigt, um dieses Patientenklientel erfolgreich und suffizient zu behandeln. Somit soll der Artikel eine Hilfestellung bieten zur Herangehensweise an die Behandlung des Rheumafußes mit all den Fragen, die man sich stellen muss.
Abstract: The management of rheumatic forefoot deformity remains a challenging task for the surgeon. Although modern immunomodulatory therapies have improved the control of disease activity, the condition still involves the foot joints in 85–100% cases, often leading to significant destructions [1]. In order to adequately address the topic and treatment of the rheumatic foot, certain specific considerations must be taken into account. A multimodal approach is essential to effectively and sufficiently treat this patient population.
Zusammenfassung:Das funktionelle Kompartmentsyndrom (FKS) gilt als seltene, aber relevante Ursache belastungsabhängiger Schmerzen, insbesondere bei sportlich aktiven jungen Menschen. Es betrifft meist die Unterschenkel, seltener die Unterarme oder Oberschenkel. Besonders gefährdet sind Läufer (für die Unterschenkel) und Ruderer (Unterarme). Bei Kindern und Jugendlichen wird das Krankheitsbild zunehmend häufiger diagnostiziert. Diagnostik: Das FKS ist gekennzeichnet durch einen reversiblen Druckanstieg in einem muskulären Kompartiment unter Belastung, verursacht durch unelastische Faszien und Muskelvolumenzunahme. Dies führt zu Kapillarkompression, Ischämie, Schmerzen und ggf. auch neurologischen Symptomen wie Krämpfen, Parästhesien oder Fallfuß. Risikofaktoren sind u.a. eine rasche Muskelhypertrophie, Faszienverdickung, Mikrozirkulationsstörungen, Ödeme und ein erhöhter Bindegewebstonus.Die Diagnose stützt sich auf Anamnese, körperliche Untersuchung und bildgebende Verfahren wie MRT zum Ausschluss von Differentialdiagnosen wie einem medialen tibialen Stresssyndrom. Entscheidend für die Diagnosestellung ist jedoch die intrakompartimentelle Druckmessung vor und nach Belastung. Therapie: Konservativ können Maßnahmen wie Belastungsmodifikation, Laufstilanpassung, Schuheinlagen, Kompressionsstrümpfe, Physiotherapie und Botox-Injektionen versucht werden. Die Erfolgsrate ist hierbei begrenzt. Operativ ist die vollständige Faszienspaltung das Mittel der Wahl, insbesondere bei sportlich aktiven Jugendlichen. Eine minimalinvasive, endoskopisch-assistierte Fasziotomie zeigt gute Resultate und hohe Rückkehrraten zum Sport, Rezidive im Verlauf kommen vor. Komplikationen umfassen Nervenverletzungen, Hämatome und Wundheilungsstörungen.Fazit: Das FKS ist häufig unterdiagnostiziert, vor allem bei jungen sportlich aktiven Frauen. Die operative Behandlung bietet die besten Langzeitergebnisse.
Summary: Chronic Exertional Compartment Syndrome (CECS) is considered a rare but relevant cause of exercise-related pain, particularly in athletically active young people. It typically affects the lower legs, less frequently the forearms or thighs. Runners (for the lower legs) and rowers (forearms) are particularly at risk. The condition is being diagnosed with increasing frequency in children and adolescents. Diagnosis: CECS is characterized by a reversible increase in pressure in a muscular compartment during exercise, caused by inelastic fascia and/or increased muscle volume. This leads to capillary compression, ischemia, pain, and possibly neurological symptoms such as cramps, paresthesia, or muscular weakness. Risk factors include rapid muscle hypertrophy, fascial thickening, microcirculatory disorders, edema, and increased connective tissue tone.Diagnosis is based on medical history, physical examination, and imaging studies such as MRI to rule out differential diagnoses such as medial tibial stress syndrome. However, intracompartmental pressure measurement before and after exercise is crucial for diagnosis.Treatment: Conservative measures such as exercise modification, gait training, shoe inserts, compression stockings, physical therapy, and Botox injections can be attempted. The success rate is limited. Surgical treatment of choice is a complete fascial release, especially in athletically active adolescents. Minimally invasive, endoscopically assisted fasciotomy shows good results and high return-to-sport rates; recurrences do occur over time. Complications include nerve injuries, hematomas, and impaired wound healing.Conclusion: CECS is an underdiagnosed relevant condition, especially in young, athletic women. Surgical treatment offers the best long-term results.
Zusammenfassung: Die Hallux valgus-Erkrankung kommt in der zivilisierten Welt häufig vor und beinhaltet eine dreidimensionale Verlagerung des ersten Mittelfußknochens und der Großzehe. Die Ätiologie dieser Veränderung ist multifaktoriell, wobei das weibliche Geschlecht bevorzugt wird. Weiterhin scheint eine genetische Disposition, enges Schuhwerk, das Alter und eine allgemeine Überbeweglichkeit eine Rolle zu spielen. Ein wesentlicher Faktor für die Entstehung des Hallux valgus stellt der pes planovalgus dar. Die Hallux valgus-Deformität führt zum einen zu Passformproblemen im Schuh, im Weiteren zur Arthrose im Großzehengrundgelenk und damit verbundenen Schmerzen und zudem auch zu Veränderungen der Kleinzehenstellung. Aber Hallux valgus ist nicht gleich Hallux valgus und es gilt mittels einer profunden klinischen Untersuchung und einer standardisierten radiologischen Abklärung festzustellen, ob ein Hallux valgus vorliegt und wenn ja, welchen Schweregrad und welche möglichen anatomischen Besonderheiten dieser aufweist. Es sollte über die begrenzten konservativen Therapieoptionen aufgeklärt werden. Diese beinhalten plattfuß- oder rückfußkorrigierende Einlagen, die Kräftigung der Fußmuskulatur, angepasstes Schuhwerk, eine Optimierung des Körpergewichtes und die Wahl der sportlichen Belastung. Dem klinischen und radiologischen Befund angepasst wird das OP-Verfahren à la carte indiziert. Das setzt voraus, dass den verschiedenen Befundkonstellationen durch unterschiedliche OP-Verfahren aus einer Vielzahl an möglichen Operationstechniken angemessen begegnet werden kann. Diese umfassen regelhaft Weichteiltechniken und knöcherne Korrekturen im Bereich des ersten Metatarsale mit seinen angrenzenden Gelenken. Zudem sind korrigierende Eingriffe am Grundglied etabliert. Im letzten Jahrzehnt fanden minimalinvasive Techniken der Hallux valgus-Korrektur Verbreitung. Zur Erlernung der verschiedenen Operationstechniken bedarf es einer mitunter sehr flachen Lernkurve. Eine perioperative oder zeitnahe postoperative radiologische Kontrolle des Korrekturergebnisses sollte organisatorisch möglich sein. Die Hallux valgus-Chirurgie weist ein hohes Ambulantisierungspotenzial auf, umso wichtiger ist eine engmaschige Nachbehandlung sowie eine hohe Patientencompliance.
Summary: Hallux valgus is a common condition in the developed world and involves a three-dimensional displacement of the first metatarsal and the big toe. The etiology of this deformity is multifactorial, with a higher prevalence in females. Genetic predisposition, tight footwear, age, and generalized hypermobility also appear to play a role. Pes planovalgus is an important contributing factor in the development of hallux valgus. The hallux valgus deformity can lead to problems with shoe fit, as well as osteoarthritis of the metatarsophalangeal joint of the big toe, associated pain, and changes in the alignment of the lesser toes. However, not all cases of hallux valgus are the same. A thorough clinical examination and standardized radiological assessment are essential to determine whether hallux valgus is present and, if so, its severity and any associated anatomical variations. The limited conservative treatment options should be discussed with the patient. These include the use of insoles to correct flatfoot or hindfoot malalignment, strengthening of the foot muscles, appropriate footwear, optimization of body weight, and selection of suitable physical activities. Surgical intervention is tailored (“à la carte”) to the individual case, based on clinical and radiological findings. This requires that the different clinical presentations be addressed with appropriate surgical techniques from a broad spectrum of available procedures. These typically include soft tissue procedures and bony corrections involving the first metatarsal and its adjacent joints. Additionally, corrective procedures on the basal phalanx have become established. In the past decade, minimally invasive techniques for hallux valgus correction have become increasingly widespread. Mastery of these surgical techniques may require a relatively shallow learning curve. Perioperative or immediate postoperative radiological verification of the correction should be feasible from an organizational standpoint. The surgery for hallux valgus has a high potential for outpatient treatment; therefore, close postoperative follow-up and strong patient compliance are all the more important.
Zusammenfassung: Die hintere Kreuzbandverletzung (HKB) ist im Vergleich zur vorderen Kreuzbandverletzung selten, sodass auch erfahrene Kniechirurginnen und -chirurgen selten vor der Herausforderung dieser Verletzung stehen. Ferner bleiben die zu erwartenden Ergebnisse nach operativer Rekonstruktion des hinteren Kreuzbandes trotz intensiver Forschung der letzten Jahre hinter den Ergebnissen einer vorderen Kreuzbandverletzung zurück. Die Herausforderung liegt insbesondere im inhomogenen Verletzungsmuster, so sind oft verschiedene Bandstrukturen betroffen und führen zu kombinierten Instabilitäten. Dies erfordert ein differenziertes Vorgehen hinsichtlich konservativer und operativer Therapie.
Summary: Posterior cruciate ligament injuries are relatively uncommon compared to anterior cruciate ligament injuries. Thus, even experienced knee surgeons are less frequently confronted with this type of injury. Furthermore, despite intensive research in recent years, outcomes achieved after surgical reconstruction of the posterior cruciate ligament lag behind the results of anterior cruciate ligament surgery. In particular, the challenge lies in the heterogeneous injury pattern, which often affects different ligament structures and leads to combined instabilities. This requires a differentiated approach to both conservative and surgical treatment options.
Zusammenfassung: Die Behandlung einer infizierten Schulterprothese erfolgt nahezu ausschließlich operativ. Das Keimspektrum bei Schulterinfekten unterscheidet sich erheblich von anderen Gelenkinfektionen wie z.B. dem Hüft- oder Kniegelenk. Das liegt vor allem an Cutibacterium acnes, das bei der Pathogenese eine zentrale Rolle spielt. Zur Beurteilung und Therapieentscheidung müssen daher die Ursachen, der Zeitpunkt, das Keimspektrum sowie mögliche Komorbiditäten berücksichtigt werden. Besonders bei chronischen und den sog. „Low-grade-Infektionen“ ist die Diagnosestellung mitunter schwierig, da typische Infektzeichen und laborchemische Marker völlig unauffällig sein können. Die Behandlung reicht von der arthroskopischen Spülung über das offene Debridement mit Komponententausch bis hin zu mehrzeitigen Prothesenwechseln. Antibiotikabeladene Interimsprothesen gehören dabei zum Goldstandard in der Behandlung. Entscheidend für den Behandlungserfolg sind die frühzeitige Erkennung der Infektion und deren gezielte Therapie, um schwerwiegende Folgeschäden an Weichteilen und Knochen zu vermeiden. Der sichere und zuverlässige Wechsel einer infizierten Schulterprothese ist anspruchsvoll.
Summary: Treatment of an infected shoulder prosthesis undoubtedly falls within the spectrum of surgical orthopedic therapy and differs from other joint infections due to the very specific bacterial spectrum, which differs significantly from that in hip or knee implant revision surgery. In shoulder surgery, Cutibacterium acnes plays a central role. In order to decide on further treatment, the cause of an infection, the time of its onset, the bacterial spectrum and comorbidities must therefore be considered. Particularly in the case of chronic and so-called “low-grade infections”, diagnosis is often difficult because typical infection signs and laboratory markers can be completely inconspicuous. Treatment options range from arthroscopic to open debridement with component replacement, to implant revision surgery in one or multiple stages. The use of antibiotic spacers is often the gold standard in treatment. Early detection and targeted therapy are crucial for success and are mandatory to avoid serious consequential damage to soft tissue and bone. The safe and reliable revision surgery of an infected shoulder prosthesis is challenging.